Ausgabe 
(18.9.1939) Nr. 257
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vreMikilum

parteiamtliche Tageszeitung

las pmtsblatt des Negierenden Bürgermeisters der Lreien Hansestadt Bremen

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der Nationalsozialisten Vremem

Amtliches verkünüungsblatt des Neichsstattdalters in Oldenburg und Breme

- Nr. 23? / 9. Ia^rgann

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Montag, 18. September 19ZS

kinzelpreis 15 Npf

Schneller kinmarsch der küssen in dstpoien

VereiSs zahlreiche orte besetzt

l-renze zwischen Polen und Numünien von Sowjettruppen abgeschnitten

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j ävb. Moskau, 18. September.

' In der Nacht vom Sonnabend auf Sonntag ist dem pol- ' Nischen Botschafter in Moskau, Grzybowski, eine Note der Sowjetregierung überreicht worden, in der mitgeteilt wird, die Sowjetregierung sehe sich gezwungen, zur Wahrung ihrer eigenen Interessen und zum Schutze der weißrussischen und ukrainischen Minderheiten in Ostpolen ihren Truppen den Be­fehl zu erteilen, am Sonntagmorgen um 8 Uhr Moskauer Zeit (4 Uhr MEZ.) die sowjetisch-polnische Grenze zu über­schreiten. Der Vormarsch der sowjetischen Armee erfolge aus der ganzen Linie der Grenze, von Polozk im Norden bis Ka- menezffPodolsk im Süden und zwar unter gleichzeitiger voller Wahrung der Neutralität Sowjetrutzlands im gegenwärtigen Konflikt. Da der polnische Staat zur Zeit nicht mehr als exi­stierend ziz, betrachten ist, kommen nach Ansicht der Sowjet­regierung die mit ihm früher abgeschlossenen Verträge in Fortfall. Die Sowjetregierung handele dabei in dem Bestreben, Nutze und Ordnung im östlichen Teile Polens wiederherzu­stellen, die im Augenblick des Zerfalls des bisherigen pol­nischen Staatsgebiides und der Flucht der Regierung nicht mehr gewährleistet werden können, sowie dem natürlichen Schutz der ukrainischen und Weihrufsische« Bevölkerung Ost­polens wahrzunehmen.

lie Note der SowZetreqierung

über den Einmarsch der Sowjettruppen in Ostpolen, die .gleichlautend allen ausländischen Missionen in-Moskau zu­ging, ist Sonntagmorgen auch dem deutschen Botschafter in Moskau zugestellt worden Sie hat folgenden Wortlaut-

Herr Botschafter! Der polnisch-deutsche Krieg hat die innere Unhaltbarkeit des polnischen Staates erwiesen. Im Laufe der zehntägigen Operationen hat Polen alle seine In­dustriegebiete und kulturellen Zentren verloren. Warschau, als Residenzstadt Polens, besteht nicht mehr. Die polnische Regierung ist zerfallen und bekundet keinerlei Lebenszeichen. Das bedeutet, daß der polnische Staat und seine Regierung tatsächlich aufgehört haben, zu existieren. Dadurch haben die Verträge ihre Gültigkeit verloren, die zwischen der Sowjet­union und Polen bestanden. Sich selbst überlassen und ohne Führung geblieben, hat sich Polen in ein bequemes Feld für Zufälle und Neberraschungcn verwandelt, die eine Bedrohung iür die Sowjetunion schassen können. Infolgedessen kann die Sowjetregierung, die bisher neutral war, sich nicht weiter neutral zu diesen Tatsachen Verhalten. Die Sowjetregierung kann sich auch nicht gleichgültig dazu Verhalten, dah die mit ihr blutsmähig verwandten Ukrainer und Weihrussen, die auf dem Territorium Polens leben und der Willkür des Schicksals ausgeliefert sind, schutzlos bleiben.

Angesichts dieser Sachlage hat die Sowjetregierung das Oberkommando der Roten Armee angewiesen, den Truppen den Befehl zu erteilen, die Grenze zu überschreiten und das Leben und Eigentum der Bevölkerung der westlichen Ukraine und des westlichen Wcihrußlands unter ihren Schutz zu nehmen.

Gleichzeitig beabsichtigt die Sowjetregierung, alle Maßnah­men zu treffen, um das polnische Volk aus dem unglückseligen Krieg herauszuführen, in den es durch seine unvernünftigen Führer gestürzt wurde, und ihm die Möglichkeit zu geben, ein friedliches Leben wieder aufzunehmen. Empfangen Sie,. Herr Botschafter, die Versicherung usw."

Moloderzno, baranowicze, Larnopol, kolomea in russischer kanS

Die erste sowjetamtliche Verlautbarung über die Opera­tionen der Roten Armee in Ostpolen wird soeben bekannt­gegeben. Darin heisst es. dah am Morgen des 17. September die sowjetischen Truppen die sowjetisch-polnische Grenze in deren gesamten Verlaus von der Diina im Norden bis zum . Tnjestr im Süden überschritten haben Nach Uebcrwältigung des schwachen Widerstandes polnischer Vorposten wurden im Norden die Ortschaften Glcbockic, Molodeczno uud andere besetzt. In Richtung auf Baranowicze wurde der Njcmensluh überschritten: die Ortschaften Mir und Snow sowie der wich­tige Eisenbahnknotenpunkt Baranowicze wurden beseht. In der Wcstukraine wurde der Vormarsch der Sowjetarmee in bemerkenswertem Tempo durchgeführt: die Städte Rowno,

Dubno, Tarnopol und Kolomea sind bereits in russischer Hand. Durch den Vorstoß aus Kolomea ist die Grenze zwischen Polen und Rumänien von den Sowjettruppen bereits zum größten Teil abgeschnitten.' Von den sowjetischen Lnststreit- krästen wurden ferner sieben polnische Jagdflieger und drei polnische Bombenflugzeuge abgeschossen.

London will mit Vorig siilzlung nelzmen

stw. Kopenhagen, 18. September.

Erst in den späten Abendstunden des Sonntags entschloß sich die englische Regierung zu einer Verlautbarung, wonach sie eine Stellungnahme zu dem Vorgehen Rußlands gegen Polen erst nach Fühlungnahme mit der ftanzösischen und der pol­nischen Regierung treffen könne. (Siehe auch Seite 2)

Sowjetunion erkennt Slowakei an

Preßburg, 18. September.

Wie der .Sowjetbotschafter in Berlin Schkwartzew dem slowakischen Gesandten in Berlin im Auftrage des Vorsitzenden der Volkskommissare der Sowjetunion und Kommissar iür Auswärtige Angelegenheiten M o l o t o w mitteilte, erkannt die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken die slowakische Republik äs jnrs und cis kacko an und beabsichtige, mit ihr diplomatische Beziehungen anzu-k-nüpfen.

krfolge unserer U Voot-waffe

See Verlust von 3V britischen Vampfern mit rund ISO000 sonnen bereits zugegeben

Berlin, 18. September.

Nach bisher hier vorliegenden Meldungen und Nachrichten des Auslandes sind bis einschließlich 15. September an briti­schen Schifssverlusten 3V Dampser mit etwa 190 000 BRT. als versenkt zugegeben worden.

Dieses Ergebnis wurde erzielt unter strikter Einhaltung der internationalen Bestimmungen für die Führung des Handels­krieges.

Dieser großartige Erfolg der deutschen U-Bootwasfe zeigt deutlich Deutschlands Stärke -zur See. Keine Nation der Welt ist so sehr feindlichen Angriffen zur See ausgesetzt wie gerade Großbritannien. Ausgerechnet gerade dieses Land glaubte in seiner sinnlosen Verblendung, Deutschland mit einer Hunger­blockade aus die Knie zwingen und mit seeräuberischen Methoden selbst Lebensrnittel kapern zu können. Deutschland hat John Bull die richtige Antwort gegeben Es ist dank der vorsorglichen Politik des Führers auf Jahre hindurch ein­gerichtet, während England nur durch seine Handelsflotte die notwendigsten Rohstoffe und Lebensrnittel seiner Insel zuführen kann. Wenn England selbst nunmehr zugeben muß, daß die deutsche U-Bootwaiie bereits 30 englische Dampfer mit insgesamt 190 000 Tonnen versenkt hat, so ist zu erkennen, welch' ungeheurer Verlust England bereits jetzt zugefügt worden ist^ In ferner Verblendung wird Chamberlain allein durch diese deutsche Waffe erfahren, welch' große Not er über sein Volk bringt, daß diese Auseinandersetzung ebenso wenig

Warschau entsendet einen Parlamentar

Me deutsche ftntwor» auf die Verkandlungsbitte des warschauer Stadtkommandanten

Berlin, 18. September.

Nachdem der Kommandant von Warschau es bekanntlich noch am Sonnabend abgelehnt hatte, einen in die Stadt gesandten deutschen Parlamentär zu empfangen, hat er gestern durch Funkspruch an das Oberkommando des deutschen Heeres um Annahme eines polnischen Parlamentärs gebeten. Von deutscher Seite wurde daraufhin dem Kommandanten von Warschau die Bereitwilligkeit, einen polnischen Parlamentär anzunehmen, übermittelt.

Gestern abend um 18.06 Uhr wurde über den Deutschland­sender in deutscher Sprache, kurz daraus auch in polnischer Sprache, dem Warschauer Stadtkommandanten die deutsche Antwort aus die durch Parlamentär gemachten Vorschlägt übermittelt. Diese Antwort hat folgenden Wortlaut:

Auf Ihre Bitte an das Oberkommando des deutschen HeereS wird erwidert: Der Parlamentär für die Räumung War­schaus durch die Bevölkerung sowie der Vertreter des diplo­matischen Korps für die Räumung Warschaus durch das diplomatische Korps und die ausländischen Kolonien werden in je einem Kraftwagen am 17. 9. um 22 Uhr MEZ. an der Straße PragaMinskMazowiecki in Höhe der deutschen Vorposten erwartet. Die Kraftwagen der Parlamentäre haben beleuchtete weiße Flaggen und volles Licht zu zeigen. Von. polnischer Seite ist dafür zu- sorgen, daß je 2000 Meter rechts und links der Straße volle Waffenruhe herrscht. Von deutscher Seite wird ebenfalls dafür gesorgt werden. Der Empfang dieser Mitteilung ist durch Warschau auf 7190 kHz. umgehend zu bestätigen. Das Oberkommando des deutschen Heeres."

Me Festung Vrest-tttowsk gefallen

12 SSo gefangene und SS Seschiisie bei Siedtte / Kulno und Veblin genommen / 111 Flugzeuge erbeutet

Berlin, 18. September.

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:

Die Säuberung Ostgaliziens schritt am 16. 9. weiter fort. Lemberg ist von drei Seiten umstellt, polnischen Kräften zwischen Lemberg und Przemysl der Rückzug nach Südosten verlegt. Nördlich der San-MLndung dringen unsere Truppen in Richtung Lublin weiter vor. Deblin wurde genommen. 100 unzcrstörtc Flugzeuge fielen dort in unsere Hand. Bei Wlodawa südlich Brest haben sich die vordersten Aus­klärungstruppen der aus Ostpreußen und der aus Ober­schlesien und der Slowakei angesetzten Armeen die Hand ge­reicht.

Die Schlacht von Kutno nimmt ihren planmäßigen Ver­lauf. Bon Westen her wurde Kutno genommen, die Bzura nach Norden überschritten. Warschau ist eng umschlossen.

Um die Bevölkerung der Polnischen Hauptstadt vor schwer­stem Leid und Schrecken zu bewahren, hat die deutsche Wehr­macht den Versuch unternommen, durch einen Offizier den polnischen Militärbefehlshaber von Warschau zur Auf­gabe seines zwecklosen Widerstandes in einer offenen Mil-

lionenstadt zu veranlassen. Der polnische Militärbesehlshaber in Warschau hat es abgelehnt, den deutschen Ossizier zu emp­fangen.

Der Versuch abgesprengter polnischer Truppen über Siedlce nach Südostcn zu entkommen, endete mit der Ge­fangennahme von 12 000 Mann, 80 Geschütze, 6 Panzerwagen und 11 Flugzeuge wurden außerdem erbeutet.

Bei weiter ungünstiger Wetterlage nahm die Luftwaffe ostwärts der Weichsel durch wiederholte Angriffe aus Truppenansammlungen und Marschkolonnen dem zurück­flutenden Gegner die Möglichkeit, seine Verbände zu ordnen. Die Rundfunksender Wilna und Baranowicze wurden durch Luftangriffe zerstört.

Im W e st e n erlitt der Feind bei einigen Stoßtrupp- unternehmungen in der Gegend von Zweibrückcn erhebliche Verluste. Ein feindlicher Fesselballon wurde abgeschossen. Luftangriffe aus das Reichsgebiet fanden nicht statt."

Die Zitadelle von Brest-Litowsk wurde eingenommen. Damit ist die Festung Brest-Litowsk in deutscher Hand. Bei Wegnahme der Zitadelle wurden 600 Gefangene gemacht.

Lin Nilci v<-,n ftesunli cio-, 0<>n<!,nIk<'lk1i,mi-sr-ImII,s Oüi-iii« g Lei- xnli/.iscckie» Ift-ont: ft'iri soeben van ein» k'rontkin^ 2»,-iic>ßz-eIieh,-tLr Ltukftckkspiläv .ei-stattek kleläung. (ftrssss lioftm.nnn)

Vas Wilna-Sebiet will wieder zu Lilauen

ünli. Königsberg. 18. September

Wie aus Wilna gemeldet wird, haben sich verschiedene litauische und polnische Organisationen an die litauische Re­gierung gewandt mit der Bitte, das Wilnacr Gebiet in den litauischen Staatsverband aufzunehmen.

Japanische Mililärabordnung in veritn

B e r l i n, 18. September.

Am Sonntagabend traf der japanische General Gras Te- rauchi, von Italien kommend, mit drei hohen japanischen Stabsoffizieren in Berlin ein. Er wurde am Anhaltcr Bahn­hof von dem stellvertretenden Ehes des Protokolls Legations­rat von Halem sowie dem Referenten für Ostasien. Lcgations- rat Knoll empfangen. Von japanischer Seite war der kaiser­lich japanische Botschafter Oshima und die Herren der Bot­schaft und zahlreiche Vertreter der japanischen Kolonie zu­gegen. Bon seilen der Wehrmacht hatten sich der Komman­dant von Berlin, Generalleutnant Scifcrt und Major von .Loebell eingefunden. Nach dem Abschreiten der Front einer Ehrenkompanie der Wehrmacht begab sich Gras Te- rauchi in das HotelAdlon".

kritische Kreuzer bedrohen japanische Schisse

Tokio, 18. September.

Die Agentur Domei meldet, daß am 14. September morgens der japanische DampferKaratsu Maru". 5900 Tonnen Wagerverdrängung, am dem Rückweg von den Philippinen nach Japan etwa 400 Kilometer südlich Kiuschius. also in japanischen Gewässern, von einem britischen Kreuzerverfolgt und bedroht" wurde Der Name des Kreuzers ist unbekannt aber jedenfalls gehört er zur britischen Flottenbasts Honqkonm ^ome, meldet, daß sich diese Belästigungen japanischer Schiffe wie ,m Falle Hakone Maru" undTurban Maru" anscheinend häuften. ^ _

, Französisches II-Boot in schwedischem Hafen interniert. Ein . "1'diätes " -Njösisches ll-Bvvt ist wie der Londoner Rund- niii berichück in einem schwedischen Hecken eiwielaicken -ftn> und V wimn' m---- n interniert.

gewollt hat wie das deutsche. Die Verantwortung für diese Schädigung Englands fällt gleichfalls allein auf die Kriegs­hetzer Großbritanniens zurück.

Wie ein im Handelskrieg eingesetztes N-Boot meldet, hat es am 14. September während der gemäß Prisenordnung vorgenommenen Untersuchung des englischen Dampfers Fanadhead" zwei angreifende Flugzeuge des englischen Flug­zeugträgersArk Röhal" zum Absturz gebracht und die Ueberlebenden (zwei Offiziere) der abgeschossenen Flugzeuge gerettet.

Nach Londoner Meldungen haben die deutschen U-Voote am Sonnabend recht erfolgreiche Arbeit geleistet. Es sollen ein englischer Tankdampser von 8000 Tonnen der Anglo- American Oil Co ein 5000 Tonnen große? Frachtschiff und ein großer Segler versenkt worden sein. Die Mannschaften wurden in allen Fällen gerettet. Der Kapitän des versenkten Tankdampiers erklärte selbst, daß das U-Boot sich solange bei den Rettungsbooten ausgehalten habe, bis Hilfsschiffe in Sicht gekommen seien.

V/iscisr (isl eins öai-i-isrs clsr loriisit

k. iUü. Bremen. 18. September.

Die unhaltbaren Zustände in Ostpolen haben jetzt auch Sowjetrußland veranlaßt, aus den zutage getretenen Realitäten die Konsequenzen zu ziehen und die unter­drückten Ukrainer und Weißrussen unter seinen Schutz zu stellen. Ueber diese unmittelbare Zielsetzung hinaus kommt dem Einmarsch der russischen Armee in polnisches Gebiet eine noch kaum übersehbare grundsätzliche Be­deutung zu. Es tritt nunmehr auch nach außen hin klar hervor, wie richtig Deutschland schon vor mehr als zwei Jahrzehnten die politischen Verhältnisse im Osten beurteilte, als es im Rahmen der Verhandlungen von Vrest-Lito-wsk (und auch danach) Rußland keinerlei Grenzziehungen zumutete, wie sie später von den ver­blendeten Versailler Diktatoren bei der Schaffung des polnischen Vasallenstaates der Westmächte gegen den Protest der Vernunft vorgenommen wurden. Auch diese künstliche Barriere der Torheit, die der verhängnisvolle Unfriedensvertrag von 1919 im Osten errichtet hatte, ist also im Zuge einer umfassenden politischen Neu­ordnung zusammengebrochen, und an die Stelle unsinniger, den natürliches Lebensinteressen der Völker widersprechender roher Gewalt tritt zielbewußt die elementare Macht des wirklichen Völkerrechts. Die Ver­sailler Zweck-,.Gesetze" erben sich eben nicht wie eine ewige Krankheit fort! Das polnische Volk aber dürfte am gestrigen Sonntag völlig erwacht sein und klar erkannt haben, daß die Schuldigen für die Katastrophe in der unfähigen polnischen Regierung und ihrer britischen Antreiberclique zu suchen sind. Was die qeflüchteten Warschauer Minister, die ihr Volk vorsätzlich ins Unglück stießen, vor der Geschichte zu verantworten haben, übersteigt in der Tat bereits das Matz des Faßbaren.

Man sollte meinen, daß dem englischen Lügen- und Reklameministerium nach all den hundertprozentigen Mißerfolgen seiner antideutschen Hetzaktionen nichts näher liegt, als die Segel zu streichen, um sich nicht noch länger der öffentlichen Blamage auszusetzen. Doch sogar zu dieser sich geradezu aufdrängenden simplen Er­kenntnis fehlt den engstirnigen britischenPropa­gandisten" die Einsicht. Neuerdings geben sie sich näm­lich der seltsamen Hoffnung hin, sie könnten besonders in weniger zentral gelegenen Gebieten Europas nach wie vor im Trüben fischen. So entfalten die Londoner Lllgenstrategen, von völlig falschen Voraussetzungen aus­gehend, plötzlich in den Balkanstaaten eine verstärkte Vergiftungsagitation. Dabei scheuen sie sich in ihrer zur Genüge demonstrierten dummdreisten Art nicht, die Gesandten der neutralen Staaten im. Südosten auf dem Umweg über die englischen Gesandtschaften in Belgrad. Sofia, Bukarest und Athen zubearbeiten" und zwar bedienen sich die Handlanger der britischen Märchenerzähler eines für den Südösten entsprechend umfrisierten Londoner Nachrichtendienstes. Das Neueste, was diese sich lediglich von Presse-Enten nährenden

Unser 7ss«ssNi«se>

(llnssrs ksntiAs XvsZsbs nmkaüt ssolls 8sitsn)

Sowjctrussische Truppen drangen mit erheblichem Boden­gewinn in Ostpolcn ein: Molotow begründete den Schritt Sowjetrußlands in einer Rundsunkansprache.

Der Warschauer Stadtkommandant entschloß sich zur Ent­sendung eines Parlamentärs.

Die Festung Brest-Litowsk ist gefallen; auch Kutno und Deblin wurden genommen.

Die polnische Regierung ist aus rumänischem Boden ein­getroffen.

30 englische Dampfer hat nach ausländischen Meldungen bereits die deutsche U-Bootwasse versenkt.

Ein deutsches U-Boot schoß zwei englische Flugzeuge ab.

Das britische Lügenministerium konstruiert einen neuen Fall Athenia"

Eine japanische Militärabocdnung ist in Berlin einge­troffen.

Das Ausland bestätigt den bestialischen Franktircurkrieg in Polen.

In Hamburg wurden mehrere Volksschädlinge zu empfind­lichen Freiheitsstrafen verurteilt.

Die Luitwafte stellt ab sofort Freiwillige ein.

Zur Regelung dcr Entschädigung für abgelieferte Fahr­zeug Kn>,<,-chnk-Vkrciiung ist eine Anordnung erschienen.