Contribution 
Sophie und Delphine Gay.
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98
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Buchs charakterisirt die Zeit seines Entstehens. Gleich darauf verheirathete sie sich mit einem Generaleinnchmer, Herrn Gav, mit dem sie in Aachen wohnte, wo es nicht an Marschällen und Schriftstellern fehlte, mit denen sie in geistreichen Epigrammen wetteiferte. Unter den letztern standen ihr am nächsten Duval, Lemercier und Picard, damals gefeierte Größen.

Ihr zweiter Roman, l.eonie 6e NontKrc-us», 1813, ist ein sehr bedeuten­der Fortschritt. Er ist gut componirt und reich an geschickten Lebensbeobach­tungen. Die Heldin hat eine lebhafte Einbildungskraft, sie haßt das Mittel­mäßige und will entweder angebetet oder ignorirt sein. Sie findet einen passenden Gegenstand der Leidenschaft, ihr Vater, ein Mann von Welt, heilt sie von den Thorheiten derselben, indem er die beiden Liebenden auf eine längere Zeit zusammenführt. Sie langweilen sich miteinander, und Leonie lernt allmälig ihrer Einbildungskraft den Zügel anlegen.Man wird so ge­demüthigt," bemerkt sie,in dem geliebten Gegenstand einen Zug von Mittel­mäßigkeit zu entdecken, daß im Verdruß, den man darüber empfindet, mehr Scham als Bedauern liegt." Sie entdeckt sehr richtig, daß in jener lebhaften Einbildungskraft die Hauptquelle der Koketterie liegt. I^os lvmmos, luUii- tuee8 aux elo^es, aux pr»te8ta>ion8 äe teuclresse, ant eelu cle maliieueeax ' qu'sllvs, ns peuvent, supporter Iu PKN5VS u'ötrv inäilkvrslltLs wöu,s KUX »Mi Ivti intvressvnt Iu mvin«. I.v »Ivpit <iu'vll«s sn rks»sntent lus vo»»1»it »ouvvllt u siürs, pour plcuru, »tu« t'ruis vxaxvrvs qui los cumprolnutlunt st dien qu'elles ne savent plus eomment rvtroKraäsr, vt bientüt-olws sv Irouveut kNAatzve» sau« Ävcne ts moiuäre sentimvnt nvnr vxous«., .Iu vrois que ye Iravers 6v lc» vanitö c» ksit pominvltro plus 6v kaute« czuu toutos los koliss cle l'amour. Indem sie so die Schwachen ihrer eigenen Einbildungskraft durch­schaut, lernt sie die Prosa des Lebens richtig würdigen. Es ist die Moral, die Scribe in allen seinen Komödien durchführt, wie auch Mad. Gav iu der Widmung an ihre Tochter sagt:

INus s-igo vn les nrojvts» s»ns rusv^ «ans etkorts, 'tu m'»s tüissö te soin «Iu bonlivur t!e U> vio. I^e elicilx >>i! eet c!noux t>ui äevuil. lo ebvrir ^ nii, ^nclevssv lUt conllü nar l,oi-mllinv.

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Hatte sich früher die Verfasserin der Frau von Staül sehr eifrig an­genommen, so sieht man doch, daß sie von einem sehr verschiedenen Motiv ausging. Es ist nicht die Leidenschaft und der Enthusiasmus, den sie feiert, sondern der gesunde Menschenverstand.

Der dritte Roman, /^natvls (181S), ist eine Caprice. Der Held ist ein Taubstummer, um dessen willen die schöne Valentine die Fingersprache lernt und ihn auch wirklich heirathet. Viel wichtiger ist der folgende: l.e,s mulkeurs ct'utt amunt Iiumuux (18181823), Der Held ist ein Kammerdiener, der

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