Das kleine Buch des Herrn von Bismarck.
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chon wiederholt haben wir in diesen Müttern ausführlich auf das Quelleuwerk v. Poschingers zur Charakteristik nnd Biographie Vismarcks als Diplomaten aufmerksam gemacht, das unter dem Titel Preußen im Bundestag im Verlage von S, Hirzel zu Leipzig erscheint. Jetzt, wo der dritte Band veröffentlicht und das Werk damit zu Ende geführt ist, kommen wir anf dasselbe zurück, indem wir den neuerschienencu Band einer übersichtlichen Besprechung unterziehen nnd aus einem seiner Schriftstücke, welches uns als das wichtigste erscheint, die wesentlichsten Stellen mitteilen.
Dieser dritte Band ist erheblich stärker als die beiden vorhergehenden; er hat nicht weniger als 541 Seiten und umfaßt über 200 Urkunden, welche sich über die Zeit vom 27. Mai 1856 bis zum 1. März 1859 verteilen, also bis zu dem Zeitpunkte, wo Bismarck, vom Prinz-Regenten Wilhelm, dem jetzigen König nnd Kaiser, zum Gesandten am russische,, Hofe ernannt, die Frankfurter Geschäfte au seineu Amtsnachfolger beim Bunde, Herrn von Uscdom, übergab. Eine Einleitung, die gewissermaßen die Quintessenz des mitgeteilten Materials gäbe, ist, wie beim zweiten Teile, auch diesmal weggeblieben, dagegen ist durch zahlreiche Anmerkungen des Heransgebers, die von dem Fleiße wie von der Kenntnis desselben rühmliches ZengniS ablegen, genügend dafür gesorgt, daß der Leser über nichts im unklaren bleibe. Viele der mitgeteilten Berichte sind von hoher Wichtigkeit, einzelne wahre Kabinetsstückc diplomatischer Kunst. Namentlich die „Denkschrift, betreffend die Notwendigkeit der Jnaugurirnng einer selbständigen preußisch-deutschen Politik," in der diplomatischen Welt „Das kleine Grcnzlwtm I. 18M, L