323
Kavallerie-Division, welche den Weg von Mainz, 35 Meilen, in 9 Tagen marschierend zurückgelegt, trat zur III. Armee und ging am 16. August bis Montigny vor. Am Nachmittage dieses Tages trat man bei Toul mit Theilen des IV. Armee-Corps, also mit dem linken Flügel der II. Armee in unmittelbare Berührung.
Das zweite Kapitel bespricht die Heeresbewegungen von der unteren Saar nach der Mosel, und zwar zunächst das „Aufschließen der I. und II. Armee und die Entwickelung derselben zum weiteren Vormärsche auf dem linken Saarufer". Am Frühmorgen des 7. August lag über dem Schlachtfelde von Spicheren ein dichter Nebel. Die Ulanenregimenter Nr. 3 und 13 gingen, um Fühlung mit dem Feinde zu gewinnen, auf Forbach vor, aus welchem Orte sie Jnfanteriefeuer erhielten., worauf die 13. Division ihn wegnahm. Im Uebrigen wurde bei der I. Armee der Tag zur Heranziehung der noch rückwärts befindlichen Theile des VII. und VIII. Armee-Corps, zur Herstellung der in der Schlacht aufgelösten Truppenverbände und zu den Borbereitungen benutzt, welche zum Räumen der der II. Armee zugewiesenen großen Straße von Saarbrücken nach St. Avold nothwendig waren. — Das Hauptquartier der II. Armee hatte am 7. mit gutem Grunde die feindliche Armee von Wörth her erwartet und treffliche Maßnahmen zu deren Empfang getroffen; aber die Franzosen erschienen nicht nur nicht, sondern die südwärts streifende Kavallerie-Brigade Bredow traf vielmehr auf Truppen der III. Armee. Unter diesen Umständen trat Prinz Friedrich Karl am 8. August den Weitervormarsch nach Westen an.
Im großen Hauptquartier Sr. Majestät des Königs zu Mainz hatte man nach Eingang der ersten telegraphischen Nachrichten über die Schlachten bei Wörth und Spicheren zunächst die Möglichkeit ins Auge gefaßt, dem Marschall Mac Mahon den Rückzug zu verlegen. — Seine Majestät ging am 7. nach Homburg in der Pfalz. — Die weiter beabsichtigte Vorbewegung der deutschen Heeresmassen von der unteren Saar nach der Gegend von Metz sollte in Form einer allmähligen Rechtsschwenkung vor sich gehn, bei welcher die erste Armee gewissermaßen den Drehpunkt zu bilden hatte. Die Bewegungen eben dieser Armee mußten jetzt um so mehr verlangsamt werden, als die Verhältnisse dazu geführt hatten, mit dem linken Flügel der I. Armee weit nach Süden auszuholen, während die Mitte noch im Aufschließen begriffen war. Es wurden daher dem General Steinmetz entsprechende Befehle ertheilt und im Laufe des 8. August von ihm ausgeführt.
Im Hauptquartier Napoleon's hatte man inzwischen schon in den ersten Augusttagen allen Angriffsplänen entsagt und die Landesvertheidigung ernstlich ins Auge gefaßt. Nach den Niederlagen von Wörth und Spicheren handelte es sich zunächst darum, die Armee des Marschalls Bazaine durch eine