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Der jüngste Tag :
(Fortsetzung.)
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Der jüngste Tag.

den Herrschaften hundert Dollars wetten wollte, sv möge er herankommen. Wer nicht hundert Dollars verlieren könnte, thäte besser, still zu bleiben.

Smith that jetzt einen großen Spruug. Er wolle fünfzig wetten, erklärte er. Aber Parkins wollte nichts von fünfzig hören. Er hätte gesagt, meinte er, daß er um nicht weniger als hundert wetten wollte, nnd das wäre auch jetzt noch sein Vorsatz. Er holte jetzt Handvoll auf Hcmdvoll von Gold heraus nnd schichtete die Doppeleagles wie eine Verschanznng vor sich auf, während die um­stehende Menge ihn vor Aufregung wie eine Brandung umwogte.

Endlich entschloß sich Herr Smith, der kurzsichtige Gentleman mit der Brille, der Gentleman, der schwarzen Krepp um seinen weißen Hnt trng, um hundert Dollars zu wette». Er uahm seiu kleines Portemonnaie heraus und zog daraus einen Huudert-Dvllar-Scheiu.

Nuu denn, sagte er ärgerlich, ich wette um hundert mit Ihnen. Und er legte die Note hin. Parkins häufte fünf Zwauzig-Dollar-Stücke darauf. Jeder vou den Umstehenden fühlte, daß er augenblicklich das nufdeckeu könnte. Die Karte, die rechts vom Kartengebeudeu lag, war unzweifelhaft das- Norman war davon fest überzeugt. Er wünschte, daß er au der Stelle Smiths gewettet hätte. Aber Parkius hielt Smith eiueu Augenblick zurück.

Höreu Sie 'mal, jnnger Mann, sagte er, wenn Sie nicht vollkommen gut in der Lage sind, diese huudert Dollars zu verlieren, so thun Sie besser, die Note wieder au sich zu nehmen.

Ich bin ganz ebenso gut iu der Lage, sie zu verlieren, wie Sie es sind, erwiederte Smith Patzig, nnd zn jedermanns Enttänschnng deckte er nicht die Karte ans, auf die jedermann sein Aligenmerk gerichtet, sondern die mittelste, uud verlor auf diese Weise sein Geld.

Warum nahmen Sie nnr nicht die andre? sagte Normal, dickthuerisch. Ich wußte, daß diese das war.

Ja warum wetteten Sie denn nicht? entgegnete Smith ein wenig spöttisch lächelnd. Normnn wüuschte, er Hütte es gethan. Aber er hatte keine hundert Dollars eignes Geld bei sich, nnd er empfand Gewisseusbedenkeu schwache, aber immerhin Bedenken oder vielmehr Fnrcht vor den Folgen bei dem Ge­danken, das Geld seines Prinzipals zu einer Wette zn verwenden. Während er Motiv gegen Motiv abwog, wettete Smith uochmals, uud zwar wählte er zu Normans Verdruß wieder eiue Karte, die so vsfeukuudig die unrechte war, daß Norman es für eiue rechte Dummheit hielt, daß ein so kurzsichtiger Muu» durchaus wetteu müsse. Wollte doch Gott, daß ich hundert Dollars eignes Geld hier hätte uud siehe da, Smith wettete von neuem. Diesmal aber befragte er sich bei Norman, bevor er seine Wahl traf, uud natürlich deckte er die rechte Karte auf, wobei er die Bemerkung machte, daß er wollte, seine Augen wären auch so scharf. Weuu er so gute Augen besäße, getraute er sich vor Schlafen­geheu seine baareu tauseud Dollars zu gewiuueu. Dcmu schlug er vor, Norman