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Unruh über Bismarck.
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Die Frauen der italienische» Renaissance.

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in kurzen Einführungen und Zwischenbemerkungen über die Umstände, unter denen die einzelnen Reden gehalten worden sind, unterrichtet, eine biographische Skizze über das gesammte Wirken des Reichskanzlers vorausgeschickt, die indeß nur bis 1876 reicht. Noch sei bemerkt, daß die Redeu in chronologischer Reihen­folge sowie bis auf kleine materiell unwesentliche redactionclle Aenderungen wort­getreu und unverkürzt mitgetheilt sind, was von der Hahnschen Sammlung nicht gilt.

Die Kauen der italienischen Renaissance.

von Paul Schönfeld.

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(Schluß.)

iue Tvchtcr Eleonoras von Aragon, hatte Jsabella d'Este von frühester Jugend an in einer geistigen Sphäre geathmet, die für das ganze Leben ihre Richtung bestimmte. 1490 vermählt mit dem Markgrafen von Mmitua, Giovanni Francesco Gonzaga, an dessen Seite sie das reinste Glück genoß, das dnrch begabte Kinder noch erhöht wurde, gestaltete sie ihren kleinen Hof zu einem würdigen Seitenstück des urbinatischcn, als dessen Seele nns ihre Schwägerin Elisabctta entgegentrat.

Im Vordergründe steht bei Jsabella die Liebe zur bildenden Kunst, die sie, soweit es ihre nicht eben reichlich fließenden Mittel gestatteten, aufs eifrigste an den Tag legte. In Lcmtenspiel und Gesang trefflich geschult, hatte sie sich anfänglich auf das Sammclu luxuriös verzierter musikalischer Instrumente ge­worfen; bald aber legte sich ihre Liebhaberei auch ans höhere Gebiete. Kunst- gcgenstcinde aller Art suchte sie mit unermüdlichem Eifer in ihren Besitz zu bringen; außer antiken Gemmen und Camecn, Medaglien, Krystall- und Metall­spiegeln u. dgl. war sie uamentlich bestrebt, Werke der zeitgenössischen großen Maler zu erwerben und scheute keine Anstrengung, ihr kleines Museum zu ver­vollständigen. Es hat sich bis auf unsre Tage das Inventar desselben erhalten, in welchem vier Gemälde von Mantegna, je zwei von Lvrcnzo Costa und Corrcggio und ein Perugino aufgeführt werden, Werke, die größtcntheils in die Samm­lung des Lvnvre übergingen; von Erzengnissen der Plastik wird ein schlafender Cuvido genannt, dem Praxiteles zugeschrieben, und ein zweiter von Michel­angelos Hand, ei» Geschenk der Cescire Borgia, außerdem eine Reihe andrer