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Im Süden liegt Teras, nur in der Nähe des Meeres angebaut, nordwestlich davon Neumeriko, zum grössten Theil eine Felsen- und Steppenwüste, durchstreift von dem kriegerischen Reitervolk der.Komantschen, noch nördlicher der Mormonenstaat Dcscret, eingefaßt von der riesigen Mauer der Nocky MountainS, dann Oregon, dann westlich von beiden längS der Küste des Stillen Meeres das Gvldland Californien. Im äußersten Norden östlich von Oregon und der Kette der Felsengebirge, streckt sich Nebraska zwischen dem Missouri und dem Platte, während sich im Osten Minnesota und weiter südlich Iowa hinzieht. In allen diesen Staaten und Territorien ringt die Civilisation noch mit den Urzuständen. Die meisten von ihnen danken ihr Aufblühen zur Cultur der Entdeckung, die Sutters Arbeiter in Californien machten.
Nur die Mitte dieses ungeheuren Ländergebiets, wohin die Jndianer- stämme gedrängt worden sind, ist noch im Zustande völliger Wildheit, und nur an den Straßen, die durch diese Einöden führen: der Route von Austin nach Santa F<z, der Route von St. Louis nach Oregon und der Route von Independence in Missouri nach Californien, haben sich hin und wieder, um die Militärpoften Ansiedelungen von Europäern gebildet, die sich indeß in Sitten und Gewohnheiten wenig von den Eingeborenen unterscheiden.
Zu beiden Seiten der einen dieser drei Straßen, und zwar der nördlichsten, liegt das vielbesprochene Territorium Kansas, der Zankapfel zwischen der Prosklaverei- und der Freibvdenpartei. Südöstlich vom Staate Missouri, nordöstlich bis zum Fort Leavcnworth vom Flusse Missouri begrenzt, im Norden vom großen Platte und seinen Sümpfen durchzogen, westlich von den Nocky Moun- tains eingeschlossen und im Süden an Neumeriko und Teras stoßend, ist es im .Wesentlichen gleich seinen Nachbarländern ein Prairieland. Ungeheure Grasflächen, bisweilen wellenförmig ansteigend, oft vollkommen eben, wie das Meer bei Windstille, bewachsen mit hohem Grase, im Frühspmmer bunt durch zahllose Blumen, besetzt mit niedern, Pappelbirken, Erdbeeren und Himbeersträuchern, und wo Flüsse durchströmen, mit Wäldern bedeckt. Der Boden ist namentlich in den Vertiefungen und an den Stromrändern gut. Die Gehölze bestehen aus Pappeln, Sycamoren, Ahornbüumen, Ulmen, Eschen und Eichenarten, namentlich aber aus Cottvnwvodsträuchern. Die Sommer sind außerordentlich heiß, die Winter lang und kalt. Scharen wilden Geflügels schwärmen über den Gewässern, Präriehirsche und Antilopen jagen durch die Ebene, auf denen der Wandrer stundenlangen Dörfern von Präriehunden, den Murmelthieren der amerikanischen Steppe begegnet.
Bis vor wenigen Jahren war das Gebiet ein-endloser Jagdgrund der Indianer, namentlich der Pawnecs. Das Verschwinden der Büffelherden, welche sich mehr und mehr nach dem Norden zogen, die Blattern, der Brannt- Grenzboten. IV. -I8ö6. 18