Beitrag 
Der Ausgang der irischen Kirchenbill.
Seite
294
Einzelbild herunterladen
 

3S4

die es für katholische Priester in Irland hat, Wohnungen zu finden. Neun Zehntel der Grundeigenthümör sind protestantisch und haben das Vorurtheil, daß die Priester Unzufriedenheit gegen sie predigen. Dieselben wohnen denn gewöhnlich in elenden Hütten, meist bei ihren Pfarrkindern, theilen deren Entbehrungen und Erbitterung und stacheln die allgemeine Unzufriedenheit. Ihnen Wohnungen zu geben, wäre nicht einmal als eine Ausstattung der katholischen Kirche anzusehen gewesen, wie Sir Robert Peel sie mit Gefahr seiner Popularität und seines Amtes durchsetzte, als er eine dauernde Do­tation des Maynooth-College beantragte. Es wäre nur ein Act der Ge­rechtigkeit, die Abstellung eines schreienden Uebels gewesen, und Gladstone konnte sich dem so wenig verschließen wie seine Collegen. Aber ein erheblicher Theil der mächtigen Majorität, welche ihn zur Macht erhoben, besteht aus dem Dissenter oder nonconformistischen Element in den Wahlflecken, das alle Dotirungen und namentlich die des katholischen Klerus auss lebhafteste ver­abscheut. Trotzdem wäre es seiner Autorität leicht gewesen, die beiden Amendements des Oberhauses bei den Gemeinen durchzusetzen, wenn er es ernstlich gewollt hätte, aber es verletzte seinen Stolz zu stark, eine derartige tief­greifende Amendirung sich von den Lords für eine Maßregel dictiren zu lassen, die er im besonderen Grade als seine eigenste betrachtete. Er nahm also sofort eine außerparlamentarische Gelegenheit, um zu erklären,daß die Re­gierung I. M., vor Allem darauf bedacht, den Erfolg der großen Maßregel zu sichern, für welche sie die Verantwortlichkeit übernommen hat, sich nicht einlassen wird auf irgend einen directen Vorschlag gleichzeitiger Ausstattung aller Kirchen, ebenso wenig auf eine Aussetzung jener Bestimmungen der Bill, welche sich auf die schließliche Verwendung des überschüssigen Vermögens der irischen Staatskirche beziehen. Die Regierung betrachte eine solche Aus­setzung als fast gleichlautend mit künftiger gleichzeitiger Ausstattung (oon- eurrsut euclowiliöllt) der Kirchen, abgesehen von dem Unheil, das es ver­ursachen müßte, die Controverse sich auf unbestimmte Zeit fortspinnen zu lassen."

Demgemäß beantragte Gladstone im Unterhause die Verwerfung der Amendements der Lords, die sich nicht auf fester Erde, sondern in einem Luft­ballon befänden. Bei dieser Gelegenheit erklärte Bright mit charakteristischer Offenheit, die Macht des populärsten englischen Ministers, der wagte, eine Ausstattung der katholischen Kirche zu beantragen, würde brechen und splittern wie Glas. Und in gleichem Sinne bemerkte Sir Ronndell Palmer, die britische Nation sei zur gegenwärtigen Zeit noch nicht vorurtheils- frei genug geworden, um den Katholiken irgend etwas zuzuwenden; das Volk würde Mr. Gladstone einen Papisten nennen, wenn er es thäte;die