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Gott immer so innig gebetten hatte mich zu seegnen; namentlich, der l. Na- nette, —, die so unglücklich durch den Verlust ihres Mannes ward, — in der Erziehung und Versorgung ihrer Kinder, thätig an die Hand gehen zu können. Von dem, was mir unsere Eginetischen Statuen eintragen werden, habe ich schon einen bedeutenden Theil auf meine Reisen gewandt, und ich fürchte nach Bezahlung meiner schweren Schulden, nur noch wenig übrig zu behalten. —
Den Monat Juny brachte ich auf Jthaka hin, wo ich für den Kronprinzen neue Grabungen machte, die zwar nicht sehr reichlich, aber einige interessante Ausbeute gaben, durch die ich hoffe dem Prinzen Freude zu machen. —
Von da gieng ich über Cefa lonien, wo ich den braven Fürer besuchte, nach Zante zurück, und nach Beendigung meiner dortigen Geschäfte, mit meinen Freunden wieder nach Athen. — Meinen lieben Stackelberg hatte ich nun verlohren, er gieng mit einer guten Schiffgelegenheit über Trieft nach Wien. — Wenn meine Wunsche in Erfüllung gehen, sehen wir uns in dem herrlichen Rom wieder. — Ich muß Dir auch Hrn. Grab au aus Hamburg nennen, den ich in Athen flüchtig sah, und nun in Zante näher hatte kennen lernen, da ich ihm stets dankbar bin, für ein Darlehn von 600 Spanischen Thalern für die billigen Interessen von 5 proet., da man hier zu Land gewöhnlich 20 — 30 nimmt, was mir so großen Schaden gebracht hat. Er hatte von meiner Geldverlegenheit gehört, und bot mir jene Summe aus freyen Antrieb, auf wahre edle Weise an. So — lieber Bruder — hat mir der liebe Gott immer rechtschaffene Männer zur Seite geführt — in ihrer Bekanntschaft und durch ihre Liebe ward ich reich durch gute Lehren und Beyspiele, das mich bisher durchs Leben brachte.
' In Athen gedachte ich nun ruhig den Winter mit m. l. Cockerell die Bearbeitung unserer Werke über griechische Monumente fortzusetzen und zu Ende zu bringen, doch leider wurde ich auch hierinnen wieder gestört.
Es kommt nun auf die Rettung einer Summe von 4000 Spanischen Thalern an, die mir für die Verwendung zu den Geschäften des Kronprinzen aus Constantinopel zukommen sollte, und die mir von dem dortigen Haus Hübsch <K Timoni zweimal verweigert worden ist. — Hübsch ist kürzlich gestorben und man befürchtet einen Bankrott des Hauses, daher ich es meiner Pflicht gegen den Prinzen gemäß, für nöthig hielt, auf der Stelle selbst nach Constantinopel zu gehen, um dort persönlich sein Interesse besser vertheidigen zu können. — Es sind nun 5 Wochen, daß ich von Athen ausgeschickt bin, und nun auf der Insel Tino von widrigen Winden zurückgehalten werde.
Hier vereinigte ich mich mit Gropius und P. Agab, die gleiche Reise
vorhaben. Ich habe einige Tage auf der Insel Delos, unter den Resten Grenzbotw I. 1L75. 34