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Briefe Schillers an G. J. Göschen.
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Bliest Schillers an G. Z, Göschen,

der A, L, Z. eine Entschuldigung wegen des nicht gehaltenen Versprechens, das Liv nuf meine Zusage dein Pnblikiun gethan, einrücken lassen.

Noch einmal Vcrzeyhung liebster Freund oder, wenn Liv unversöhnlich siiw, so will ich mich an das weichere Herz Ihres Weibchens tuenden!

Meine Vorlesungen habe ich mit einem Aufsehen, das mir sehr schmeichelhaft seyn kann, cröfnet.

In 2 Monaten sehe ich Llo in I^lMA aber ehe das geschieht sehen Ao Useixt Von mir.

Leben Lis recht wohl und glücklich

Ihr treuer Frennd Zelrillor.

Die nächsten Briefe datiren aus dem Jahre 1797. Ende 1792 war es, daß Schiller Göschen statt der erlöschenden Thalia ein größeres Journal anbvt. Göschen hatte angesichts des geringen Erfvlgs der Thalia wenig Lust darauf einzugehen, lehnte auch das durch Schiller augebvtne Buch vvn Schillers Bater Ueber Banmzucht" ab. Als Schiller im Jahre 179Z in seine Heimat ging, fand er dort an Cvtta einen willfährigern Verleger für die Hören. Das dnrch das Dazwischentreten Cvttas entstand«» Zcrwürfniß mit Göschen ist be­kannt; es zog sich hin bis ins Jahr 1797. Da sollte Göschen nene Drucke Schillerscher Werke herstellen, mochte aber nach dem Vorgefallnen nicht selbst an Schiller gehen, und so nahm er A. W. Schlegel zum Vermittler. Die osten­sible Erklärung (vom Novbr. 1796), welche Schiller für Göschen au Schlegel gelangen ließ, steht in den Grenzbvten vvn 1870 als Nummer 27. Erst auf diese hiu schrieb Göschen wieder persönlich an Schiller, dankt am 26. April 1797 für die gütige Erklärung und möchte Schillers Ansichten über die neue» Drucke vom Carlos uud Geisterseher, welche beide vergriffen seien, erfahren. Schiller antwortete darauf alsbald, sandte auch kurz darauf Mcmuscript.

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Jena 10 May 97.

Hr. SelüeZsI hat Ihnen, hoffe ich, meine ganze Gesinnung mitgetheilt, und dadurch, wie ich wünsche, ein Mißverständniß gehoben, das mir sehr unangenehm gewesen ist.

Da Sie den varlos in Gemeinschaft mit Lotto, nicht herausgeben »vollen, sv muß ich dieses Stück als getrennt von meinem Inos-tsr betrachten, welches, da es kein eigentliches Theaterstück ist, auch wohl angeht. Doch behalte ich mir vor, wenn ich es einmal zu einem Theaterstück machen sollte, wodurch es um mehr als die Hälfte verkürzt werden müßte, diese neue und ganz verschiedene Bearbeitung als­dann meiner Sammlung von Theaterstücken einzuverleiben. Es versteht sich, daß diese Bearbeitung erst nach derjenigen erscheinen würde, die Ihnen bestimmt ist, nud Ihnen also keinen Eintrag thnn würde.

Dieser Brief ist zwar schon in demBriefwechsel zwischen Schiller und Cottn" (nm Schlüsse des Buches) abgedruckt; doch sollte er hier nicht vvn den übrigen getrennt iverde» mnsmnehr als er wohl in jener vereinsamten Stellung weniger allgemeine Beachtung gc> funden hat.