Dirk Dödtmann
Eine Siedlung der Römischen Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit aus Bremen-Kirchhuchting
Kirchhuchting gehört zum erweiterten Stadtgebiet westlich der Hansestadt Bremen. Im Ortsteil Sodenmatt wurden auf den Ackerfluren „Zwischen den Dörpen" und „Die Willake" im Rahmen einer geplanten Neubebauung Siedlungsreste aus der Römischen Kaiserzeit und der Völkerwanderungszeit aufgedeckt. Der Fundplatz liegt am westlichen Rand der breiten Weserniederung mit seinen Nebenarmen und Zuflüssen (Ochtum) auf einer von Bächen (u.a. die ehemalige Stura) durchzogenen Sandanschwemmung eines saalezeitlichen Sanders, der als „Vorgeest" bezeichnet wird und als Ausläufer der Wildeshausener Geest anzusehen ist. Das Höhenniveau des Geländes liegt bei 4,00 m ü. NN und weist nur einen geringen Höhenunterschied von wenigen cm auf.
Der Fundplatz wurde schon 1978 bekannt, als bei Kabelverlegungsarbeiten auf dem benachbarten Werksgelände von Thyssen & Schulte einige eisenzeitliche Urnen geborgen wurden.
Dabei beobachtete man auch Siedlungsreste der Römischen Kaiserzeit. Daraufhin wurde in dem ohnehin schon recht dicht bebauten Ort Kirchhuchting an dieser Stelle eine zusammenhängende Fläche von etwa 12 ha unter Grabungsschutz gestellt, die bis 1995 ausschließlich landwirtschaftlich genutzt worden ist.
In den Jahren 1992 und 1993 führte Andreas Fetchenhauer auf diesem Gelände eine Feldbegehung durch und konnte durch die Oberflächenfunde die grobe Ausdehnung der Siedlung ermitteln (FETCHENHAUER 1995, 16 ff.).
In den folgenden Jahren wurden von 1995 bis 1997 in mehreren Kampagnen Grabungen durchgeführt, die auch 1998 fortgesetzt werden sollen. In dieser Zeit konnten ca. 5300 qm von den insgesamt 80 000 qm der geplanten Bebauungsfläche untersucht werden. Es wurden an zwei etwa 200 m auseinanderliegenden Stellen mehrere Suchschnitte und Grabungsflächen angelegt:
1 Hausbefund im Planum
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