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diesen suchten wir zu zeigen, wie viel Gutes sie für die nationale Sache im verwichenen Jahr geleistet haben und gerne schließen wir mit der Erwartung, daß das kommende Jahr noch Besseres bringen werde.
Die monumentale WosaiK-Malerei in Deutschland.
Die eigentliche Mosaik-Malerei ^) kam als selbstständige Kunst, — im Alterthum pflegte man nur die Fußböden mit, zum Theil freilich sehr kunstvollen (Alexanderschlacht in Pompeji), Mosaiken zu schmücken — in welcher große Werke monumentaler Art ausgeführt wurden, zuerst im vierten Jahrhundert in Italien zur Anwendung. Man schmückte das Innere der altchristlichen und byzantinischen Kirchen, besonders die Apsiden und die Triumphbogen mit meist sehr großartig gedachten Gemälden dieser Art. welche durch ihre majestätische Ruhe und Feierlichkeit die Seele des Beschauers noch heute mit dem Gefühl der Ehrfurcht erfüllen. Diese Kunst wurde damals häufig geübt, gelangte im sechsten Jahrhundert in Rom und Constantinopel zur höchsten Blüthe, verfiel dann aber langsam, wurde zwar in Italien, besonders in Rom und Venedigs), wo die Technik durch die Tradition sich erhielt, während des ganzen Mittelalters bis zur Zeit der Renaissance hin stets geübt, hörte jedoch auf, selbstständige Kunst zu sein.
In Deutschland dagegen finden sich monumentale Mosaikgemälde nur höchst selten.
Das älteste Werk der Art war das Mosaik in der Kuppel der von Kaiser Karl dem Großen zu Aachen erbauten Palast-Capelle. Karl war wiederholt in Italien. Der Anblick der großartigen antiken Bauwerke Roms und derjenigen des König Theodorich in Ravenna hatte ihn tief ergriffen. Wie er die Würde der römischen Imperatoren auf sich über legangen meinte, so wollte er auch die Pracht der ehemaligen Residenz derselben in seine Hofburg übertragen. Er ließ daher nicht nur antike Säulen, Marmore, Broncen, Mosaiken :c., überhaupt Kunstwerke aller Art, welche ihm geeignet schienen den Glanz und die Pracht seiner Residenz, die ein zweites Rom werden sollte,
') Ueber die Technik des Mosaiks flehe den eingehenden, lehrreichen Aufsatz von Karl Haas in den „Mittheilungen der k. k. östreichischen Central-Commission" 18S9, Seite 175 bis 179. und A. Salviati: „Ueber Mosaiken" (London, 1865).
2) In San Marco zu Venedig finden flch Mosaiken vom elften Jahrhundert bis in die neueste Zeit.