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Zwei Schriftstücke von Friedrich Rochlitz.
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Zum Kapitel der FriedhofsdenkmÄler.

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jenigen, welche entweder einen höhern jährlichen Beitrag als vier Thaler oder besondere Schenkungen dem Institute zuwenden, werden, so wie diese ihre Gaben, im Protokolle des Vereins, das stets zu jedermanns Durchsicht offen daliegt, be­sonders aufgezeichnet; auch wird ihrer uud ihrer Gabeu bei den jährlichen Berichten über den Fortgang des Instituts besonders gedacht.

Der verwilligte Beitrag jedes Mitgliedes wird gegen Quittung des Kassirers jedes Jahr zu Anfange desselben abgeholt.

Die sämtlichen Vorarbeiten zur Stiftung und Eröffnung des Vereins werden von uns Unterzeichneten ununterbrochen fortgesetzt. Findet das Unternehmen wie wir glauben voraussetzen zu dürfen eine nur eiuigermaßen günstige Teilnahme und eine nur uicht allzugeringe Unterstützung, so kann, allem Ansehen nach, das erste Zusammentreten, uud damit die feste Begründung des Vereins selbst, bald zu stände kommeu. Bestimmtere Nachricht hierüber wird den Mitgliedern bekannt gemacht, sobald sie gegeben werden kann.

Mögen diese unsre einfachen Worte mit denselben freundlichen, rücksichtlosen Gesinnungen aufgenommen und gedeutet werden, mit welchen wir sie aussprechen!

Leipzig, im Januar 1826.

Wie es kam. daß diese Bestrebungen doch zunächst keinen Erfolg hatten, und daß der beabsichtigte Verein dann erst elf Jahre später, 1837, aus neuen Anfängen heraus zu stände kam. soll demnächst an andrer Stelle gezeigt werden; der Verein feiert in diesem Jahre sein fünfzigjähriges Bestehen.

(Schluß folgt.)

Zum Kapitel der Friedhossdenkmäler.

n Walter Scotts Olcl NortÄlit/ wird von einem Manne erzählt, der auf einem alten Klepper jahraus jahrein im Lande umher- rcitet, um auf den Fricdhöfen die Grabsteine der Puritaner von Moos zn reinigen und die verwitterten Inschriften wieder leserlich zu machen. Ein Buch, das über die Inschriften auf den Grab­steinen der verschiednen Völker und Zeiten gewissenhaft berichtete, soll noch ge­schrieben werden, und da diese Denkmäler verdämmernder Sitten und Gebräuche im Laufe der Zeit entweder völlig untergehen z. B. beim Bebauen eines Friedhofes oder doch früher oder später ihre Lesbarkeit einbüßen, wäre es gut, die Arbeit würde bald in Angriff genommen.

Nicht minder verdienstlich würde eine ästhetische Friedhofsstudie sein, deren Gegenstand also vorwiegend der Kunstsinn sein dürfte, der aus den Grabmälern der verschiednen Völker und Zeiten spräche, seien diese Grabmäler nun gigantisch