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Pfisters Mühle : ein Sommerferienheft :
(Fortsetzung.)
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pfisters Mühle.

Lin Sommerferienheft von Wilhelm Raabe.

(Fortsetzung.)

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msprungen und umwedelt von allen Hunden des Hauses traten wir in die Stube und nahmen den Flaschenkorb mit hinein. O, wie die Mühle an jenem Abend noch voll war von allem, was zur Behaglichkeit des Lebens gehört! Und wie angenehm es war, aus der Kälte in die Wärme, aus der Dunkelheit in den Lampenschein, von der Landstraße in die Sofaecke hinter geschlossenen Fenster­läden zu kommen!

Meiner Väter Hausrat noch überall an Ort und Stelle die Kuckuks- uhr im Winkel, die Bilder an den Wänden (nur die Herren Studenten und der Liederkranz hatten ja ihre Massengruppirungen in Lithographie bis jetzt weggeholt), der ausgestopfte Wildkater in seinem Glaskasten über der Kommode, und die zahme Hauskatze am Ofen sich bis über die Ohren putzend, weil Gäste kommen sollten! Es ist nicht auszusagen, wo alle die Bilder bleiben.

Die Gäste, die kommen sollten, waren wir ich der Haussohn, und Doktor Asche, der gerufen worden war, um dem Behagen von Pfisters Mühle den Puls zu fühlen; aber es waren auch schon Gäste vorhanden, derentwegen Miez am Ofen sich dreist bis über die Ohren Putzen dnrfte. Der lange Tisch, der sich sonst unter gewöhnlichen Umständen die eine Wand entlang vor der Bank Herzog, war in die Mitte der Gaststube gerückt, mit einem weißen Laken über­zogen und mit allem versehen, was in Pfisters Mühle zu einer festlichen Tafel gehörte. Auf der Bank, die sie demnächst an den Tisch nach sich rücken sollten, saßen die Knappen und der Junge in ihren reinlichen Müllerhabitern (wie die weißeu Tauben auf dem Dachfirst, meinte Asche) und hinter einer geputzten Tanne stand Samse (wie der Feuerwerker hinter der Kanone, meinte Asche), bereit, auf den ersten Wink von Vater Pfister loszubrennen, d. h. die gelben, grünen, roten