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Bremer archäologische Blätter / Der Landesarchäologe
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Dieter Bischop

Der Bohlenweg unter der Böttcherstraße aus dem Winter 1274/1275

Von Januar bis März 2003 wurden in der Mit­telachse der Bremer Böttcherstraße die alten tönernen Abwasserleitungen ausgetauscht. Die Maßnahmen griffen in knapp 2 m Tiefe unter den alten Leitungen in ungestörte mit­telalterliche Schichten ein. An einigen Stellen traten tiefschwarze torfige Verfüllungsschich- ten zu Tage, die zahlreiche Funde und Befun­de enthielten. Unmittelbar vor dem HausAt­lantis" wurde mit Befund 1 auf 70 cm eine schmale torfige Oberfläche angerissen, die auch noch 3 m vor dem Glockenspiel wieder erfasst werden konnte. Trotz der begrenzten Fläche tauchten hier in fast 2 m Tiefe zahlrei­che mittelalterliche Holz- und Keramikfrag­mente auf (Abb. 1).

Der höchstens 1 m breite Kanalgraben in der Mitte der Böttcherstraße zog sich westlich des Roseliusmuseums (Böttcherstraße 6) die ge­samte Straße entlang und stieß in etwa 2 m unter dem heutigen Laufniveau wiederum auf diesen offenbar verlandeten Feuchtbereich, der ursprünglich ein hochmittelalterlicher Alt­arm der Balge war (Abb. 2).

Eingebettet bzw. überlagert konnten immer wieder längs verlegte Holzbohlen zwischen unsystematisch senkrecht eingebrachten Holz-

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Böttcher­straße 2003, Blick auf die Bau­arbeiten vor dem Rose- liushaus

Plan der Holzbefunde im Kanalschacht.

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