Druckschrift 
1. Theil (1818)
Entstehung
Seite
202
Einzelbild herunterladen
 

Heslius.

202

Ulrich von Mecklenburg und Johann Albrecht, suchten ihn 1558 zn bereden, sein Amt wieder anzutreten, er wollte aber nicht, sondern blieb in Wittenberg bey Melanchlhon so lange- bis er durch dessen Empfehlung zum Generalsuperintcndenten im Heidelbergischen, und zum Professor PrimariuS der Theo­logie auf der dortigen Universität, wie auch zum Präsidenten bey dem Kirchenrathe bestellet wurde. Nachdeni aber der Kurfürst Otto Heinrich 1559 starb und sein Nachfolger Frie­drich III. sich zur reformirten Confession bekannte, Heshus auch mit Klebitz Streit bekam, erhielt er abermals am 16, Der. d. I. seinen Abschied. Jetzt war die Superintendur an der lieben Frauenkirche in Bremen offen, zu welcher er 1560 ernannt ward. Er konnte sich aber mit Albert Har- Senberg über manche GlaubcnSpunctc nicht vertragen, schlug gcwaltthätige Mittel zu brauchen vor, und erklärte von der Kanzel herab, daß sowohl Hardenberg, als alle die seiner Lehre ergeben wären, im Banne und des leydigen Teufels wären. Da er einen Ruf »ach Magdeburg bekam, gicng er 156 t dahin, trat den 21. März die Superintendur an der Ulrichskirche und das Inspectorat über sämmtliche Kirchen, an, reiste am 3. Febr. i56l auf den Kreiß-Eonvent nach Draunschweig und wohnte auch im Iul. d. I. der Versamm­lung der sächsischen Theologen daselbst bey. Die Widersetzung gegen das von einigen fürstlichen Abgeordneten gemachte De- cret auf dem Kreißtagc und einige andere Umstände, veran­laßten daß er am 22. Ort. 1562 auch Magdeburg verlassen mußte. Jetzt zog er nach Wesel, mußte aber 1564 dasselbe verlassen; er begab sich nach Frankfurt am Mayn, und blieb daselbst, bis er 1565 die Vocation vom Pflalzgraf Wolffgang nach Ncuburg erhielt. Als dieser am 11. Jun. 1569 starb, bekam er, den Ruf als Professor der Theologie nach Jena, wegen der Streitigkeiten mit Flario und andern, bekam er dort 1573 seine Entlassung. Er gicng mit Bewilligung des Herzogs von Braunschweig, nach Braunschweig, mußte aber zuvor versprechen, weder öffentlich noch im Geheim etwas zu schreiben das der Stadt Nachtheil zuziehen könnte. Durch' Chemnitzens Vermittlung wurde er 1573 als Samländischcr Bischof nach Preußen berufen. Er blieb aber auch hier nicht lange. 1574 schrieb er ein Buch -Lnnartic, TertameiNi Obrüti gegen die Wittcnberger, und Benedict Morgenstern Prediger in Königsberg und noch etliche andere daselbst, die den Hes­hus nicht verstehen konnten, oder nicht wollten, brachten es auf einer Synode dahin, daß seine Lehre verdammt wurde, und da er nicht wicderrufen wollte, wurde er am 17, April 1577 mit Bewilligung des Herzogs, abgesetzt. Er fetzte sich in ein Schiff und kam den 20. Iul. 1577 zu Lübeck an. Als der Herzog Julius von Braunschweig dieses erfuhr, gab er ihm eine theologische Professur auf der Universität. zu