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Die Grundgedanken der auswärtigen Politik Gladstones.
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Die Grundgedanken der auswärtigen Politik Gladstones.

wisse Sätze klingen wie ein Echo des eigentümlichen zaghaften Tones, den der­selbe zuweilen nimmt, wenn er von der Größe des britischen Weltreichs redet. Die Stelle, wo gesagt wird, wie ngM^, vast, a. uviauitous die Verantwort­lichkeiten der englischen Regierung seien, schmeckt ganz entschieden nach den Tagen, wo alle Anstrengungen Glcidstones daranf gerichtet waren, die imperiale Politik Beaconsfields zu stürzen und vom Ruder zu verdrängen. Der im Artikel des großen G. betonte Wunsch, England möge untrg,mwöleä, rmoom- wittsä und <ztög,r ot M ooinxroraisivA elltg-nAlöinsuts bleiben, gehört gleichfalls in das Register der Gedanken des Ministers; und dasselbe gilt von der dort empfohlenen politischen Enthaltsamkeit. In nicht wenigen Reden und Abhand­lungen hat der Premier die Engländer wegen ihres Strcbens nach Macht und Einfluß getadelt und ihnen die Schönheit der Nachgiebigkeit und des Rückzuges aus Stcllnngeu gepredigt, über deren moralische Stärke man nicht völlig sicher war. Die Stelle, wo der Anonymus ^äventurous wierköronos in ^u-u-tors, vnsrs or»1^ g, sdg.äov ok autnorit^ rsinNns to us, stimmt ganz und gar zu jenem schwachen Vertrauen auf die Hilfsquellen Großbritanniens, das jedem mit den Schriften Gladstones einigermaßen vertrauten aufgefallen sein muß. Die Bezeichnung des Auswärtigen Amtes alsder kostspieligsten Abteilung der nationalen Verwaltung" entspricht den wirtschaftlichen Ideen, von denen die Seele des Nationalökonomen am Staatsrudcr Englands erfüllt ist nnd viele seiner Handlungen bestimmt werden. Die Art, wie ein Bündnis mit Rußland und Frankreich empfohlen und motivirt und ein Absehen von jedem Zusammen­gehen mit den mitteleuropäischen Großmächten und Italien als gute Politik dargestellt wird, ist nur der Widerschein des Verhaltens der jetzigen englischen Negierung in den letzten Jahren, verstärkt durch einige Ausbrllche bisher ver­haltenen Grolles und Hasses. Knrz, wir haben hier einen guten Teil des innern Menschen Gladstones und seiner Partei vor uns, soweit sie sich mit nnswürtiger Politik befassen. Wollen wir uns das Bild ergänzen, so läßt sich dazu einiges Material aus der Studie über den Gladstonismus entnehmen, die Edward Sullivan in diesen Tagen in der Norninx?ost veröffentlicht hat. Es heißt da u. a. wir lassen die stärksten Urteile weg:Der Gladstonismus ist eiue Politik edler Gefühle, überfeiner Absichten, erhabener Beweggründe, die natürlich Spiegelfechterei sind. Man thut so, als ob man die Welt für besser hielte, als sie ist. . . . Zum Programm des Gladstonismus gehört es, alles Nationalgefühl beiseite zu lassen, nationalen Sympathien zu mißtrauen, Ver­trägen, die »auf der Tafel des Herzens« verzeichnet sind, vor den auf Pergament geschriebenen den Vorzug zu geben, den Wahrspruch der gesitteten Menschheit anzurufen und dergleichen Thorheit mehr. ... Der Gladstonismus ist Kirch- spielstrciben, angewandt auf Staatsgeschäfte. Wan könnte auch sagen, Phi­listertum auf hohe Politik gepfropft oder umgekehrt.j Er verwirft den Patrio­tismus, macht sich lustig über den Nationalstolz, nimmt Niederlagen Me