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, Die Bvtschaft schließt mit t.incm kurzen Bericht über jedes der verschiedenen Ministerien. Die Ausgaben des letzten Jahres beliefen sich auf circa 71 Mill. Pfd. St., die Einnahmen auf 69 Mill,, dazu ein Ueberschuß vom vorigen Jahre von 20 Mill.; so ist immer noch kein Deficit da und die 20 Mill. Schatzschcinc werden hauptsächlich deshalb geschaffen sein, damit die großen Unternehmungen der Regierung nicht unterbrochen zu werden brauchen. Die Schuld ward durch Rückkauf um 3,395.232 Pfd. St. vermindert und bleibt demzufolge noch 25,105,185 Pfd. St. Die ganze finanzielle Lage ist also auch trotz des Ausfalls günstig zu nennen.
Literatur.
Daniel Chodowicckis sämmtliche Kupferstiche beschrieben, mit historischen, litcrarischen und bibliographischen Nachwcisungen, der Lebensbeschreibung des Künstlers und Registern versehen von Wilhelm Engelmann. Leipzig, Engcl- nicmn 1857. 8. Das Werk enthält auf 02 und 543 Seiten eine Einleitung des Verfassers, die Biographie Chodowieckis von-Prof. A. Weise mit schätzenswcrthcn Zusätzen des Herausgebers, worunter ein Verzeichnis; der Bildnisse des Künstlers selbst. Darauf das Verzeichnis; seiner Werke, die Nummern ^V., IZ. und l —950, darauf Nachträge, ein sehr sorgfältiges Register und 3 Kupfcrtafcln, welche saubere Nachzeichnungen der seltensten Blätter des Meisters enthalten und daneben die unechten Nachahmungen derselben. — Das Werk gehört zu den Arbeiten voll Detail und Liebe, denen die Kritik besondere Anerkennung schuldig ist. Es ist das Resultat langjährigen, eifrigen Sammclns, freudiger Beschäftigung mit den Arbeiten des Künstlers, und einer nur dadurch zu gewinnenden Kenntniß der massenhaften Einzelheiten, Die Arbeit selbst ist Muster eines wissenschaftlichen Verzeichnisses, sowol die Kunst- bildung des Verfassers als seine Genauigkeit sind respektabel. Es wird den Deutschen nicht selten Gelegenheit die Früchte zu genießen, welche stille Sammler mit Hingebung und Opfern verständig und systematisch zusammengetragen haben. So war, um nur Naheliegendes'zu erwähnen, die Andrüschc Sammlung eine Hauptquellc für Mozarts Leben von Iahn, die Böckingsche Sannnlnng von Huttens Schriften für das Werk von Strauß. So hat auch hier ganz Deutschland Gelegenheit, von der großen Sammlung des Herausgebers den besten Nutzen zu ziehen. Der Künstler aber, dcßcn Thätigkeit hier so vollständig, als einem Mcnschenwerk möglich ist, verzeichnet wird, hat besondere Ansprüche auf die Pietät >der Deutschen. Denn sein reiches; behendes und zierliches Talent hat durch mehr als 3» Jahre von Friedrich dem Großen bis zum Anfange dieses Jahrhunderts das deutsche Leben fast nach allen Richtungen durch die Nadirnadcl illusirirt; nicht nur die Werke unserer Dichter, von der Karschin und Geliert bis zu Goethe und Schiller, zu Nicolai und Kotzebuc, auch die Kleider und Kopsputze, Kalendcrbilder, historische PortrKts, wissenschaftliche Werke und Encyklopädien. Der unerreichte Meister des kleinen Formats war einst dem Publicum vertraut, wie ein Hausfreund. Seine Genien, Kinder, kleinen Hunde und Katzen zeigten 'hre zierlichen Stellungen in jedem Bürgerhause und sind noch für uns so fest mit vielen literarischen Erscheinungen der Vergangenheit verbunden, daß wir in den ncucn Ausgaben solcher Werke die alten Bilder oft unbehaglich vermissen. So steht