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Die Schlacht von Pavia am 24. Februar 1525 : das "Sedan" des 16. Jahrhunderts. III.
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wie ja seither so unendlich oft in der Kriegsgeschichte; beide Theile fochten mit hohem Muthe als ihres Vaterlandes ächte Söhne. Lange schwankte der Sieg. Die Bewegung des einen deutschen Regiments unter Marx Sittich von Embs, welche dieser auf Frundsberg's Anordnung ausführte und durch welche die Schwarzen in die Mitte genommen wurden, entschied endlich die blutige Tagesfahrt. Alte Schlachtberichte sagen. Frundsberg habe die Schwarzenwie mit einer Zange" angepackt."-) Das Volkslied von der Schlacht von Pavia verweilt begreiflicherweise bei diesem Kampf zwischen den deutschen Knechten mit besonderem Nachdruck. Die Schilderung ist interessant namentlich auch wegen der Wichtigkeit, die sie demGeschütz" d. h. den Hakenschützen beimißt.

Valtein Kopv war auch darpei

mit manchem guten schützen,

darzu mancher frummer landsknecht,

nach eren tat er's nutzen.

Das Handgeschütz hat er gar bei im

mit samt seinen knechten:

schießt drein, schießt drein, ir frumen Landsknecht, gar ritterlich wöll wir fechten!

Herr Jörg (Frundsberg) schrei Valtein Koppen an,

sol im das geschütz her pringen.

Veltc Kop tat wie ein erlich man

und sich nit lang besinnen;

er sürts daher mit ganzer macht,

ganz wol tet er sich rüsten.

Wir schussen all zu'halben man,**)

ward den Franzosen verdrießen.

Herr Jörg, ein edler ritter fest,

stand da mit seiner Helleparten.

er sprach: es kummen uns fremde gest,

derselben wöll wir warten!

Gegen im zog der Langemantel daher:

Herr Jörg, versich dich eben,

du mußt hie mein gfangner sein,

ob du wilt fristen dein leben!

Herr Jörg sprach: muß ich dein gfangner sein,

oder kost es mich mein leben,

so hab ich getrunken des külen wein,

mein leib will ich dir nicht aufgeben.

-) Meißner.

") d. h.Wir richteten die Büchsen auf halbe Mannshöhe."