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Jahrbuch der bremischen Sammlungen : Jahresberichte des Gewerbemuseums, des Kunstvereins, der Stadtbibliothek
Entstehung
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Von den übrigen Erwerbungen verdienen noch ein geschmiedeter Kirchenwandleuchter in üppigen I^oKoKoformen und ein großes dreiteiliges (Zlasgemcilde erwähnt zu werden, letzteres ein Werk niederrheinisch- flämischer Kunst aus der Mitte des sechzehnten Jahrhunderts. Ls stellt in drei Feldern Christus am Kreuze zwischen den beiden Schächern dar, die (Zruppen der trauernden und Zuschauer am Fuße des Kreuzes sind mit besonders großer dramatischer Bewegung gezeichnet, die Farben von starker Leuchtkraft und geschmackvoller Verteilung.

Am Cnde des vergangenen Lahres Konnte berichtet werden, daß zur vorläufigen Beseitigung des immer empfindlicher gewordenen Raum­mangels in den Sammlungen dem (Zewerbemuseum drei große Säle in dem Bause Ostertorstraße Nr. 26 zur Aufstellung seiner bisher magazi­nierten Bestände überwiesen worden sind. Diese I^äume, ehemals für ein Ladengeschäft angelegt, mutzten, soweit dies möglich war, durch Cinbau von Bolz-trennungswänden, UmKleidung von eisernen Säulen usw. kür die Aufnahme der Sammlungen geeignet gemacht werden. Im Oktober 1908 Konnte mit der Überführung der Bestände und deren Aufstellung begonnen werden. Die Nsuaufstellung war Ende ^uni erledigt, so daß diese Filiale der Kunstgewerblichen Sammlungen nun dem Besuch geöffnet werden Kann.

In die neuen I^äume überführt worden sind:

1. Die Abteilung der Schmiedearbeiten, namentlich die Beschläge, Schlösser, Türgriffe usw., die bei dieser Gelegenheit völlig neu geordnet und montiert werden mußten.

2. Die Sammlung der (Zewebe, Stickereien und trachtenstücke.

3. Oer größte teil der bäuerlichen Kunst, darunter die 1907 erworbene Farger Stube, die Schlitten, Wagenbretter, die Sammlung von Kerbschnitzereien usw.

4. Die Kleine (Zruppe italienischen Renaissance-Mobiliars und (Zeräts.

5. Die bisher magazinierte Sammlung bremischer fzolzschnitzwerke derberen Charakters, truhenplatten des sechzehnten und sieb­zehnten Jahrhunderts und treppen und treppenwcmgen des sechzehnten bis achtzehnten Jahrhunderts.

6. Die Waffen.

7. Oie Kleine Gruppe japanischer Kleinkunst.

Mehr als eine übersichtliche Magazinierung ist für die Aufstellung in den nur wenig geeigneten Räumen weder möglich noch beabsichtigt.