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Austriaca.
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Austriaca.

Solche Juden nützen mit ihrer Kritik ihren Glaubensgenossen mehr als tausend apologetische Broschüren nnd Zeitungsartikel.

Daß den Schäden allein dnrch die Mischehe nbzuhelseu sei, glauben wir allerdings nicht. Alle die ernsten Bedenken, welche sich gegen gemischte Ehen überhaupt ergeben, brauchen hier uicht aufgezählt zu werden. Nber dem gehoffteu Effekt widersprechen anch die bisherigen Thatsachen. Überall zeigt sich das semitische Blut stärker als das arische, durch Generntionen nnd bei wiederholter Mischung bleibt jüdischer Typus und jüdische Art im Übergewicht, so sehr, daß die Abkömmlinge sich immer wieder zur jüdischen Rasse hingezogen fühlen. Doch dies Thema würde uns hier zu weit führen.

Dem Buche sind wie gesagt zahlreiche Leser zu wünschen überall, wo man an dem Wohl nnd Wehe der österreichisch-ungarischen Monarchie und namentlich an deren deutscheu Bewohnern Anteil nimmt. In Deutschland wird es hoffentlich zur Berichtigung mancher irrtümlichen Ansicht beitragen. Wichtiger freilich wäre, daß es Beherzignng in Österreich selbst fünde. Dafür aber sind die Aussichten wenig günstig. Die einflußreichen Blätter hüten sich natürlich, ihr Publikum von dein wesentlichen Inhalt derAustriaea" zu unterrichten, und es ist leider nur zu währ, was der Verfasser beklagt, daß unser Publikum viel zu viel Zeituugen und viel zu wenig Bücher ließt: eins folgt ja aus dem andern, das Zeitungspublikum hat uicht nur keine Zeit für Bücher übrig, es büßt anch die Fähigkeit ein, solche zn lesen. Es hat anch kein Gedächtniß. Darauf hin dürfen z. B. jetzt Oppositionsblätter wagen, den an die Adresse der Herbstler gerichteten Vorwürfen des Fürsten Bismarck die Behauptung entgegenzustellen, die liberale Partei habe 1870 die Teilnahme Österreichs am Kriege verhindert. Wer soll sich auch nach so langer Zeit noch daran erinnern, daß damals ein wichtiger Faktor in der liberaleu Partei, nämlich das gesammte Judentum mit seinen Organen, die größte Begeisterung für die französische Sache zur Schau trug, und daß Öfterreich höchst wahrscheinlich teilgenommen hätte ohne das vorsichtige Abwarten Bensts und die verblüffenden Siege der deutschen Waffen!

Leider zeigt sich die Regierungspartei ebenso unzugänglich für ein patriotisches Mahn- und Warnwort. DieNorddeutsche Allgemeine Zeitnng" vom 25. Juni druckt ein, ihrvon hochachtbarer Hand" zugegangenes langes Plaidoyer für den Grafeu Taasfe, welches hierüber keinen Zweifel gestattet. Ein Plaidoyer, eine Advokatenrede, und zwar eiue recht geschickte, aber auch nichts mehr. An­statt die gewichtige Thatsache hervorzuheben, daß hier ein Deutscher von libe­raler Gesinnung sich in entschiedenem Gegensatze zn den eigentlichenHerbstzeit­losen" darstellt, wirst der Artikel ihn mit diesen in einen Topf nnd widerlegt Behauptungen, die jener nicht gemacht hat.Die Slavisirung Österreichs ist ein Unding, eine Phrase u. s. w." Diese befürchten auch die Deutschen nicht. Der Verfasser derAustriaca" macht nur darauf aufmerksam, daß eine weitere Verkümmerung des Deutschtums dieses Element endlich auch zu einem aus-