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lirten (im Zickzack oder scheerenförmig gezogenen) Walle und verschiedenen käse- mattirten Gebäuden besteht, und an die sich rechts über dem Golf das Bastion Daun anschließt.
Ueber dem Hügelkamm, den die genannten Werke vertheidigen, erhebt sich der Monte Orlando, der aus seinem Gipfel die Ruine eines alten Römerbaus hat, den das Volk Tone d'Orlando (Rolandsthurm) nennt. Nicht weit davon steht eine Redoute mit einem tenaillirten Walle, die ziemlich unschädlicl, sein wird, und, etwas weiter abwärts nach der See hin, das Hauptpulvermagazin der Festung. Dann folgt, immer noch auf dem Monte Orlando, aber aus der dem zweiten Berge der Landzunge zugekehrten Abdachung desselben ein zweites System von Thürmen, welche durch ihr Feuer zunächst Landungsversuche hindern, sodann aber auch den Monte Orlando vertheidigen können, wenn jener zweite, äußerste Theil der Festung genommen wäre.
Gehen wir vom Torre d'Orlando gerade südöstlich, so gelangen wir zuerst in eine Terrainsenkung und daun wieder aufwärts steigend nach dem Castell, einem vierseitigen, an den Ecken von Thürmen flankirtcn. große tasemattirte Kasernen enthaltenden Bau. Am Fuß des Castellhügels krümmt sich d>e Spitze der Landzunge nach rechts, so daß ihr äußerstes Ende, auf weichem sich ein Leuchtthurm erhebt, nur einen starken Büchsenschuß vom Fuß jenes Hügels liegt. Aus der Secseite ist die Landzunge allenthalben steil und unzugänglich, auf der Golfseite aber liegt unter den 'erwähnten beiden Bergen schon vom Leuchtthurm an ein mehr oder minder breites Vorland. Dieses tragt den größern Theil der Stadt und ist durch eine Enceinte geschützt, welche mehrere Batterien und Bastionen vertheidigen. Am Leuchtthurm befindet sich die Batterie Santa Maria, dann folgt an jener Krümmung der Halbinsel das Bastion Bico, >dnnn treffen wir die Batterie Posto della Foglia und das Bastion Bi- ieras. zär Deckung des hier befindlichen kleinen Hafens bestimmt, dann weiter nach Nordwesten das Bastion Annunziata, endlich etwa 200 Schritt von der schon erwähnten Bastion Daun, der letzten an der Golflinie, das Bastion L an Antonio. *
Wir sehen sofort, daß die Stärke Gaetas vorzüglich auf der Landseite zu suchen ist. Allerdings sind die jetzt von den piemontesischen Batterien bedeckten Hvhenzüge im Nordwesten des Isthmus der Einschließung der Festung günstig. Aber der Umstand. daß der Belagerer bei weiterem Vorschreitcn ein schmales, nach der Festung zu sich senkendes, fast allenthalben felsiges Terrain zu vas- siren genöthigt ist, bildet eine sehr wesentliche Erschwerung seiner Arbeiten, Und über den flachen sandigen Isthmus zu gelangen, wird ihm nur dann gelingen, wenn der größte Theil der Geschütze jener vierfachen ^ertheidigungs- ^ant an den Borhöhen des Monte Orlando zerstört ist oder die Festung, die jetzt ihke Munition zu sparen scheint, sich verschossen hat.