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Erdschicht, auf welche sofort der Lehm folgt; die schlechteste Art ist dadurch charakterisirt, daß zwischen dem zu Tage liegenden weißlich-grauen Sande uud dem Lehm eine 2l) om bis über 1 in dicke Ortsleinlage angetroffen wird, die für Pflanzenwurzeln undurchdringlich ist. Unglücklicherweise bestand nnn sast das ganze aufzuforstende Areal aus dem zuletzt erwähnten Boden, so daß bald die Wurzelfäule eintrat n. ein allgemeines Kränkeln der Bäume begann, welches sich theils durch völliges Absterben, theils dadurch äußerte, daß eine eigentliche Stammbildung unterblieb und die Kiesern einen strauchartigen Wuchs annahmen. Da begann man um 1865 ein Rajolen des Bodens, d. h. ein tiefes Umarbeiten desselben mittelst Spaten, sowie Abzugsgräben anzulegen, u. seitdem sind die Bestände in freudigster Entwicklung begrissen, aber das vormalige krüppelhafte Wachsthum ist doch immer noch an einzelnen Bäumen zu erkennen. In den meisten Abtheilungen des Waldes, die im Jahre 1382 eine ganz neue Anordnung erhalten haben n. durch gepflügte, mehrere Meter breite Brandruthen oder „Schneisen" geschieden werden, bildet die Heidelbeere einen dichten Bodenüberzug u. liefert manchem Sammler eine willkommene Einnahme, zumal das Pflücken unentgeltlich geschehen darf; die Kronsbeere tritt nur selten auf, aber au den Wegen wachsen Arnica, Bärentraube, Adlerfarrnj allerlei Flechten u. f. w. u. fast unmittelbar am Nordrande des Waldes, jedoch auf offener Haide der so seltene „flache Bärlapp" (I^ooxo^iuiQ eonaxls-iiÄtura lu,), ebenso die „Haidranken" oder der keulenförmige Bärlapp (llc:. clkvatum 1^.), welche beide nur aus dem besseren Boden gedeihen sollen. Der flache Bärlapp kommt hier in der Varietät Lnams,SL)-xai-issus (Aler. Braun) mit weniger flachen Zweigen u. gleichbreiten Laubblättern vor u. liebt eiu kreisförmiges Wachsthum. Er bildet so als „Herenkraur" sehr oft die „Herenkreife", welche allerdings eigenthümliche Erscheinung im Jahre 1830 auch aus einer (im Jahre 1850 nrbar gemachten) Haide in der Nähe von Ottersberg beim sogenannten jetzt verschwundenen „Herensee" beobachtet wurde u. einen damaligen Bewunderer dazu veranlaßte, eine bezügliche Mittheilung au den Herausgeber vom „Hannoverschen Magazin" (183», Nr. 27) zu senden n. zwar mit der Bemerkung: „In der That macht die Erscheinung einen gewissen magischen Eindruck". Aus der Thierwelt iu „Schmidts Kiefern" bemerken wir nur die zahlreich austretenden Sandkäfer, die Kreuzotter, die Turtel- und Ringeltaube, den Fuchs u. vor Allem den recht guten Rehstand, der sich auf durchschnittlich sünfzig Stück belaufen soll, welche aber natürlich in den zahlreichen Waldungen der ganzen Umgegend, von Olden- büttel bis Blumenthal, fleißig wechseln.
36400 I^m! Frühere Waldbrände, l. u.r., 1889 u. 1893.