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Neue historische Schriften.
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14!)

vermittelte ihm der ihm bekannte Commodore daS Recht, die Uniform eineö Seeoffiziers zu tragen. Die Ausrüstung des Geschwaders war im October vollendet, am i. December erfolgte die Abfahrt aus der Bai von Nor­folk; am II. December bekam man Madeira zu'sehen, der Verfasser besuchte diese Insel, ebenso einige Wochen später St. Helena. Ein längerer Aufenthalt and in der Kapstadt statt, welche man am 1. Februar I8L3 verließ. Ceylon bekam man am 10. März in Sicht. Ans einem seiner Jagdzüge besuchte der Verfasser einen kleinen Buddhistentempel, dessen Beschreibung wir hier folgen lassen.

Der kleine, in achteckiger Form erbaute Tempel stand auf der Spitze eines Hügels und war mit einer etwa i Fuß hohen Mauer umgeben; daneben, etwas tiefer, lag eine Art von Vorhof mit gleicher Umfassungsmauer, zu dem man über eine knrze Freitreppe hinabgelangte. Am Thore deS innern Tempel- Hofes brannte ans der linken Seite in einer Nische eine kleine Lampe. Zur Nechtcu dieses inneren Hofes nnd etwas höher gelegen, befand sich in einer besondern Einfriedigung ein geheiligter Brunnen mit einem kleinen Altar da­vor. ' Einige Stufen führten aus dem ersten Hofe zu diesem Platz, doch so, daß mau nicht nöthig hatte, den innersten Hof zu passiren, um dahin zu ge­langen, und eine zweite Treppe, gleichfalls aus dem ersten Hofe, führte in das eiwas tiefer gelegene Haus des Priesters. Der Tempel selbst war, wie schon erwähnt, ein Oetogon mit vier Thüren, deren jede mit einem auf schlanken Säulchen ruhenden Pordache versehen war; das Ganze überragte eine aus solidem Mauerwerke aufgeführte Pyramide, auf deren Spitze ein Bündel Glpckchen, an eisernen Zierralhen hängend, angebracht war. Eine solche Py­ramide hat jeder Buddahtempel, entweder wie hier, unmittelbar auf demselben, oder in geringer Entfernung davon als gesondertes Monument, und enthält in der Regel irgend eine Reliquie deS berühmten Reformators der Braminen- religion, oder Hauptgoltes Buddha. Im Innern des kleinen Gebäudes be­fanden sich den vier Thüren gegenüber vier Schreine oder Sanctuarien. deren jeder ein Bild des Buddah, nebst einigen Nnlergöttern oder Heiligen war, »nd auf einem vor jedem dicser Schreine befindlichen kleinen Altare lagen ver­schiedene Opfergaben, bestehend aus Blumen, Sämereien, Palmenblüten, Früchten, auch wol Kupfermünzen von geringem Werthe. Die Wände deS Achtecks waren auf der Innenseite mit Abbildungen religiöser Gegenstände be­deckt, unter denen besonders weiße Elephanten ein Hauptgegenstand der Ver­ehrung zu sein schienen. Auch das Märtyrerthum spielte eine bedeutende Rolle in der Person von Priestern und Jungfrauen, die theils mit Pfeilen, Spießen und Schwertern, theils mit Sägen, durch Feuer oder sonst ans eine schauderhafte Weise hingeschlachtet wurden. Als Hauptübelthäter erschien be­sonders oft ein Fürst mit der Krone auf seinem Hanpte, wofür ihn aber auch