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Die neuen Erwerbungen der Dresdener Galerie.
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322 Die windthm-stsche Affaire,

Wie das Strafgericht in Gestalt MvrclliS über Crowe und Cavaleaselle hcreiu- gebrvcheu ist, so wird vielleicht auch, wenn die Kuustforschuug sich weiterhin so rapid entwickelt, wie bisher der Fall war, einst der Tag kommen, wo das Gold Eisenmannschcr Weisheit unter dem Probirstein eines Größeren als un­edles Metall erkannt werden wird.

Berlin, Asolf Rosenberg,

9ie ZVindthorstsche Affaire.

ehr als die Neichstagsverhaudluugeu beschäftigte in voriger Woche die Parteien und ihre Zeitungen eine Streitsache zwischen dem Abgeordneten für Meppeu und der Rcdaetivu der Nvrdd. Allgem. Zeitung, die, an sich nicht besonders wichtig, dadurch Bedeutung gewonnen hatte, daß Herr Windthvrst aus den Aenßernngen jenes Blattes die Stimme des Reichskanzlers herausgehört, daß seine Fraetion durch ihr Hauptorgau seine Klage über Beleidigung uud sein Verlangen nach Satis- fnetion unterstützt nnd sich seiner Gegendemonstration ans gesellschaftlichem Ge­biete einmüthig angeschlossen, uud daß es so den Anschein gewonnen hatte, die Annäherung zwischen den, Kanzler und dem Centrum, die in den letzte,? Wochen von beiden Seiten ins Auge gefaßt zu sein schien, werde eine dauernde Unter­brechung erfahren.

Ob und wie weit die letzterwähnte Vermnthnng begründet ist, mag einst­weilen dahingestellt bleiben; wir begnügen uns für heute mit eincr Grilppiruug der einzelnen Thatsachen zn einem Gesammtbilde des Streitfalles und seiner Entwicklnug,

In der Sitzung, welche die zur Vvrbcrathnng der Hamburger Zollanschluß- augelegeuhcit gewählte Commission des Reichstags am 5. d. M. abhielt, rich^ tetc der Abgeordnete Windthorsl an den Finanzministcr die Frage, vb die Re- giernng sicher sei, daß bei Anschluß der Unterclbe an das deutsche Zollgebiet die auswärtigen Mächte geneigt sein würden, die von ihnen durch schwere Opfer erkaufte Freiheit dieses Stromes in Bezug auf die Ablösung des Stader Zolles dadurch beschränken zn lassen, daß dort neue Zollformalitüten eingeführt würden. Er nannte dabei ausdrücklich England nnd Rußland und bemerkte, daß er vor einiger Zeit durch einen auswärtigen Agenten (es war, wie es scheint, ein eng­lischer Consnl, der zugleich in der Hamburger Sache persönliche Interessen be­rührt sieht) über die Angelegenheit befragt worden sei. Der interpellirte Mi­nister erwiederte darauf, daß die Elbe ein preußisch-deutscher Strom sei, desseu