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Dort ist der Kaiser durchgekommen, Bald werden sie alle zusammenkommen — Wie interessant! wie interessant I Gott segne das liebe Vaterland!
Wie ist doch die Zeitung interessant
Für unser liebes Vaterland!
WaS ist uns nicht Alles berichtet worden!
Ein Portcpäfähnrich ist Leutnant geworden,
Ein Oberhofvrcdigcr erhielt einen Orden,
Die Lakaien erhielten silberne Borden,
Die höchsten Herrschaften gehen nach Norden
Und zeitig ist es Frühling geworden —
Wie interessant! wie interessant!
Gott segne das liebe Vaterland!
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ist der Titel eines von einem belgischen Gelehrten, Herrn Lanscns, vor Kurzem erschienenen Werkes über die flandrischen StaatSalterthümcr. Es liefert dieses Buch einen neuen Beweis, wie sehr die vaterländische Geschichte Gegenstand des sichtenden Fleißes der belgischen Litcratorcn ist. Und welche tiefe Wurzeln das Erfühl der Nationalnnab- hängigkcit in einem Volke gefaßt haben muß, das solchen Arbeiten mit so großer Theilnahme entgegensieht. Das Bnch ist für jeden Deutschen, der sich für Ncchtsalterthümcr seines Standes intercsflrt, von hohem Interesse, da das alte Flandern die Grundprincipien germanischer Staatsbildung in seiner Geschichte auf das reinste entwickelt hat. Die Darstcllungswcise des Verfassers ist anziehend und belehrend, und für Deutsche, die auch kein vlaemisch sprechen, sehr verständlich. Wir befinden uns in diesem Falle, und haben schon bedeutende Abschnitte mit Leichtigkeit und Interesse gelesen.
C.
Elisa Mccrti,
Die „Zeitung für die elegante Welt" meldet aus Leipzig: Fräulein Elisa Mccrti aus Brüssel, schon vor zwei Jahren eine Zierde des Conzcrts, ist abermals für eine Wintcrsaison gewonnen. Sie sang die Arie aus dem Titus: „I?<!<:<> il i»n,>to" und eine zweite von Donizctti, beide mit vieler Bravour, die zweite jedenfalls noch bedeutender in Vortrag und Acccnt. Uebcrbaupt scheint die geschätzte Sängerin im Vortrag außerordentlich gewonnen zu haben. Ihre Höhe ist lieblicher, ihre schöne Tiefe runder und weniger gewaltsam geworden. —
Druck und Verlim deö deutschen Verlagscomptoirs in Brüssel.