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Die Schlacht bei Gravelotte-St. Privat. I.
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Auch die sächsische Artillerie ging nun in eine neue Ausstellung nördlich von Ste. Marie vor.

Inzwischen hatte der Kronprinz von Sachsen eine noch weitere Aus­dehnung der Umgehung für nothwendig erachtet. Da man nämlich auch nördlich von Roncourt noch Batterien zu erblicken glaubte, so meinte man, daß ein Vorgehn von Auboue' aus immer noch auf die Front des Feindes führen könne, und Prinz Georg erhielt daher Befehl, noch weiter nördlich auszugreifen. Zugleich wurde ihm die bisher bei Batilly gestandene 48. Bri­gade sowie die sächsische Kavallerie-Division zugewiesen. Die letztere sollte versuchen, in den Rücken des Feindes zu kommen.

Aber auch die Diviston des Prinzen Georg war mittlerweile in den Kampf eingetreten. Oberst v. Hausen war mit dem Schützenregiment in die Gehölze zwischen Auboue' und Roncourt vorgedrungen und hatte die feind­lichen Tiralleurs vor sich her getrieben. Oberst v. Craushaar hatte das sächs, Leib-Grenadier-Regiment nachrücken lassen. Dies Vorschreiten der 45. Bri^ gade erlaubte auch neues Vorgehn der sächsischen Artillerie. Der Kronprinz befahl, sämmtliche verfügbare Batterien über die von Ste. Marie nach Auboue führende Straße vorzunehmen. Vor Ablauf der sechsten Nachmittags­stunde waren 12 sächsische Batterien zwischen Ste. Marie und den Gehölzen in Thätigkeit.

Als Prinz Georg den Befehl zu weiterem Umfassen des feindlichen rechten Flügels erhielt, befahl er den Vormarsch der 48. Brigade im Ornethal bis in die Höhe von Montois la Montagne (n. w. von Roncourt). Sobald diese Brigade von Norden her in Wirksamkeit treten würde, sollte General v. Craushaar mit der 45. Brigade von den Gehölzen her die Westseite Roncourts angreifen. Die 46. Brigade wurde als Reserve zurückgehalten. Gegen 5 Uhr Nachmittags waren diese Anordnungen in voller Ausführung begriffen.

Während dieser Ereignisse war die 2. Garde-Division in ununter­brochenem Vormarsche nach dem Gefechtsfelde geblieben. Das 1. Bataillon des ^Regiments Königin hatte bei Habonville die Deckung der großen Artillerie-Linie übernommen. Die 3. Garde-Infanterie-Brigade war dem U. Armee-Corps überwiesen worden und nahm südlich von Habonville eine Bereitschaftsstellung ein. Die noch verfügbaren Theile der Division waren dagegen nach St. Ail in Bewegung gesetzt, und während die Bataillone der­selben sich allmählich entwickelten, gingen die Batterien südlich von Ste. Marie in Stellung, wo sie den linken Flügel der Artillerie-Linie des Corps verlängerten.

Fassen wir nun die Gesammtlage der II. Armee ins Auge, wie sie sich um 5 Uhr nachmittags ergeben, und sehen dabei von dem nach außer­halb des Schlachtfeldes befindlichen 2. Armee-Corps ab. so stellt sich folgendes Bild dar! Auf dem rechten Flügel behauptete das 9. Corps, durch eine Garde-