Beitrag 
Eine Sängerin.
Seite
352
Einzelbild herunterladen
 

352

bombardirtc, nachdem er sich in gebührender Schußweite von Kronstadt gehalten hatte. Widersprüche ohne Ende von der ersten bis zur letzten Seite und ausge­wärmter Klatsch, der längst vergessen sein sollte. Schlimmer aber ist das, was in dem Bnche neu ist. Mittheilungen, wie er sie aus seinen vertrauten Jnstructioncn macht, hätten von einem so hochstehenden Offizier nie gemacht werden sollen. Das ist eine Plandcrhastigkcit sonder gleichen, die in früheren Zeiten einem Admiral den Kvps gekostet hätte. Bei der jetzt herrschenden milderen Anschauungsweise wird man sich begnügen, ihm den Rücken zu kehren. Wenn Sir Charles noch 100 Jahre lebt, und England in diesen 100 Jahren 100 Kriege hat, wird es schwerlich einer Regierung mehr einfallen, diesem schwatzhaften Polterer eine seiner Flotten anzuvertrauen. Sie thäte besser, sich im Nothfalle einen Admiral von Ame­rika zu borgen.

Die Napiers sind ein schreib- und zanksüchtiges Völklein, dafür haben sie seit lange den Ruf. Ein neuer Beweis dafür liegt wenn es noch eines Beweises bedürfte in der kürzlich erschienenen Biographie des berühmten Generals Sir Charles James Napier vor. Es ist derselbe, dem eben erst ein Standbild in Trafalgarsquarc neben der Nclsousäule gesetzt wurde, und der Biograph ist sein Bruder der Gencrallientcnant Sir William Napier. Wer wollte es diesem verarge», daß er die großen Verdienste des Bruders mit warmen Farben schildert! Aber wozu dieses ewige Poltern gegen das Vaterland, das dem verstorbenen Helden, spät allerdings, aber dann auch einen gewaltigen Wirkungskreis eröffnet, eine »»getheilte Anerkennung gezollt hatte. Nur selten greisen Könige und Regierungen aus Millioucn beim ersten Zuge den Mann heraus, der ihnen am besten dienen kann, und wem das Glück beschicken ist, im ManueSalter nach seinem vollen Werthe erkannt zu werden, der hat in einem großen Reiche wie England wahrhastig wenig Grund zu klagen, daß ihm Unrecht geschehen sei. Den hier gerügten Napierismus des Biographen abgerechnet, liest sich das Bnch sehr gut, uud der Held desselben ist interessant genug, um gelesen zu werden.

6^,, «n? mnl! 7>>6 Ili, N!>ii!7s,!sl!>l.' N'KNlUtKPÄ'j

Literatur.

Neuigkeiten der deutschen Sprach- und Alterthnmswisseuschaft. Es fehlt diesem Blatte der Ranm, sachwissenschastlichc Werke mit der eingehenden Ausführlichkeit zu besprechen, welche bei einer Literaturzeitung wünschenswerth ist; deshalb wird hier eine kurze Erwähnung der Interessen, durch welche die Wissen­schaft der deutschen Sprache und Alterthümer iu'dc» letzten Jahren vorzugsweise bewegt wurde, die ausführliche Kritik der eiuzeluen Bücher vertreten müssen. Durch mehre Jahre stände» die Untersuchungen über die Urgeschichte der deutschen Stämme und die Bewegungen derselbe» während der Völkerwanderung oben an. Es ergab sich endlich, daß mit den bisherigen Hilfsmitteln viele Zweifel nicht zu lösen sind, und so ist die weitere Ermittelung in das schon längst wünschenswerte Stadium »euer Detailsvrschungcn getreten; auch die AlterthumSvcrcine haben