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einzugreifen und sich auf diese Weise gewissen zn partiknlaristischen Anschauungen hinneigenden Liberalen zu empfehlen.
Unser Vaterland, in Wort und Bild geschildert von einem Verein der bedeutendsten Schriftsteller und Künstler Deutschlands und Oesterreichs. I. Serie: Die deutschen Alpen. Herausgegeben von Hermann v. Schmid. Verlag von Gebrüder Kröner
in Stuttgart.
Wir nehmen es nicht so genau mit dem doppelt unpassenden Titel, an dem vermuthlich nur der Buchhändler Schuld ist. Oesterreich und Deutschland sind nicht mehr Eins, jenes ist also für die Deutschen, dieses für die Oesterreicher nicht mehr „unser Vaterland". Vorarlberg nnd Tirol gehören nicht zn den „dentschen Alpen," sondern zn den österreichischen. Sich selbst endlich zn den „bedeutendsten Schriftstellern und Künstlern" zu zähleu, ist hoffentlich den Herren v. Seiffertiz, v. Rauschenfels, Rosegger u. f. w. sowie den Herren Gabl, Wopfner, Watter u. s. w. nicht eingefallen; wir würden andernfalls über taktlose Reklame zn klagen und ans das bekannte Sprichwort vom Gerüche des Selbstlobs aufmerksam zu machen haben. Dies bei Seite gesetzt, verdient das bis jetzt von dem Werke Vorliegende sowohl nach seinen literarischen als nach seiner künstlerischen Seite alles Lob. Die beiden Lieferungen enthalten namentlich eiue Anzahl ganz allerliebster Landschaften und mehrere hübsche Genrebilder in gut ausgeführten Holzschnitten. Wir kommen auf diese Publikation zurück, wenn mehr davon in unsern Händen ist. Vorläufig nur noch die Bemerkung, daß die deutschen Alpen allein 50 Lieferungen beanspruchen werden. Es wird also, wenn man dem Uebrigen entsprechende Berücksichtigung zu Theil werden läßt, ein sehr weitschichtiges Werk werden.
Vsnikö. ^rt, Inäustris, la Ville, lg, Vio. r>s.r Olmrlss ^i'isrts. 5, Rotdsolülcl,
6äitöur. I'-zris, 1877.
Ein Prachtwerk in Folio, ausgestattet mit einer Fülle schöner Holzschnitte, welche außer deu hauptsächlichsten Bauwerken und den sonstigen architektonisch interessanten Kunstgcgenständen der Straßen und Plätze der Lagunenstadt auch alte Trachten, Belustigungen, Feste, Sitten nnd Bräuche darstellen und im Verein mit dem gntgeschriebnen Texte ein vollständiges Bild der Königin der Adria nnd ihres Lebens in alter und neuer Zeit geben sollen. Der Verfasser, bekannt durch seine Schrift „Vis ä'un ?atriei<zn Äs Vsnin«? s.u sviöiöms sieelehat namentlich anch in Betreff der venezianischen Kunstindustrie, des Buchdrucks, der Glasfabrikation, der Anfertigung von Mosaikbildern n. f. w. gute Studien gemacht und versteht seine Gegenstände anschaulich und lebendig zu schildern und zu beschreiben. Das Ganze wird aus