— 13 —
Zweite sein eignes Heer vhne Nutzen für den Kaiser, schlechterdings nur zu Gunsten der verhaßte» Spanier. Er sah, ihr Einfluß gewann Terrain in Wien i eben deshalb wies er beides ab, sprach aber auch davon, sein Kommando niederlegen zu wollen.
Die Spanier hatten gesiegt in der Hofburg, kaum hätte es noch der ablehnenden Bescheide des Feldherrn bedurft. Deun schon Mitte Dezember hatte Graf Onate die kategorische Erklärung abgegeben: sein Herr werde mit dem Kaiser brechen, ihm jede Hilfe entziehen, wenn derselbe auf Wallenstein's Frie- denspläue eingehen wolle. Diese Drohung mußte durchschlagen; bezog doch Ferdinand II. monatlich 50,000 Thaler aus spanischen Kassen; er war verloren, wenn er die finanzielle Unterstützung Spanien's verlor, denn seit dem Beginne des Krieges stand er am Rande des Bankerotts. Materiell und geistig beherrschte die spauische Politik das Kaiserhaus so vollständig wie einst in Karl's V. Tagen.
Und sie verfolgte dieselben Ziele wie er: Erhöhung der kaiserlichen Gewalt, Niederdrückung, wenn nicht Vernichtung des deutschen Protestautismus, durch beide Mittel Einfügung Deutschland's in das spanische System. Ein Anhängsel der spanischen Monarchie sollte es sein, nichts mehr.
Indem Wallenstein sich diesen Plänen widersetzte, indem er den Frieden Mit den Protestanten wollte' und den spanischen Einfluß in Deutschland bekämpfte, war er mit allen guten Geistern unserer Nation verbündet. Noch konnte er zu siegeu hoffen, am kaiserlichen Hofe seine Feinde aus dem Felde schlagen, aber nur unter einer Bedingung: er mußte seines Heeres unbedingt sicher sein.
An der Frage: ob Friedland sich im Kommando behaupten könne, hing eine welthistorische Entscheidung.
Er war fest entschlossen dazu. Am 12. Januar 1634 versammelte er seiue Obervffiziere in Pilsen. Durch Feldmarschall Jlow (Jllo) ließ er ihnen die kaiserlichen Forderungen nnd seinen Entschluß zum Rücktritt mittheilen. Die Obersten erklärten, das dürfe nicht geschehen, sie unterzeichneten alle jeneu berufenen Revers, der sie verpflichtete, bei ihrem Feldherru auszuharren, damit ihm kein Schimpf widerführe; sie thaten es in ihrem eigenen Interesse, bei guten Siunen, nicht in dem Taumel eiues Rausches; sie empfingen dagegen die feierliche mündliche Versicherung Wallenstein's: er habe nichts gegen den Kaiser vor, nur den Frieden mit Sachsen nnd Brandenburg wolle er auf seine Weise zu Stande bringen.
Sehr ernstlich ging er jetzt wieder daran. Herstellung des Zustandes von 1618, anch in kirchlicher Beziehung, Abtretung der Lausitzen, der Stiftslande, Magdeburg und Halberstadt, das war es, was er jetzt wieder in Berlin und