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Zur künftigen Abrechnung Schleswig-Holsteins mit Dänemark.
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von andern idealen Zielen, deren Erreichung es in sich birgt, auch sehr mate­rielle, dem für patriotische Gedanken unzugänglichen Gemüthe ebenso wie dem Patrioten sofort einleuchtende, für den schlichtesten Alltagsverstand greifbare Vortheile. Es läßt sich nach Zahl und Gewicht bestimmen. Fast bis auf den Thaler kann angegeben werden, wie viel es. in Silber ausgeprägt, werth ist, und da ein nicht geringer Theil der Menschen, um nicht zu sagen die Mehr­zahl, so eingerichtet ist, daß sie ihr und ihrer Nachbarn Interesse leichter ver­stehen und höher halten, als ihre und deren Pflicht, so wird eine ausführliche Untersuchung der Frage vom Standpunkte des Kaufmanns oder Finanziers hier nicht am unrechten Orte sein. Und sie wird um so zeitgemäßer erscheinen, als der sich mehr und mehr nähernde Tag der Abrechnung mit den bisherigen Partnern der Schleswig-Holsteiner jenseits der Königsau und der Belte eine gewisse Vorbereitung des größern Publicums nach dieser Seite hin nöthig macht. Zahlen sollen zwar Vielen langweilig sein, indeß hoffen wir, daß die Resul­tate, welche wir gewinnen dürften, dies nicht sein werden, und im Uebrigen tröste man sich damit, daß das Nothwendigsie nicht immer das Kurzweiligste ist.

Seit etwa zwölf Jahren, von 1832 bis 1863 sind also aus den Herzog- thümern reichlich zweiundsünfzig Millionen preußische Thaler auf Nimmerwieder- kehr nach Dänemark gewandert. Wer das noch nicht weiß, der wird jetzt ein­sehen, daß der Ruf: Los von Dänemark! zugleich die Bedeutung hat: Knopf auf den Beutel!"

So ließ sich ein Artikel vernehmen, welcher vor Kurzem durch die kleine Presse der Herzogthümcr lief und durch das soeben angeführte Ergebniß einer Vergleichung der Einnahmen derselben mit den für sie verwendeten Ausgaben vielfach Aussehen machte. Der Eine und der Andere mochte darüber den Kopf schüttein und meinen, der Verfasser habe wohl doppelt gesehen oder sich bei der Subtraction geirrt. Allein der Aufsatz floß ans guter Quelle, und weun man ihm vorwerfen konnte, gewisse Ausgaben, welche eine eigne Einrichtung der Herzogthümer künftig erfordern wird (für Civilliste, Armee, Marine u. d.) nur beiläufig berücksichtigt zu haben, so traf dieser Tadel nur in geringem Maße zu, da v olkswirth sch af tlich betrachtet jene Ausgaben, indem ihr Betrag im Lande bleibt, großenthcils wieder zu Einnahmen werden müssen, wo nicht direct für den Staat, so doch für das Volk und hierdurch mittelbar auch für jenen.

Im Folgenden prüfen wir auf Grund von Unterlagen, die uns von durchaus kundiger Hand geliefert wurden, die Art, wie Schleswig-Holstein bis­her von der kopenhagner Politik ausgebeutet wurde, gründlicher, als es in jenem Artikel geschehen konnte, und berücksichtigen dabei zugleich die vor 18S2 liegende Vergangenheit, zunächst um darzuthun, daß der vvlksthümliche Zuruf Knopf aus den Beutel! und auch darum los von Dänemark!" seinen guten