Contribution 
Correspondenzen.
Page
356
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image
 

«

eente", die nur zum Theil eingedeckt war, auf die Sohle des Hauptgrabens; aber hier erst begannen die Schwierigkeiten; die Escarpc war steil, und man klomm sie, mit am Riemen über die Schulter geworfenem Gewehr, theils aus Leitern, theils wie die Katzen kletternd hinan. Das eigentliche Einbrechen erfolgte durch die Scharten, und zwar wurde das Handgemenge, nach einstimmigen Aussageu. im > dichtesten Aneinander und seitens der Zuaven in der Weise geführt, daß sie, ohne von eigentlichen Waffen Gebrauch zu machcu, was der enge Raum nnd das Drängen nicht gestattete, den Gegner mit raschem Faustgriff an der Kehle packten uud den Fuß in die Weichen stießen, eine Fechtart, die auch schon bei Jnkcrman (S, Novem­ber 18Si) ihre Anwendung gefunden hat.

Der Winter, welcher in einer- anderen Epoche unsres Jahrhunderts die rnssisch- französische Kriegführung so weuig aufhielt, daß in der ersten Hälfte des Februar (1807), inmitten des damals noch sehr unwegsamen Ostpreußen die Schlacht von Eplau geschlagen wurde, und sieben Jahre darnach es den Verbündeten nicht un­möglich machte, zwischen Nenjahr und den letzten Tagen des März (18li-) Napo­leons Widerstand jenseits des Rheines niederzuwerfen und Paris zu nehmen derselbe Winter wird heute, wie es scheint, bei weitem mehr respectirt, nnd lange bevor er wirklich eingetreten bringt er die gegenseitigen Operationen wider alles vorherige Erwarten znm Stillstand. In den hier erscheinenden Blättern wird viel von' den unermeßlichen Schwierigkeiten gesprochen, welche die Witterungs­verhältnisse in Taurien einer Fortsetzung der kriegerischen Unternehmungen nach dem Landesinnercn entgegensetzen; es mag dies auch für einige Districte vollkommen be­gründet sein, aber schwer ist es zu glauben, daß vou Eupatoria' ans ein An­griff aus den Rücken der feindlichen Armee nicht noch bis zu Ansang Januar ausführbar wäre. Wenn man sich in der Lage zn befinden meint, die seewärtige Unterstützung, sei es aus Verpflcgungsrücksichten oder als letzen Rückhalt im Fall einer großen, rückschlagcnden Katastrophe nicht entbehren zn können alsdann, aber eben nur dann, würden Gründe dafür sprachen, sich nicht auf Eupatvria zu basircn, welches nur eine offene Nhcde hat, uud vou der Hauptbasis der Verbün­deten, die am Bosporus gclegeii ist, durch Stürme leickt aus die Dauer von acht Tagen abgeschnitten werden kann'. Unter allen anderen Umständen ist eine Ver­zichtleistung aus die Action in so srühcr Stunde schwer zu rechtfertigen. Nur zwei Gründe können entscheidend gewesen sein! entweder ist die Ruhe, welche mau so früh angetreten, nur eine erwünschte Verlcgenheitssrist und die Witternngsvcrhält- nisse sind dafür der willkommene Vorwand, oder man kam zum Stillstand durch politische Reflexionen, unter denen möglicherweise die, daß Nußland in keinen Frieden eingehen werde, welcher ihm die Resignation auf die Krim aufnöthige, daß es also auch nicht weise sei, diese Halbinsel zu nehmen, die entscheidende ge­wesen sein mag.

8. November. Sie wollen mich vou einem genauen Bericht über die Vorgänge vom Abend des i. Novembers auf dem At-Mcidan und in der Nähe der Aga Sophia gütigst entbinden, da ich nickt Augeuzeuge gewesen. Es wird uicht an Darstellern sehlcn, welche bemüht sind, dem allerdings sehr bedauernswer- then Vorfall eine politische Färbung zu verleihen. Thatsächlich hatte er diese