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Naturgeschichte und Naturphilosophie.
Briefe über Alexander von Humboldt's Kosmos. Ein Kommentar zu diesem Werke für gebildete Laien. Erster Theil. Bearbeitet von Bernhard Cotta, Professor. Dritte vermehrte Ausgabe. — Zweiter Theil. Bearbeitet von Julius Schaller, Professor. Zweite Ausgabe. — Dritter Theil. Bearbeitet von Bernhard Cotta, Professor. Zweite Ausgabe. Leipzig. T. O. Weigel. —
Aus der Natur. Die neuesten Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften. Band 1 — 8. Leipzig. A. Abel, 18S2—56. —
Als man zu Ende des vorigen Jahrhunderts bemüht war, das gesammte Gebiet des menschlichen Wissens mit dem Licht der Idee zu durchdringen, konnte es nicht fehlen, daß man auch auf die Natur, seine Aufmerksamkeit richtete. Ueberhaupt ist die Natur der ursprüngliche Gegenstand aller Specu- lation, denn der natürliche Weg führt zuerst dahin, die Objecte der menschlichen Erkenntniß zu untersuchen, ehe man das Erkenntnißvermögen selbst an.alysirt. ES war Kant, der auch auf diesem Gebiete die Scheidelinie feststellte, die der Idealismus nicht überschreiten dürfe, wenn er sich nicht ins Transscendente verlieren sollte. Das kleine Werk, welches diesen Gegenstand behandelt, die metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft, hat verhältnißmäßig viel weniger Eindruck gemacht', als es verdiente, denn es dauerte nicht lange Zeit, bis die von ihrem eignen Idealismus trunkene Philosophie sich blindlings ihrem Ahnungsvermögen überließ und jene Grenzlinie als eine ängstliche Pedanterie beseitigte. Es folgt dann eine höchst umfassende Literatur, welche nicht blos die Philosophen, sondern auch die Dichter und das Publicum im Allgemeinen elektrisirte, und welche die Hoffnung erregte, daß man, wie Fernst, den Makrokosmos ohne Analyse erforschen könne. Diese ganze Literatur gilt heute, und zwar mit vollem Recht, als Maculatur. Die geistreichsten Menschen haben sich vergebens abgequält, einen andern Weg zur Erkenntniß aufzufinden, als den der Wissenschaft, und ihre mystischen Grübeleien sind als leere, nüchterne Scholastik allgemein anerkannt und verurlheilt. Während' der Zeit ist die Naturwissenschaft auf dem einzigen Wege, der zum Ziele führt, aus dem Wege der methodischen Beobachtung, rüstig weiter gegangen und hat durch eine Reihe der wunderbarsten Entdeckungen nicht blos der bisherigen Weltanschauung eine ganz veränderte Physiognomie gegeben, sondern sie hat auch einen unmittelbaren Einfluß auf das Leben ausgeübt und den Menschen mehr und mehr befähigt, die Natur nach vernünftigen Zwecken zu leiten, sie der Cultur dienstbar zu machen.
Das wesentliche Mittel der methodischen Beobachtung ist die Analyse, Grenzlinie».. III. <8Sli, 49