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Ein magyarischer Gewaltstreich.
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<Lin magyarischer Hewaltstreich.

Wenn man heute die magyarische Presse gegen jede Umgestaltung zu Gunsten der türkischen Slaven donnern hört, weil jede, selbst die mäßigste Berücksichtigung der unseligen Rajah, auch die Slaven Ungarns kräftigen muß und dann die Herrschaft der Magyaren in Ungarn selbst ins Wanken käme, so vergißt sie dabei, daß die Deutschen im Reiche, die einzigen sicheren Bundesgenossen Oesterreichs, nur insofern noch ein Interesse an dieser Herr­schaft nehmen. als mit dem Zusammenbruche des Ausgleichsgebäudes von 4867 überhaupt Alles in Frage gestellt und neuen Versuchen der Tschechen u. s. f. Thür und Thor geöffnet, das Deutschthum diesseits der Lettha in neue heillose Kämpfe verwickelt würde. Sonst kann uns das Heil der Ma­gyaren nicht nur gleichgiltig sein, nein, uns hat ihr Schalten und Walten, ihr despotisches Verfahren gegen alle übrigen Ungarn mit gründlicher Ab­neigung gegen sie erfüllt. Wir können und dürfen nicht vergessen, wie sie jedes Recht unserer deutschen Landsleute in Ungarn mit Füßen treten, wie sie diesen deutschen Bürgerstand, der ihre Industrie und ihren Handel fast allein beherrscht, der auf der Wiener Ausstellung von 1873 von sämmtlichen auf Ungarn entfallenden 1956 Auszeichnungen allein 1044 sich verdiente, systematisch schwächen. wie sie jetzt vor allem im Begriffe sind, das Sieben­bürger Sachsenland zu zertrümmern.

Das Sachsenland oder derKönigsboden" umfaßt im Ganzen 148.7z ^ M. mit 381,628 E.. darunter 211.000 Deutsche, zerfällt aber selbst wiederum, obwohl nur einen kleinen Theil ganz Siebenbürgens (953 M.) bildend, in zwei ungleich große Hauptmassen. Von diesen liegt die kleinere, das Nösnerland (Naszod) mit Bistritz im Nordosten, der größere im Süden, doch so, daß davon wieder der Hauptthetl längs des Alt (Aluta) mit dem Hauptorte Hermannstadt v?n dem kleineren Burzenlande um Kronstadt durch einen schmalen Streifen des Fogorascher Comitats geschieden ist. Die Be- Grcnzbotm lll. 61