wieder zu verriegeln. Im nächsten Augenblick verklärte ungeheuere Freude die Gesichter aller Schüler, die ausgesprochenen Sinn für Komik hatten. Natürlich unterblieb aber jede lcmte Kundgebung des Entzückens unsererseits, das ohne die Nähe Hühnels sich gewiß iu wildestem Geheul und groteskeu Sprüngen oder dergleichen geäußert hätte."
Doch genug des grausamen Spiels! Deshalb wollen wir uns erlassen das letzte Buch der Trias: „L n st und Leid ans de in G y m nasiu m, humoristische Skizzen, geschrieben von Herrn Leu er uud verlegt von Herrn Kvstler in Halle. Die 100 Seiten desselben enthalten nnr fades nnd blöi> sinniges Zeug, so daß man, um eine Probe zn geben das ganze Buch ad. schreibe» müßte: hervorragend ist es vor seinen Konkurrenten nur durch das klägliche Papier nnd die jämmerliche Ausstattung.
Was nun in aller Welt, fragen wir schließlich, soll denn eigentlich diese Unmasse Schriften? Haben sie nicht vielleicht doch eiuen bestimmten ethischen Zweck? Wollen sie etwa die vorgesetzten Behörden ans die Mangelhnftigkeit des höheren Unterrichtswesens, ans die ungenügende pädagogische Ausbildung der Gymnasiallehrer, auf die geringe Vorsicht der Provinzialschulkollegien.bei der Besetzung der Direktorenstelleu aufmerksam machen? Oder wenden sie sich vielleicht an das Urtheil der Erwachsenen, welche selbst einst diese Schulen durchliefen? Oder wollen sie gar den Lehrern selbst in ihrem ernsten, schweren Berufe einige erheiternde Stuudeu bereiten?
Nein. Nichts von all edem. Wie schon vorhin gesagt, sind sie lediglich buchhändlerische Spekulationen auf die schmalen Geldbörsen der Schüler "der richtiger der Elteru. Der Schreiber dieser Zeilen ist wahrlich kein engherziger Pedant, er gehört nicht zu jeueu „verknöcherten Professoren der alten Schule", denen die Kapitelüberschristen des Valejus Paterculus zehnmal werth- voller sind, als Heine's sänuntliche Werke, und die Herr Eckstein in seineu »Satirischen Zeitbildern" als den schrecklichsten der Schrecken zn schildern weiß. Ich lasse mir eine Schrift auf diesem Gebiete, die nur einigermaßen mit attischem Salze gewürzt ist, gefallen; aber yuosciue t,kmü«m? Wozu diese Süudfluth vou Schulciuekdoten, die noch dazn so nichtssagenden Inhalts, so blasser Erfindung, so plumper Darstellung sind?
Was soll denn ein Ausländer dazu sagen, wenn wir uns selbst so beschimpfen, daß wir so rohe, gemeine elende Burschen wie einen Boxer, Hutzler, Rumpf als „Krone und Sviegel aller deutschen Gymnasialschüler" aufstellen! Was kann Ersprießliches daraus entstehen, wenn seit nunmehr vier Jahren die Schüler unserer höheren Lehranstalten mit solchem Zeug unablässig gefüttert
Eckst.-!», Kalhedcr und Schulbmik S. W,