Beitrag 
Der amerikanische Bolltarif.
Seite
140
Einzelbild herunterladen
 

140

gearbeitet, welche eine Reduktion von durchschnittlich 20 Prozent auf die gegen­wärtigen Zölle für alle taxirten Artikel mit Ausnahme der Weine, des Brcmt- weins, der Cigarren und anderer ähnlicher Verzehrungsgegenstände in Vor­schlag bringt. Für die letztgenannten Artikel sollen die bisherigen Zölle unver­ändert bestehen bleiben. Die besagte Bill schafft ferner die sogenannten zu­sammengesetzten Zölle (eowxouncl, äri,tiss) ab und verändert die Zölle g.ä valorsm in spezifizirte Zölle und zwar in allen den Fällen, wo die Verände­rung dem Export der amerikanischen Manufakturen zn Gute kommt, während der freie Import von Rohstoffen begünstigt wird. Die Bill führt außerdem einen Schutz ein für die amerikanischen Fabrikmarken im Auslande. Die Dampfmaschinen für den Ackerbau und das Material für den Bau von Schiffen sollen von jedem Zolle srei sein. Ferner werden in der Bill Vor­schläge gemacht, um den Ländern gegenüber, welche den Import amerikanischer Produkte erschweren, Amerika auf gleichen Fuß mit den meistbegünstigten Nationen zu stellen. Endlich beschränkt die Bill die taxirten Artikel auf 500 Nummern; die Kosten für die Erhebung der Zoll- und Donanegebühren wer­den auf vier Millionen Dollars reduzirt, die Einnahmen an Zöllen werden auf 155 Millionen Dollars geschätzt, so daß sich gegen 1877 ein Mehrertrag von 17 Millionen Dollars ergeben würde. Es mnß sich ja nun zeigen, ob die Partei der Demokraten in ehrlicher Weise und im Einklang mit ihrer zuletzt angenommenen Platform für das Freihandelsprinzip eintritt, denn diese Partei hat jetzt im Repräsentantenhanse die große Mehrheit, und nahezu auch im Senate des Kongresses.

In dem zweiten Kapitel seiner Schrift handelt Dr. James, wie bereits gesagt, namentlich über die Werthzölle und über die spezifischen Zölle und deren Vorzüge und Nachtheile. In Amerika haben die Freihändler als Partei sich durchschnittlich für einen valorsm, Tarif, d. h. für Werthzölle, entschieden; doch sind sie in der letzten Zeit mehr und mehr zu den spezifischen Zöllen übergegangen, wie denn auch Präsident Hayes die letzteren empfahl. Dr. James kommt zu folgendem Resultate:In Erwäguug, daß zwar Werth­zölle für manche Waarengattungen, denen Artikel mit sehr verschiedenem Ver­hältniß an Werth und Gewicht angehören, vortheilhaft sind, in weiterer Erwägung, daß indeß das Ziel einer richtigen Normirnng des Zolles bei manchen Waarengattungen durch eine Abstufung der spezifischen Zölle zu er­reichen ist in endlicher Erwägung, daß nach den Erfahrungen in allen Ländern durch das Werthzollsystem dem legitimen Handel unberechenbare Schwierigkeiten und dem fernern Verkehr wie der gesunden Konkurrenz ernste Schädigungen erwachsen, denen nur einigermaßen vorzubeugen ist, ist es im Allgemeinen zu empfehlen, wo die Werthzölle sich dnrch abgestnfte spezifische