Manfred Rech
Ehrenamtlicher Mitarbeiter: Dr.Alfred Schweder
Dr.jur. Alfred Schweder wurde am 28. Juni 1991 80 Jahre, Grund genug, dem Jubilar für seine lange währende ehrenamtliche Mitarbeit zu danken.
Schon früh interessierte sich A. Schweder für die Ur- und Frühgeschichte und durchstreifte bereits als Schüler Wälder und Flure seines Heimatortes Parchim/ Mecklenburg auf der Suche nach Funden aus der Vorzeit. Dabei lernte er unter anderem noch R. Beltz (1854- 1942) kennen, der zusammen mit G.Ch. F. Lisch als Vater der mecklenburgischen Ur- und Frühgeschichtsforschung gilt.
Auch in den Semesterferien war der spätere Student der Jurisprudenz weiterhin in „Sachen Archäologie" unterwegs. Aus dieser „frühen Periode" seiner Sammeltätigkeit sind noch Funde überliefert, die der Jubilar inzwischen zum überwiegenden Teil dem Landesmuseum vermacht hat. Bei einem nach dem Fall der Mauer wieder möglichen Besuch der alten Heimat konnte er sich noch an manche Fundstellen erinnern, die von ihm bereits in den 20 er Jahren aufgesucht wurden.
Nach 1945 war er mit der inzwischen gegründeten, bald schon fünf Köpfe zählenden Familie nach Bremen übergesiedelt. Trotz der nicht einfachen und von manchen Entbehrungen gekennzeichneten Nachkriegszeit konnte sich A. Schweder weiterhin für die Vorgeschichte begeistern und entdeckte im Großraum Bremen durch unermüdliches Begehen von Äckern in der Freizeit Fundstellen, die der Forschung bisher verborgen geblieben waren. Zusammen mit dem früheren Landesarchäologen von Bremen, K. H. Brandt, und anderen an der heimischen Vorzeit interessierten Persönlichkeiten gründete er 1958 die Gesellschaft für Vorgeschichte, in deren Satzung unter anderem als Aufgabe genannt wird„,das Interesse für die Vorgeschichte der Menschheit zu wecken und zu fördern.."
Und diesen hohen Anspruch erfüllt der Jubilar bis heute, nicht zuletzt dadurch, daß er die Funde seiner Sammlung Schulklassen erläutert. Der Vorteil dieses Unterrichts als „Geschichte zum Anfassen" dokumentiert sich nicht zuletzt
Dr. Alfred Schweder vor seiner Sammlung.
in den zahlreichen Anrufen von Lehrern, die um Termine bitten.
Denn „begreifen" dürfen die jugendlichen Besucher unseres Jubilars die Steinbeile, Reilspitzen und Klingen sowie vieles andere mehr, was im Laufe eines Sammlerlebens zusammengetragen wurde. Wenn dann nach einem solchen Besuch die Wohnung etwas in Unordnung geraten ist, Ehefrau Gerda trägt es mit Gelassenheit und Humor (Abb. 1).
Von den verschiedenen Fundplätzen sei auf einen verwiesen, der sich in unmittelbarer Nähe zur Wohnung des Jubilars befindet. Der Fundplatz liegt zu beiden Seiten des Hohenhorster Weges in Kirchhuchting auf einer im Mittel 3,5 m hohen Geländeerhebung, die im Osten in die Geländekuppe „Der Hohe Horst" übergeht (Abb. 3). Warum diese Geländeerhebung für den vorgeschichtlichen Menschen schon von besonderem Interesse war, zeigte sich bei der großen Flut 1962, als das tiefer liegende Marschland ganz von Wasser bedeckt, anson-
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