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Macaulay.
^Iie Kiütorx ol IZnFlan<l Irom ilis soeession ut ^smes ibv sLcioncl. IIiomus Kiidinßlon UaoAuIuz'. Lop^riglit ecliUon. Vol. IV—VIII. I.oi^/.iA, IZcin- barcl l'auellnil?. —
Die Geschichte Englands seit dem Regierungsantritte Jakobs II. Vvn Thomas Babington Macaulay. Uebersicht von Prof. Friedrich Bülau. Dritter Band. 1—3. Lies. Leipzig, T. O. Weigcl. —
Selten oder nie ist das Erscheinen eines neuen Buchs von der gesammten gebildeten Welt Europas und Amerikas mit so großer Spannung, oder Man darf wol sagen, mit so großer Sehnsucht erwartet worden, als die Fortsetzung der englischen Geschichte von Macaulay. Selbst die unruhigen Zeiten von 18i8 und 1849 thaten dem Eindruck der ersten beiden Bände keinen Abbruch und seit der Zeit interessirte man sich für den Versasser wie für einen persönlichen Freund. Man erkundigte sich nach seiner Gesundheit, nach seinen Beschäftigungen und der Muße, die ihm übrig blieb, man hoffte und fürchtete von Jahr zu Jahr, ob auch das Werk glücklich zu Stande kommen werde, man studirte die parlamentarische und schriftstellerische Vergangenheit Macau- lays, mit einem Wort, der Unterschied der Nationen hatte völlig aufgehört. Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, nnnn der englische Verleger das Werk in 30,000 Exemplaren abziehen ließ, wenn die ausländischen Buchhändler diesem Beispiel folgten, mit oder ohne Berechtigung, und wenn die Uebersetzer sich beeilten, Capitel für Capitel daS neue Werk ihrem begierigen Publicum mitzutheilen. Die Tauchnitz'sche Buchhandlung in Leipzig hat das Verdienst, ihre Ausgabe gleichzeitig mit der englischen erscheinen zu lassen und so können wir uns Deutsche denn in allen möglichen Formen dieses Werks wie unsers eignen freuen.
Worin liegt nun der Grund dieses ungeheuern, unglaublichen Ersolgs? An dem Stoff allein gewiß nicht; denn er selbst ist schon von geschickten Schriftstellern mehrfach behandelt und an und für sich betrachtet gibt es gewiß viel dankbarere Partien in der Geschichte. Was wollen die armseligen Balgereien zwischen den Jakobiten und den Whigs sagen, wenn man damit etwa die gewaltigen Schlachten des dreißigjährigen Krieges in Vergleich stellt? Was die subalternen Intriguen der englischen Staatsmänner, wenn man sich an die glänzende Diplomatie Philipps II. oder Ludwigs XIV. erinnert? Selbst die Charaktere jenes Zeitalters sehen schwächlicher aus, als die Helden der Ne- sormationszeit, die im vollen Glauben, im kühnen Entschluß handelten. Wenn wir von König Wilhelm absehe», tragen alle Personen, die unS Macaulay