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1 (1914) Landeskundlicher Teil
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den Falle wurden ausnahmsweise den beiden Süd­expeditionen zwei geologisch geschulte Geographen, Dr. M a y w a 1 d und Dr. G e h n e , zugeteilt, die aber auch an den eigentlichen Arbeiten der Grenz­expeditionen teilnehmen mußten. Was von .den Expeditionsmitgliedern an Beobachtungen landes­kundlicher Art heimgebracht wurde, ist in dem ersten Teil dieser Veröffentlichung zusammen­gestellt worden und dürfte als erste deutsche Quelle für die Beurteilung unserer Neuerwerbungen von allgemeinem Interesse sein. Zwei vorläufige Be­richte der zur Zeit in Kamerun tätigen, wissen­schaftlichen Erkundungsexpeditionen insbeson­dere die ausführlichen Darlegungen des Kgl. bayr. Forstmeisters Dr. Escherich wurden als will­kommene Ergänzung beigefügt. Der zweite, tech­nische Teil der Veröffentlichung wird im Laufe des Jahres folgen.

Die Bearbeitung der kartographischen Auf­nahmen erfordert mindestens ein Jahr. Es ist daher

leider nicht möglich, dieser Veröffentlichung das Hauptergebnis unserer Expeditionen beizugeben. Die anliegende Übersichtskarte wird immerhin die Lesbarkeit der einzelnen Abschnitte erleichtern. Die hierin eingetragene augenblickliche Verwaltungs­grenze ist noch keine definitive, da das Schlußpro- .tokoll der Grenzexpeditionen noch aussteht.

ln Ehren sei hier schließlich der beiden Toten der großen Unternehmung gedacht, des Regierungs­arztes Dr. H o u y , dessen hoffnungsvolle Laufbahn als Kolonialarzt und Zoologe am 21. Juni 1913 bei Kaitia am Logone durch Meuchelmord eines einge­borenen Dieners einen frühzeitigen Abschluß fand, und des Vize-Feldwebels Siewertsen von der Kameruner Schutztruppe, der im April 1913 bei Mfu im Munigebiet in einem Gefecht gegen die Pangwe tödlich verwundet wurde.

H. Marquardsen.