Beitrag 
Die Leibeigenen und Sklaven der Griechen und Römer. 1.
Seite
15
Einzelbild herunterladen
 

15

testamentarische Verfügung. Auch gelang es den Sklaven oft. sv viel zu er­sparen, um die vom Herrn geforderte Summe erlegen zu können. Dann pflegte eine öffentliche Bekanntmachung im Theater, in der Volksversammlung oder vor Gerichts erfolgen, und die Freigelassenen traten in das Verhältniß der Metöken oder Schutzgenossen über, blieben aber in einem gewissen Abhängigkeitszustande ihren Patronen gegenüber, dessen Verletzung sie in die Sklaverei zurückführen konnte. Oft blieben sie auch im Dienste ihrer früheren Besitzer; oft mag aber freilich eingetreten sein, was Demosthenes erwähnt:Schlechte und undankbare Sklaven Pflegen, wenn sie zur Freiheit gelangt sind, ihren früheren Herren keinen Dank für ihre Freilassung zu zollen, sondern dieselben vielmehr vor allen anderen Menschen zu hassen, als diejenigen, die darum wissen, daß sie im Sklavenstande gelebt haben." H. G.

Massua und das Bogoslmid.

Das Land der Bogos und seine Hafenstadt Massua hat unser Interesse in den letzten Jahren zu wiederholten Malen auf sich gelenkt. Zunächst durch die Berichte Werner Munzingers, der sich aus wissenschaftlichem Interesse unter dem eigenthümlichen Volt niedergelassen hat. Dann als Operativnsbasis für die jetzt leider gestörte Expedition v. Heuglins nach Wadai. Endlich m jüngster Zeit durch den Zug zur Jagd auf Elephanten und Nashörner, für welchen eur deutscher Fürst, in dem wrr zugleich einen deutschen Patrioten ver­ehrten, in Tagen, die sich anschicken wollten bedeutsam zu werden, Manchen vielleicht unerwartet, Muße und Neigung empfand.

Die Reise zu den Bogos kann, wenn es eilt, und die nöthigen Mutel zur Verfügung stehen, in etwa drei Wochen gemacht werden: bis Trieft führt die Eisenbahn, von dort fahren die Lloyddampser in fünf Tagen nach Alexan- drien, zwischen Alexandrien und Sues läuft wieder die Locomotive. und von yier wird unsere Jagdgesellschaft ein von der englischen Negierung gestelller Steamer über das Rothe Meer nach der Stadt MaMa bringen. Mit einem Ritt zu Kameel oder zu Pferde, der sechs Tage in Anspruch nimmt, erreicht man von da das Dorf Keren, den Hauptort des Bogoslandes.

Massua liegt in einer Bucht des Rothen Meeres, auf welche aus einer Entfernung von ungefähr zwanzig Meilen der 7000 Fuß hohe Kamm der öst­lichen Gebirge von Habcsch herabblickl, auf einer Insel, die den Türken gehört, während die dahinter auf dem Festland gelegne Stadt Artito und die südlich von hier wohnende Völkerschaft der Schvhv sowie die nördlich von da ange­siedelten Stämme der Beduan einem eingebornen Naib gehorchen, der jetzt fast