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im Westen nicht an Alsen heranreicht, sondern eine Oeffnung und Einfahrt läßt. Dieser Damm ist die schmale Halbinsel Kekenis.
Innerhalb der Bucht, welche so auf allen Seiten außer nach Südwesten, geschlossen ist, zeigt sich nun eine Wassertiefe von 80—72 Fuß, die an den Rändern selbst allmählich auf 50—20 Fuß, stellenweise sogar bis auf 3 Fuß abnimmt. Die Formation der Ufer ist überaus mannichfaltig: bald steil abfallend, bald sanft ansteigend, bald kahl, bald von Wald bedeckt ziehen sie sich in kleinen Buchten vom Hörup-Haff zurück oder springen sie wie kleine Vorgebirge in einzelnen Spitzen an und bieten die günstigsten Positionen für Anlage von Batterieen, deren Zickzacklinie mit wirksamem Kreuzfeuer den Hafen vor eindringenden Feinden zu schützen vermag. Gerade in der Spitze des Winkels, im nördlichsten Theile der Bucht, tritt beim Hörupholz die See so tief in das Land hinein, daß sich hier ein vortrefflicher vor einem Bombardement sicherer Binnenhafen mit Docks anlegen ließe, der etwa °/» Meile von der Mündung und der mehrere Quadratmeilen großen Außenrhede entfernt wäre. Für die Befestigung der Position hat man außer den für Alsen an sich nöthigen Werken noch 3 Seeforts vorgeschlagen zur Sperrung des Beckens, dessen einzelne Theile als Wenningbund, Sonderburger Bucht und Geltingbucht bezeichnet werden und die gemeinsame Nhede mit Zugang zur flensburger Föhrde, zum Alsensund und zum Hörup-Haff bilden. Das eine Fort (für Frontalvertheidigung nach Süden) soll auf die Südostspitze der Halbinsel Broacker, das andere auf die Südseite von Kekenis (nahe dem Dorfe Söndeby), das dritte auf die gegenüberliegende Untiefe Kalkgrund kommen, welche die unterseeische Fortsetzung der Festlandshalbinseln Biek und Gelting bildet und an der Nordspitze nur'3 Fuß Tiefe hat, sodaß die Fun- damentirung und der Bau eines Forts nach Art des k-openhagener Trekroner oder Prörestenen nur etwa 200,000 Thlr. kosten würde. In gleicher Weise wird man auch versuchen müssen, die gemeinsame Nordeinfahrt zum Alsensund und zur apenrader Föhrde durch Forts zu schließen, welche theils auf der Nordwestspitze Alsens, theils auf dem gegenüberliegenden Nordufer der apenrader Föhrde anzulegen sind.
Den Kern der gesammten Position bilden dann die Höhen von Düppel. Sogar eine Verbindung dieser Position mit dem Nordostseecanal, falls man letzteren bei Eckernförde in die Ostsee münden lassen sollte, würde sich später, wenn auch nicht ohne Schwierigkeiten herstellen lassen und die Vortheile bieten, daß die aus der Nordsee kommende und den Canal passirende Flotte an einer Position hervorbrechen könnte, wo ihr die Küstenbefestigungen gewaltig secundiren. Während nämlich die Eckernföhrde ebenso wie die apenrader und flensburger Föhrde doch tief und geräumig genug ist, um großen Kriegsschiffen bei jeder Witterung bequemes Ansegeln und sichere Aufnahme zu gestatten, hat sie vor den anderen Föhrden (die flensburger allein ausgenommen) noch einen Vorzug voraus. An ihrem inneren Ende liegt ein Bassin, das sich vorzüglich zum Binnenhafen eignet, das windebyer Noer. Von hier könnte man nach einem von anderer Seite gemachten Vorschlage mittelst eines Canales von V« Meile Länge in das 30 Fuß tiefe Fahrwasser der Schlei bei Missunde gelangen; dann würde man auf der 20—35 Fuß tiefen Schlei bis Koppeln gehn und schließlich mittelst eines IV« Meile langen Durchstichs von Koppeln in die Geltingbucht gelangen. Ein directes Durchgehen von der Schlei nach der flensburger Föhrde, also quer durch das von diesen beiden Föhrden eingeschlossene Land Angeln, wäre wegen der großen Breite und der Terrainerhebung unausführbar. Indessen haben auch die ersteren Projecte wenig Aussicht auf Verwirklichung: sicher ist nur, daß