sprachen vertraut zu machen und das Seelenleben des Eingebornen zu ergründen. Bei der außerordentlich großen Arbeitslast, welche abgesehen von der eigentlichen Lehrtätigkeit auch die Bestellung der Felder, den Bau und die Unterhaltung der Wohn- und Wirtschaftsräume und die Befriedigung der zahllosen Anforderungen des täglichen Lebens umfaßt, können die wenigsten Missionare daran denken, ihre Erkundungen niederzuschreiben. Die Wissenschaft ist daher den Verfassern der in Band 3 niedergelegten Arbeiten (Keysser, Stolz, Zahn, Lehner, Bamler) zu größtem Danke verpflichtet, daß sie trotz anderweitiger Uberbürdung meiner Anregung zur Ausarbeitung dieser Beiträge so willig nachkamen.
Während sich die Darstellungen der fünf genannten Verfasser in Band 3 ausschließlich auf die weitere Umgebung von Finschhafen beziehen, bemühte ich mich, in dem ersten Bande eine zusammenfassende Schilderung des papuanischen Lebens in den verschiedensten Teilen des Landes zu geben; doch wurden hierbei lediglich die eigenen Aufnahmen, Untersuchungen, Beobachtungen und Erkundungen verwertet. Auf die vorhandene Literatur ist zurückgegriffen, wo ein Hinweis auf unvollständige oder irrtümliche Angaben wünschenswert erschien.
Bildet der Mensch den hauptsächlichsten Inhalt des Buches, so wird der Leser auch einiges aus anderen naturwissenschaftlichen Gebieten finden. Allerdings handelt es sich hier immer nur um vereinzelte Beobachtungen, ohne den geringsten Anspruch auf Vollständigkeit.
Die reiche Ausstattung des Werkes ließ sich nur dadurch ermöglichen, daß die Rudolf Virchow-Stiftung einen sehr erheblichen Betrag für die Herausgabe von Band 1 und 2, und das Baessler-Institut in Berlin einen solchen für Band 3 bewilligte. Beiden sei noch einmal der herzlichste Dank hierfür ausgesprochen.
Zu Dank verpflichtet bin ich ferner dem Reichs-Kolonialamt, welches freundlichst gestattete, einen Ausschnitt aus der Karte 26 des großen deutschen Kolonialatlas dem Bande 1 beizugeben, und einen namhaften Beitrag spendete, um diese Karte dem gegenwärtigen Stande unserer Kenntnis von Kaiser-Wilhelmsland anzupassen.
Großlichterfelde. November 1911.
R. NEUHAUSS.