Hermann Witte
Vorbericht über die Ausgrabung eines spätbronze- und eisenzeitlichen Siedlungsplatzes an der Osterholzer Heerstraße in Bremen-Osterholz
Entdeckung des Fundplatzes und Verlauf der Ausgrabungen
Das Gebiet zwischen Osterholzer Heerstraße im Norden, Osterholzer Dorfstraße im Süden und Ehlersdamm im Osten ist seit den 1960er Jahren durch amtliche Geländebegehungen als ein archäologischer Fundplatz bekannt. Die wenigen Lesefunde dieser Feldbegehungen zeigten an, dass hier im Boden Reste einer vorgeschichtlichen Siedlung festzustellen seien. Besonders eine dreieckige kleine Flintpfeilspitze (Abb. 1) legte die Vermutung nahe, dass es sich dabei um eine sehr frühe Siedlung handeln könnte. Eine nähere Analyse der wenigen Funde hinsichtlich einer zeitlichen und kulturellen Einordnung erfolgte seinerzeit nicht.
1997 begann die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der den Rahmen für die Umgestaltung dieses bis dahin landwirtschaftlich genutzten Gebietes in gewerbliche und Wohnbauflächen vorsieht. 1998 erfolgten erste Überlegungen, archäologische Sondierungsgrabungen vorzunehmen. Begonnen wurde damit dann im April 2000.
Bereits die ersten Suchgräben legten Erdverfärbungen frei, bei denen es sich zweifelsfrei um
noch vorhandene Reste des Siedlungsplatzes handelte. Im Jahr 2000 legten wir sieben Suchgräben mit einer Gesamtfläche von ca. 1.800 m 2 an (Abb. 2). Im Folgejahr folgten
weitere acht Suchgräben mit einer Aufdeckung von ca. 1.500 m 2 . 2002 erfolgte keine planmäßige Ausgrabung, wohl aber fand baubegleitend bei der Erstellung von Erschließungsstraßen die Untersuchung von weiteren knapp 3.000 m 2 statt. Zu einer Fortführung der Grabung kam es 2005. In diesem Jahr haben wir ca. 2.100 m 2 untersucht. Die Fortsetzung ist ab Frühjahr 2006 geplant. Insgesamt ist bisher eine Fläche von ca. 8.300 m 2 freigelegt und untersucht.
Es wurde bei der Bebauung des Gebietes sehr zu unserem Verdruss mehrfach nicht den Auflagen des Bebauungsplanes Folge geleistet, wo-
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Lesefund: Flintpfeilspitze. M.: 1:2.
Lageübersicht der archäologischen Untersuchungsflächen.
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