Beitrag 
Gerard, der Löwenjäger.
Seite
424
Einzelbild herunterladen
 

424

um sie als Keule brauchen zu können. Nutzlose Waffen einem Feind gegen­über, den drei Kugeln nicht todten! Ich rief zunächst nach meinem Spcchi Hamiba, um mir das Gewehr geben zu lassen, das er geladen mir nachtragen sollte. Er zitterte an allen Gliedern und brachte kaum heraus:Abgeschossen!" Mein zweites Gewehr war also nicht mehr geladen; der Unvorsichtige hatte gleichzeitig mit den andern geschossen und wir waren somit in der Gewalt des Löwen. Zum Glück für uns und alle fiel er in diesem Augenblicke zwischen Amar und Nodenburg todt nieder."

Wir könnten noch mancherlei von dem Löwen berichten, Denn wir haben nur eine flüchtige Blumenlese in dem Werkchen gehalten, müssen aber den Leser auf dieses selbst verweisen, das auch noch manches Hübsche über Panther und Hyänen, Wildschweine und Stachelschweine, Antilopen und Hirsche und deren Jagd in dem französischen Nvrdafrika erzählt, und das wir als angenehme Lectüre nochmals männiglich empfehlen.

Der Besuch der Königin von England in Paris.

Der große Krieg im Orient, der zu Ansang bis in seine kleinsten Wen­dungen mit der gespanntesten Aufmerksamkeit verfolgt wurde, hat im jetzigen Augenblick etwas von seinem Interesse verloren; man hat sich allmälig daran gewöhnt, man ist ziemlich sicher, daß im Lauf des gegenwärtigen Jahres an eine unmittelbare Berheiligung Deutschlands nicht zu denken ist, es steht auch für die nächste Zukunft keine Entscheidung in Aussicht, und so gehen die Ge­schäfte wieder ihren ruhigen Gang, und wenn man auch noch jeden Abend eifrig nach den telegraphischen Depeschen sucht, um zu erfahren, wie da hinten in der Türkei die Völker aufeinanberschlagen, so ist es doch nicht mehr die fieberhafte Spannung, die eine unmittelbare Betheiligung voraussetzt. In der Krim ist eine furchtbare, blutige Schlacht geschlagen, in der Ostsee haben die verbündeten Flotten wenigstens gezeigt, daß sie den Russen noch andre Unbe­quemlichkeiten zufügen können, als die Wegnahme von kleinen Lastschiffen, allein man ist von diesen Erfolgen wenigstens nicht soweit bewegt worden, wie eS in den Tagen der Schlacht an der Alma geschah. Selbst die offizielle Versicherung des Kaisers der Franzosen, daß Sebastopol vor Ablauf des Winters fallen müsse, hat mehr Erstaunen als Ausregung hervorgebracht.

Noch vor einem Vierteljahr, als in London die Rocbucksche UntersuchungS- commisston in voller Thätigkeit war, dachte man an nichts als an die Noth der armen Soldaten, und daö Murren der Unzufriedenheit, das sich in Eng­land gegen die Sorglosigkeit der herrschenden Classen erhob, verbreitete sich