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heit und des Scechtes, von Herrn Maurer ganz nur in diesem Sinne dargestellt.— Herr Moritz war Mvnaldeschi;'kein Zoll an ihm minder poetisch, minder energisch, minder thatkräftig, als das Wort und der Geist des Dichters. Wir sehen ihn mit der eisernen Kraft des Nordländers und mit den lodernden, unauslöschlichen Flammen des Südens mit dem Geschicke um einen Platz kämpfen, der erhaben genug, groß genug wäre, um dem in ihm lebenden Gottc den Ausstrom der Macht zu gönnen, denen er sich bewußt ist, und finden die Ueberzeugung, daß er zur höchsten Stufe befähigt gewesen, durch des Künstlers alle Schwierigkeiten niederringende Darstellung. Wie schön wußte Herr Moritz bei diesen riesigen Bestrebung gen seine Ucbcrgängc der Liebe zu Splva zu bilden, w.'e den Ton in jene Zärtlichkeit aufzulösen, für die es keine Welt der Entwürfe, hochfahrender Pläne gibt — und wie sodann zurückzukehren zu dein Grundstoffe seines Charakters. Wir können uns keine schärfere Feuerprobe des dramatischen Berufes denken. — Dem Santinelli ist nicht die Aufgabe gestellt, die ein bedeutendes Kunsttalent, wie Herrn Döring, hinreichend in Anspruch nehmen könnte. Zum Schlüsse: vermöchten die Männer, die das Talent znr dramatischen Poesie in sich tragen, und jetzt noch schweigen, wiederholt solchen Vorstellungen beizuwohnen, wir glauben, man hätte 'den Mangel an neuen, tüchtigen Werken bald nicht mehr zu beklagen.,,'
Tagebu oh.
Bedingter Patriotismus.
' M' vi^-io» Su^- n "'^ .im .siiü^ piykHi? .hKttilMiif' Ein deutscher Mann mag keinen Franzen leiden,
Doch ihre Weine trinkt er gern!
Da das Gute oft so fern liegt, so ist im Ganzen dagegen nichts einzuweudeu und wir gönnen von Herzen allen deutschen Patrioten ihre Flasche Chateau-Margaut und Champagner, so oft sich ihnen die Gelegenheit darbietet, solchen zu trinken. Wir halten diese Genüsse jedoch nicht für unentbehrlich, und darum ist es betrübend, daß die Großherzogthümer Mecklenburg die Herabsetzung des EingangSzolles auf französische Weine, wie cö heißt, znr Bedingung ihres Anschlusses an den deutschen Zollverein machen. Man müßte schweigen, wenn es sich von einem unabweisbaren Bedürfnisse der Existenz und bescheidener Lcbsncht handelte, da man nun einmal selten außerordentliche Opfer für eine Idee erwarten darf, wäre sie auch so große und herrlich, wie die Idee deutscher Einheit und Macht. Aber in beiden Mecklenburg ist Wein ein Luxusartikel und blos dein Reichen einigermaßen zum Bedürfniß geworden, der ganze Zweck der Herabsetzung des Eingangszolls ans französische Weine kann blos der sein, dein oder jenem strelitzischcn Krautjunker das Gelage wohlfeiler zu machen, das er ein oder das andremal seinen Kumpanen giebt. Ueberdieß verdient die deutsche Wcinproduktion eines wirksamen Schutzes, wegen ihrer Vortrefflichst, wegen des sorgsamen Fleißes, dc»
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