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P. K. Rosegger.
Seite
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222 Die letzte Longreßbotschaft des Präsidenten Hayes.

hervortreten, so war unsere Absicht, zu verhindern, daß sich diejenigen, welche zufällig die letztern zuerst aufschlagen möchten, etwa vom Weiterlesen abhalten lassen.

Wir wünschen Rosegger Leser in den weitesten Kreisen; sie werde» gleich uns Freude und Erquickuug schöpfen aus dem Schönen uud Guten, das er uns in so reicher Fülle bietet.

Die letzte (Longreßbotschaft des Präsidenten Hayes.

ie Jahresbotschaft des Präsidenten Hayes, mit welcher der jetzt tagende Congres; der Vereinigten Staaten am 6, December v, I. eröffnet wurde, enthält, wie von derTimes" nicht mit Unrecht bemerkt wurde, allerdings einige Punkte, die darnach angethan sind, nicht nur den Neid eines einzelnen europäischen Staates, sondern den Neid von ganz Europa wachzurufen; andrerseits zeigen sich aber anch neben manchen Lichtpunkten verschiedene Schattenseiten, deren Abstellung im Interesse der Union zu wünschen und anzustreben wäre, wenn sie auch nicht so leicht zu erreichen sein dürfte.

Das in Rede stehende Acteitstück zeichnet sich, wie fast alle Mittheilungen, welche Präsident Hnyes der Bundesgesetzgebnng der Vereinigten Staaten bisher zu­kommen ließ, durch einen gemäßigten, staatsmännischen Charakter aus, der sich frei hält von jedem einseitigen, verbissenen Parteistaudpunkt; andrerseits sind aber doch anch darin diejenigen leitenden Grundsätze, zu deren Verwirklichung Herr Hayes s. Z, gewählt wurde und die auch iu der letzten Präsidentenwahl von der Mehrheit des amerikanischen Volkes als für eine einheitliche und freie Nation durchaus nothwendig anerkannt wurden, mit größter Bestimmtheit festgehalten worden.

Gleich nach den einleitenden Worten, worin der Präsident sich uud den Volks­vertretern Glück wünscht zu der andauernd wachsende» Prosperität des Landes uud zu den friedlichen und freundschaftlichen Beziehungen zum Auslande, hebt er scharf die Opposition hervor, welche noch immer iu mehrern der frühern Sklaveustaate» gegen die Ausübung des durch die Landesgesetze gewährleisteten vollen Bürgerrechtes der farbigen Rasse gemacht wird. Diese Opposition, meint er, habe sich bei der letzten Präsidentenwahl vielleicht nicht so sehr in offnen Gewaltthätigkeiten, als viel­mehr inbetrügerischen Manipulationen" (trauäalöut xiAvtiess) am Stimmkaste» gezeigt, indem man durch falsche Zählung der abgegebenen Stimmen das den be­freiten Negern verliehene Stimmrecht illusorisch gemacht habe. Daß sich dies so verhält, wird sich, wie in jüngster Zeit ans Amerika berichtet wird, sehr bald im nächsten Cvngreß, der im März d. I. zusammentritt, zeige», indem gegen die Wahlen verschiedener Repräsentanten aus deu Staaten Alabama, Nord- und Südcaröliua, Mississippi, Louisiann nnd Florida mit Erfolg Protest erhoben werden wird. Diese