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Kruse´s Moritz von Sachsen.
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Bühnendrama Erfolg haben werde, vermag nach bloßer Lecture nicht leicht Jemand zu sagen: ob ein Schiff im Wasser schwimmt, sieht man erst, wenn man es ins Wasser setzt.

M a u r e n b r e ch e r.

Das Grabmal des heiligen Sebald zu Nürnberg.

Ungefähr an der Stelle in der St. Sebaldus-Kirche zu Nürnberg, an welcher jetzt das prächtige, broncene Grabmal des heiligen Sebald steht, eins in Nürnberg bereits im elften Jahrhundert in hohen Ehren stehenden Local- Heiligen, welcher freilich erst im Jahre 1423 von Aem Papste Martin V. endgültig") ccmonifirt worden ist, stand ursprünglich, in dem alten, bald nach dem Jahre 1361 abgetragenen, Romanischen Ostchore dieser Kirche, der Hauptaltar derselben. In diesem Haupt al rare waren, einem alten Gebrauche der katholischen Kirche gemäß, die Ueberreste von dem Titular- Heiligen der Kirche, also hier des heiligen Sebald, beigesetzt. Ueber die Art und Weise dieser Beisetzung wissen wir nichts Genaueres. Wahrscheinlich befanden sich die Gebeine des Heiligen in einem Sarge aus Stein, welcher unter dem Altare stand. Später, nachdem der vorher nur kleine Ostchor der Kirche abgetragen und in den Jahren 136178 in bedeutend vergrößerten Dimensionen mit großer Pracht in dem damals herrschenden blühenden gothischen Bausthl neu erbaut und das Langhaus der Kirche wesentlich erweitert worden war, wurde am Ostende des neuen Chores auch ein neuer Hauptaltar errichtet. Zugleich stellte sich das Bedürfniß heraus, nun auch den alten, durch die Grabstätte des Titular-Heiligen der Kirche geweihten Altar reicher zu schmücken, als es bisher der Fall gewesen war. Man ließ daher im Jahre 1397 zunächst einen neuen, schönen, noch heute wohl erhaltenen Sarg herstellen. Derselbe wurde 1,7 Meter lang 0,4S Meter breit, aus Holz gefertigt und ganz und gar mit Silberblech es wog 42 Mark 9 Loth und kostete 506 Gulden über­zogen. Diese Bekleidung besteht aus einzelnen rautenförmigen Silberblechen, welche durch darüber gelegte Streifen von vergoldetem Kupfer und an den Kreuzungen derselben Rosetten, festgehalten werden. In die Silberplatten ist

Schon Papst Gregor Xl. (1370- 78) hatte ihn heilig gesprochen. Doch scheint man Bedenken gegen die Giltigkeit dieser Canonisation gehabt zu haben, da Papst Martin sie auf Bitten des Magistrats und der Bürgerschaft von Nürnberg, noch feierlich bestätigt hat.