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erwarten war, und beschließt auf würdige Weise die Reihe edler Gestalten, die die Schloßbrücke zu einem der schönsten Plätze Europas machen.
Was man anch gegen Einzelne sagen mag, dem einigermaßen sehenden Auge wird das Ganze immer wieder von neuem den herrlichsten Eindruck machen, schon durch das bloße Material, das in jeder Beleuchtung schön bleibt; auch wenn man nicht Zeit hat, sich an einzelnen Schönheiten zu erfreuen. Das eine Verdienst aber bleibt diesen Gruppen unbestreitbar grade dadurch, daß sie mitten in das geschäftige Alltagstrciben hinein gestellt sind, daß sie den Blick und Sinn ans Ideales lenken, ein Verdienst, das in unserer Zeit wahrlich nicht gering anzuschlagen ist!—-
Hamburgs Schiffahrt.
Die transatlantische Dampfschiffahrt Hamburgs, welche mit der Gründung der neuyorker Linie von zwei Schraubcndampfern begann, scheint sich rasch ausdehnen zu wollen; zuerst hat diese Liuie ihre Kräfte verdoppelt, die beiden neuen Boote „Austria" und „Saxonia" sind zwar in diesem Augenblick an die englische Negierung zum Truppentransport nach Indien verchartcrt, da sie erst im Herbst fertig wurden und doch nur zwei Fahrten hätten machen können, aber im nächsten Frühjahr wird die Linie mit vollen Kräften arbeiten und alle 1i- Tage ein Dämpfer respective von Hamburg und von Ncuyork abgehen. Die brasilianische Linie von drei Booten zwischen Hamburg uud Rio de Janeiro, Lissabon, Bahia und einige andre Plätze anlaufend, ist in voller Thätigkeit und will sich jetzt noch erweitern, indem sie ein viertes Boot erbaut, um die Fahrt nach Bncuvs Ayrcs fortzusetzen. Dies Boot soll die für den Süden bestimmten Passagiere und Güter in Rio übernehmen, um sie nach Santos, Rio Grande do Sul, Montevideo und Buenos Ayres zu befördern und von dort nach Rio Janeiro zu holen. Durch diese Ausdehnung soll dem ganzen Unternehmen eine festere Basis gegeben werden, indem der Hauptnutzen, den diese Zweiglinie bringen wird, auf die Stammlinic übergeht. Da die Auswanderung nach Brasilien znnimmt und sehr viele feinere Güter, welche die höhere Dampfschiffssracht tragen können, dorthin verschifft werden, so scheint die Aussicht auf Rentabilität der ganzen Linie gesichert, uud Deutschland steht dann durch Hamburgs Vermittlung in dirccter Dampsschiffsverbindnng mit der ganzen Ostküste Südamerikas. Einwandere Linie, die jetzt in der Bildung begriffen, ist die zwischen Hamburg und Havana, Sonthamptvn und Santander anlaufend; die bedeutende Zollbegünstigung, welche die spanische Regierung allen Importen unter spanischer Flagge gewährt, schließt die Concurrenz andrer Flaggen für die meisten Handelsartikel gänzlich aus, deshalb werden die Schiffe dieser Linie unter spanischer Flagge fahren müssen, die Gesellschaft ist durch die erfolgten Zeichnungen von , 8 Mill. Realen constituirt und Unterhandlungen sind mit der Regierung wegen derselben zu gewährenden namhaften Vergünstigungen eingeleitet. Da der Handel mit Cuba bereits jetzt eine der bedeutendsten Nummern der Hamburger Handelsstatistik bildet, so läßt sich von der neuen Linie ein neuer Ausschwung erwarten, zumal