Nr. 161 Jahrgang 1938
Br«»er Zeitung
Mittwoch, den 14. Juni 1939
Neiterwettkämpfe der Sfl. in der Vaftr
vom 23. bis 25. Juni
Auch in diesem Jahre finden wieder wie in jedem Jahre im Rahmen der Wehrkampfta-ge der SA.-Gruppe Nordsee Reiterwettlämpfe statt Sie versprechen sehr spannend zu werden, da die Ausscheidungen so gehalten sind daß interessante und aufregende Kämpfe zu erwarten sind. 2m Mittelpunkt der Mitkämpfe steht der Reiterwehrmannschaftskampf zu dem jede Reiterstandarte der SA.-Gruppe Nordsee 'eine Mannschaft zu stellen hat. Diese Mannschaft besteht aus einem Führer (Alter beliebig), der Führer eines Reitersturmes som muß. mrd fünf Reitern. (Ungedient der Jahrgänge 1914—22).
Die'Prüfung setzt sich aus salzenden Teilpriisungen zusammen -
1 . Mannschaftsreitprüfung: Die Mannschaft wird van ihrem Führer vorgestellt nach einer gegebenen Ausgabe. Die Art des Vorstellens wird bewertet.
2. F,a h r - r p r ii f u n g : Sämtliche Reiter der Mannschaften werden theoretisch und praktisch im Zweispännigfahren vom Bock geprüft.
g. Ecländeritt: 8—10 Kilometer mit etwa 18 Hindernissen bis -in Meter hoch bzw. zwei Meter breit. Die Hindernisse werden fest ausgebaut. In diesem Eeländeritt wird eingebaut
a) Pistolenschießen, drei Schutz stehend freihändig auf Ll> Meter Olympia-Ringscheibe.
b) Handgranatenzielwurf: Jeder Reiter der Mannschaft mutz drei Handgranaten in ein Loch von drei Meter Durchmesser uyd einer Entfernung von 15 Meter werfen.
c) 2 5 0 - M e t e r - H i n d e r n s l a n s.
Der Zeitbedarf für Pistolenschießen. Handgranatenzielwurf und Hindernrslaus ist in die Gesamtzeit des Eeländerittes eingeschlossen, und wird dementsprechend geweitet.
4. Streckenritt ' Die Perde stehen mit Stallhalster angebunden und Wallachs eingedeckt. Reiter und Reitausriistungen (Sattel, Trensen) sowie Kolonnenwagen und Geschirre etwa W Schritt dahinter. Satteln und Fertigmachen der Pferde, sowie Anspannen wird durch Kommando freigegeben. Unmittelbar anschließend nach Beliebe» des Mannschastssiihrers Anreiten zum Streckenritt. Etwa M Kilo- meter zu reiten nach der Karte. Der Ritt wird größtenteils während der Dunkelheit.zurückgelegt.
Dieser Reiterwehrmannfchaftskampf verlangt von Reiter und Pferd das Acutzerste und erspart ihnen nichts. Es ist noch besonders hervorzuheben, daß die Männer ungedient sein müssen und daß fast alle Pferde in der Landwirtschaft gebraucht werden. So ist diese Art des Reiterkampfes «in Wehrkampf im wahrsten Sinne des Wortes und beweist, daß die Ausbildung in den Reiterstürmen den Anforderungen der Wehrmacht gerecht wird.
Außer diesem Mannschaftskampf finden noch Jagdspringen in der Klasse D und sowie ein Barrieren springen statt. Eignungsprüfungen und Materialprüfungen für Reitpferde, Dressurprüfung Klasse I., Eigunqnsprüfungen für Wagenpferde vervollständigen das Programm. Damit die Jugend nicht zu kurz kommt, findet für sie eine Vielseitigkeitsprüfung für HJ.-Reiter und ein Jagdspringen Klasse ^ statt. Außer diesen Wettkämpfen werden noch Schaunummern das vielgestaltige Programm der Rei- terwettkämpfe der SA.-Gruppe Nordsee umrahmen.
Der Wortlaut des neuen IN.-6esehes
In Ergänzung unserer Notiz „Die TN. als Hilfs- polizei" vom Sonntag, 11. Juni, bringen wir nachstehend den Wortlaut des Gesetzes, der über den Rahmen unserer kommentarischen Notiz hinaus, für viele Leser von größter Wichtigkeit sein dürfte:
8 l
Die Technische Nothilse (TN.) untersteht als technische Hilfs- polizei dem Neichsminister des Innern.
8 2
Die Technisch« Nothilse ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts mit dem Sitz in Berlin.
8 S
Die Technische Nothilsc wird durch den Leiter der Technischen Nothilse gerichtlich und außergerichtlich vertreten.
8 4
Der eingetragen« Verein „Technische Nothilse' wird ausgelöst. Sein Vermögen mit allen Rechten und Pflichten geht ohne Liquidation aus die Technische Nothilsc als Körperschaft des öffentlichen Rechts über.
8 5
Der Stellvertreter-des Führers bestimmt, inwieweit solchen Angehörigen der Nationalsozialistisäfen Deutsclfen Arbeiterpartei. ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände, die zugleich der.Technischen Nothilse angehören, die sür die Erfüllung des Dienstes in der Technischen Nothilsc erforderliche Dienstbcsreiung zu erteilen ist.
8 6
Der Neichsminister des Innern erläßt im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht sowie dem Neichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe und den anderen beteiligten Reichsministcrn die Satzung der Technischen Nothilfe und die zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschristcn. Berlin, den 25. März 1S39.
Der Führer und Reichskanzler gez.: Adolf Hitler
Der Neichsminister des Innern gez.: Frjck
Der Stellvertreter des Führers gez.: R Heß
Der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht gez.: Kcitcl
Der Neichsminister der Lustsahrt und-Oberbefehlshaber der Luftwaffe gez.: Göring
Der Neichsminister der Finanzen gez.: Krosigk
Unbsksnnlss Hsl6sn1um
Der Sfl.-Mann, der Z Menschen dem Densemann entriß/
Zwischen Bahnsteig und Trittbrett eingeklemmt / Bie VZ. befragte Bremer Träger der Bettungsmedaille
XI.
2m Konstruktionsbüro eines namhaften schiffsbau- technischen Werkes in Bremen treffen wir einen Ingenieur, der bereits drei Rettungstaten vollbrachte. Einmal rettete er einem älteren Mann das Leben, der versucht hatte, auf einen fahrenden Eisenbahn zug aufzuspringen. Der Fall spielte sich an einem eisigen Januarmorgen des Jahres 1927 aus dem Hauptbahnhof in Dessau ab.
Der damals 30jährige Ingenieur hatte in Dessau eine geschäftliche Unterredung beendet und war zum Bahnhof gegangen um mit dem nächsten Zug wieder zurück zu seinem Wohnort A. zu fahren. Der Zug stand bereits am Bahnsteig, doch hieß es zunächst noch zwanzig Minuten bis zur Abfahrt warten. Bon den Gängen in der fremden Stadt ermüdet, setzt sich der Ingenieur in ein Abteil und betrachtete durchs Fenster das abwechselungsreiche Leben und Treiben auf dem Bahnsteig. Besonders fielen ihm hierbei zwei andere Reisende auf, die in kurzer Entfernung einander gegenüberstanden und offenbar ein sehr wichtiges Gespräch führten. Sie achteten nicht auf die anderen Reisenden, sie achteten auch nicht darauf, daß schließlich mach Ablauf der langen Wartezeit bereits der Stationsvorsteher an den Zug herantrat. „Bitte einsteigen!" wurde gerufen — die beiden Reisenden standen jedoch immer noch da. ohne an Abschied zu denken. Dennoch konnte man unschwer erkennen, daß mindestens einer von ihnen unbedingt mit dem Zug mitfahren wollte, denn ein anderer Zug wurde zu dieser Zeit weit und breit nicht abgefertigt. Der Beamte in der roten Mütze gab das Zeichen zur Abfahrt, und der Zug setzte sich in Bewegung. Der Ingenieur hatte noch bis zum letzten Augenblick nach den beider; auf dem Bahnsteig stehenden Reifenden Ausschau gehalten, jetzt sah er plötzlich, daß einer der Männer sichtlich erschrak und sich von seinem Bekannten ohne jeden Abschied trennte. Er lief an den bereits schnell fahrenden Zug heran, überhörte die von mehreren Seiten kommenden mahnenden Zurufe und sprang auf. Ein Zufall fügte es, daß er gerade d i e Abteiltür aufriß, an der der Ingenieur saß. Kaum hatte der Aufspringende die Tür geöffnet, verlor er aus dem vereisten Trittbrett seinen Halt und verschwand vor den Augen des entsetzten Ingenieurs, der sofort von seinem Sitz aufsprang und kurzentschlossen die Notbremse zog. Bruchteile von Sekunden später packte er den Mann. der zwischen Trittbrett und Bahnsteig eingeklemmt war und in seiner unheilvollen Lage vom fahrenden Zug mitgerissen wurde.
Unser Mann erkannte sofort die Lage des Verunglückten: würde er nicht gehalten, so würde er zwischen Trittbrett und Bahnsteig hindurch auf die Gleise stürzen und unfehlbar unter die Räder des folgenden Wagens geraten, denn es handelte sich um das letzte Abteil dieses Wagens! Unter Aufbietung aller Kräfte hält der Ingenieur den Verunglückten weiter gepackt — er versucht nicht, den Mann zu sich ins Abteil zu ziehen, denn dann würde er noch weitaus schwerere Verletzungen erleiden als er sich offensichtlich zugezogen hat! Es kommt nur darauf an, lange genug festzuhalten bis der Zug st e h t — das ist die zwingende Notwendigkeit des Augenblicks! Und tatsächlich, der Retter schafft es: Mit einem Ruck hält der Zug außerhalb des Bahnsteigs an und Bahnbeamte eilen herbei. Man läßt den Verunglückten auf den Seitenstreifen neben den Gleisen niederbetten — ein entsetzlicher Anblick sür jedermann, denn von den Beinen ist das Fleisch abgerissen und Knochensplitter treten an zahlreichen Stellen aus den furchtbaren Wunden heraus! Eine Trage wird herbeigeschafft und der Verunglückte wird weggebracht. — Er übersteht den Fall und ist dem Leben zurückgegeben, — wenn auch als Krüppel.
Mit dieser Tat vollbrachte der Ingenieur seine dritte Rettung! Denn schon als 12jähriger hatte er einen 45JahrealtenArbeiter in Dresden zwischen den Eisschollen der Elbe herausgeholt und solange über Wasser gehalten bis weitere Helfer zur Stelle waren, und den Retter und Geretteten wieder ans Ufer brachten. — Weiter barg der Ingenieur als 22jähriger in einem der Moritzburger Seen in der Nähe von Dresden einen 16jäh?igen. der sich beim Baden in dem stillen Gewässer i n d e n Schlingpflanzen verstrickt hatte und bereits das Bewußtsein verloren hatte. — Aber noch durch weitere mutige Tat zeichnete sich der bereits dreifache Retter aus, der bereits seit 1930 Parteigenosse und Angehöriger der SA. ist. Als solcher hatte er sich in Magdeburg namentlich in seinem Wohnviertel den Haß seiner politischen Gegner zugezogen. Manche Faust wurde ihm entgegen- gereckt, wenn er seines Weges ging. Zu einem rohen Ueberfall auf unseren SA.-Mann, der sich zudem in
Luftschutz ist Selbstschutz!
flbschluß und Krönung mühevoller Kleinarbeit
An alle 78 600 Amtsträger und Amtsträgerinnen der LG. Nicdersachsen des Reichslustschutzbundes erläßt der Landesgruppensührer, Generalleutnant z. B. Schreiber, Hannover, folgenden Tagesbefehl:
„Am 23. Mai hat der Neichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Eeneralfeld- marschall Göring, die Einweihung der neuen Reichsluftschutzschule in Berlin-Wannsee und die Weihe der neuen Fahnen des Reichsluftschutzbundes Erotz- deutschlands vollzogen. Von der LG. Niodersachsen haben 80 Amtsträger an der erhebenden Feierstunde teilgenommen. 12 Fahnen aus unserem vom Eichsfeld bis zur Nordsee, von dem Weser-Ems-Land bis zur Havel reichenden Lanbesgruppengeibiet ivaren zur Weihe angetreten.
Wir alle stehen noch heute unter dem starken Eindruck, den die Ansprache des Generalfeldmarschalls ausgelöst hat auf die 1 880 A m t s t r ä g e r a u s allen Gauen Eroßdeutschlands. Aber nicht nur wir. die wir an der erhebenden Feierstunde teilnahmen, haben aus den Worten des höchsten Beauftragten unseres Führers für die gesamte Luftverteidigung Anerkennung für die geleistete Arbeit im Luftschutz-Selbst- schütz entnommen; des Feldmarschalls Dank galt be- sonders alt den namenlosen Amtsträgern und Amts- trägsrinnen. die in der Frontarbeit stehen
Seine Worte und die Mahnung „Im Luftschutz zu dienen ist Pflicht an Führer und Volk", haben den Wert und die Bedeutung der Selbstschutzarbeit des Reichsluftschutzbundes eindeutig erneut unter Beweis gestellt
Amtsträger und Amtsträgerinnen! Wir sind. am 23. Mai durch die Weihe der neuen Fahnen gleichsam eine neue Verpflichtung eingegangen. Wir haben aus dem Munde des Fewmarschalls gehört, daß
wir eine schwere entsagungsvolle Aufgabe zu erfüllen haben, deren Krönung und letzter hoher Zweck hoffentlich nie gezeigt zu werden braucht
15 Millionen Deutsche sind heute im Reichslustschutzbund vereinigt, so fuhr der Feldmarschall fort, und doch darf das nur ein Anfang sein. In diesen Bund gehört jeder einzelne deutsche Mensch, soweit er die Aufgaben, die ihm gestellt werden müssen, erfüllen kann. Es ist notwendig, das Amtsträgerkorps des Reichsluftschutzbundes in der Ausbildung auf das höchste zu steigern und die Selbstschutzkräfte aufs beste Zu schulen.
Amtsträger und Amtsträgerinnen! Diese höchst anerkennenden. aber auch gleichzeitig stark verpflichtenden Worte des Oberbefehlshabers der Luftwaffe und des gesamten Luftschutzes sind euch allen bester Lohn für eure mühevolle Arbeit im Luftschutz-Selbstschutz. Sie sind aber auch die Krönung und damit ein tief befriedigender Abschluß der von euch in Stadt und Land, bei Wind und Wetter, tagein und tagaus, im Winterhalbjahr 1938/39 bewiesenen Einsatzbereitschaft. Es gilt weiter, das luftschutzbereite Volk zu schaffen.
Die Erreichung dieses Zieles hängt ab von dem begeisterten und von nationalsozialistischem Lpfersinn getragenen Einsatz aller, nicht zuletzt von den vielen taufenden Vlockwarten und Blockhelferinnen des RLB. die in vorderster Linie zu kämpfen und zu siegen haben für den einheitlichen Zusammenschluß der Heimatfront im Frieden und. wenn es sein muß, auch im Kriege.
Wir gehen an die Arb:it als Niedersachsen, die auch im Luftschutz-Selbstschutz alles tun fürs deutsche Vaterland."
Heil Hitler!
Der Landesgruppenführer: gez.: Schreiber, Generalleutnant z. V.
Auknadms: ftaetis
Begleitung seiner Frau und' seines siebenjährigen Jungen befand, kam es, als er an einem Sonntagabend von dem bekannten „Rote-Horn"-Volksfest heimwärts schritt und die Strombrücke erreichte. Mehrere Rowdys traten ihm plötzlich in den Weg und packten seinen
Jungen. Sie warfen ihn zu Boden und forderten den SA.-Mann auf diese Weise zum Eingreifen heraus. Gegen die zahlreichen Gegner konnte er redoch nichts ausrichten, man packte auch ihn und seine Frau und versuchte, beide über das Brückengeländer in die Elbe zu stürzen. Soldaten der Reichswehr liefen jedoch rechtzeitig genug heran und überwältigten die Wegelagerer, die dann zur nächsten Wache abgeführt wurden. Bei dem Kampf hatte der SA.-Mann eine schwere Fingerverletzung davongetragen
Als er zwei Tage darauf mit dem Arm in der Binde wieder zur Elbe kommt — er ist arbeitslos und nutzt die Freizeit, mit seinen Kameraden in enger Fühlungnahme zu bleiben — hört er von weither Schreie ,.D a verschwindet einer !" Der SA.-Mann läuft hinzu und sieht einen Ertrinkenden, der im Wasser treibt. Ungeachtet der ihn stark behindernden Verletzung an der Hand stürzt er sich in den Strom und schwimmt dem Ertrinkenden nach. der sehr bald seinen Blicken um einen Buhnenkopf herum entschwindet. Jegliche Nachsuche ist unter diesen Umständen unmöglich, da sich hinter der Buhne ein tiefes Baggerloch befindet. Der SA-Mann entscheidet sich, sich ebenfalls mit d^.r Strömung treiben zu lassen, da er auf diese Weise am sichersten dorthin gelangt, wo auch der Ertrinkende verschwand. Die Strömung packt den Retter und zieht
ihnpfeilschnellumdenVuhnenkopfherum
unter Wasser.' Er rudert mit dem einzig gesunden Arm um sich herum und faßt nach einigen bangen Sekunden den Körper des Ertrinkenden. Es ist ein Junge, der beim Baden verunglückt ist. Der Retter muß schnellstens wieder auftauchen, um zu atmen. Kurz entschlossen faßt er die Badehose des Jungen mit den Zähnen und bringt sich und den Jungen auch glücklich an die Oberfläche.
Der Retter ist am Ende seiner Kraft, die Verletzung an der linken Hand schmerzt furchtbar: er kämpft jetzt auch selber um sein Leben. Am Ufer stehen viele Neugierige, aber niemand wagt sich ins Wasser, alle haben Angst, denn jeder weiß, daß „es am Buhnen- kopf zu st eil abwärts geht. und daß da Strudel sind." Mit letzter'eigener Kraft erreicht der Retter das Ufer. Wie er es geschafft hat, das weiß er hinterher selbst nicht mehr! Als er sich von der übermenschlichen Anstrengung wieder etwas erholt hat. gilt seine erste Frage dem geretteten Jungen. „Er lebt!", antwortet man dem Retter. Es war das zehnte Kind einer Arbeiterfamilie! X
Ningverkelzr bei Massenbeförderung
Bau einer verbindungsstrerke zwischen den Linien 2 und Z durch die Beorg-Bitter-Btraße
Wenn auch die stetig fortschreitende Motorisierung zur Folge hat, daß z. V. bei Massenaufmärschen, Großkundgebungen und bedeutenden sportlichen Veranstaltungen Tausende von Volksgenossen dem Ziel mit. Personenkraftwagen, Omnibussen und Motorrädern zustreben, so bleibt doch nach wie vor die Straßenbahn das wirklich für den Massenverkehr am besten geeignete Verkehrsmittel. Ohne den Masseneinsatz unserer Bremer Straßenbahn wäre es z. B. gar nicht denkbar, die 30- bis 40tausend Besucher, die bedeutende Veranstaltungen zur Kampfbahn locken, rechtzeitig heranzuschasfen. Die Tatsache aber, daß die Linie 3 auf der Hohwisch stumpf endet, macht es der Straßenbahn besonders schwer, genügend Wagen bereitzustellen und vor allem für eine recht schnelle Wagenfolge zu sorgen.
Aus diesem Grunde hat sich die, Bremer Straßenbahn entschlossen, ihr bisheriges Bauprogramm, das eine Verlängerung der Strecke der Linie 3 vorsah, zu ergänzen durch eine Verbindungsstrecke, die von der Linie 3 durch die Georg-Bitter-Straße (hinter der Kasernenanlage Stader Straße) zur Linie 2 (Ecke Hastedter Heerstraße/Kirchbachstraße) führt. Durch den Bau dieses Verbindungsgleises läßt sich bei Massenverkehr eine Art Ringverkehr, der vom Markt über Hamburger Straße (Ausstcigen Peterswerder oder Stader Strahl) — Eeorg-Bittcr-Straße — Hastedter Heerstraße wieder bis zum Markt führt, herstellen.
Veim Rücktransport der Kampsbahnbesucher würde ein umgekehrter Einsatz der Sonderwagen erfolgen. Die Arbeiten zum Bau der etwa 400 Meter langen Verbindungsstrecke in der Georg-Bitter-Straße (wo sich bekanntlich früher die Endstation der Linie 10 befand) sind inzwischen aufgenommen worden.
Inzwischen haben auch die Vorarbeiten zum Abbau des Gleiskörpers der Linie 12 auf der Osterhol- zer Heerstraße, worüber die BZ. schon in ihrer Ausgabe vom 18. April ausführlich berichten konnte, begonnen. Es ist anzunehmen, daß der Ausbau der Linie 3, wozu bekanntlich die bei der Linie 12 freiwerdenden Straßenbahnschienen benutzt werden sollen, im Juli beginnt. Die Fleetrade erhält hierbei eine
Fahrbahnbreite von neun Meter. Die Kehrschleife der Endstelle wird auf ein unbebautes Grundstück zwischen Fleetrade und Malerst ratze verlegt werden.
flnsalirt für Kraftfahrzeuge zum Vookholzberg
Die Motorstandarte '63 gibt für die Anfahrt der Kraftfahrzeuge und Fahrräder zur Sonnenwend- feier am 17. Juni auf dem Bookholzberg folgende Richtlinien bekannt:
1. Von Norden aus Michtustq' Rordenh^m -Brake auf Reichsstraße 212 bis an die Bahnlinie Oldenburg—Bremen, dorr Parkplatz.
2. Von /Westen aus Richtung Oldenburg arq Reichsstraße 75 bis zu den se'chs Kurven in Kirchkimnrcn, dann links ab über Viel- stedt—Langenberg bis Hobcnböken. dort Parkplatz.
8. Von Silben und Osten Wildeshausen. bzw. Bremen auf Reichsstraße 75 bis Bockhorn. dann Ncichsstraße 2l2 (Einbahnstraße) bis Parkplatz südlich des Eingangs zum Bookholzberg.
Der Rückmarsch erfolgt aus den gleichen Straßen in umgekehrter Richtung.
Sämtliche Parkplätze unterstehen dem NSKK.. den Anweisungen der Männer ist unbedingt Folge zu leisten. Es wird «ine Gebühr von 0.50 RM. erhoben. Die Anfahrt mit Fahrrädern erfolgt in der gleichen Weise. In der Nähe der Auto-Parkplätze sind Fahrradstände eingerichtet. Abgabegebühr 0.10 RM.
Helgolandfahrt der Vremer Schulen
Ein großer Ersvlq war die gestern vom Norddeutschen Ltvyd in Zusammenarbeit mit der Landesschul- be Hürde durchgesührte erste diesjährige Heigvlandsahrt. an der ans den verschiedenen Bremer Schuten aller Stadtteile etwa 2 9 9 6 Jung e n n n d Mädel teilnahmen. Der sonnige Morgen versprach einen verheißungsvollen Tag, als die zwei Svnderziige kurz nach 7 Uhr den üanptbahnhos verließen. Ueberall sah man in den Augen unserer Bremer Jungen und Mädel Freude und Erwartung, als sie in Brcmer- havcn sür ihre erste richtige Seefahrt an Bord des Tmnpscrs „Roland" gingen, der an der Cvluinbnstaje lag, wo auch die Tampser ,,G n e i s e n a n", „Europa" und das KdF.- Tchisf „Ter Teutsche" festgemacht hatten. Während der Fahrt, die bei Windstärke 3 bis 4 und nur leichtbewegtcr See sehr glatt verlies, war die Schisssleitung bemüht, die immer wechselnden Eindrücke durch eingehende Erklärungen über Seefahrt, Seezeichen und Befeuerung unserer AuUnweser zu vertiefen. Es war ein erhebender 'Augenblick sür alle, als der Tampser „Roland" in der Nähe der 3-Meilcngrcnze den R o t e s a n d - L e u ch t t n r m ansteuerte,
Als zwischen Schift und Leuchtturm der übliclie Flaggen- gruß ausgetauscht wurde, brachte unsere bremiscize Schuljugend ein begeistertes Sieg-Heil auf Führer und Reich ans. Die Musik spielte im Dorübersahren das Deutschland- und Horst-Wessel-Lied. wofür die Lenchtbnrmbesahnng mit dem Deutschen Gruß dankte Den ganzen Tag lag strahlender Sonnenschein über der roten Felscninsel im 'Meer, so daß die Stunden, die mit einem ausgedehnten Rnndgang nur Helgoland und mit dem Besuch Ms berühmten Teeaquariums aufgefüllt waren, nur allznrasch verstrichen. Diese Fahrt, die allen Kindern und ihren Eltern zum Erlebnis wurde, mag zu ihrem Teil dazu beitragen, die Berbnndenhcit unserer bremischen Jugend zu See und Seefahrt weiterhin zu stärken. Ii.
Kraftwagen lösten Silbenrätsel
Was man mit einem Personenwagen alles erledigen kann, beweist eine Beranstaltung, welche von der T Dchl C. - Orts - gruppe Bremen ausgeführt wurde. Bei schönstem
Wetter hatten sich um lt> Uhr viele Mitglieder mit ihrem Wagen an der M a r c u s - A l t e e eingefündcn um nach vorausgegangener Besprechung und Erklärung sür diese Rätsel- sahrt in kurzen Abstanden zu starten. Es galt. von Wegweisern'und Ortsschildern einige angegebene Buchstaben zu suchen, welche zusammengestellt einen Reim ergaben, den jeder Kraftfahrer beherzigen sollte. Sv lautete z. B. die erste Ausgabe: „Sie fahren in Richtung Horn Obernculand bis Sie den ersten dreiteiligen Wegweiser tressen: von dem nach Osten zeigen, den gibt uns das erste Wort mit dem zweite und dritten Buchstaben eine Silbe sür unser Rätsel." (Antwort. Obernenlrnd--be).
So ähnlich lauteten auch die trügenden Ausgaben.
Die Strecke führte über Lili« ntha l—W orpswede- Osterholz-Scharmbeck nach G a r l st e d t. Mit etwas Phantasie, Ueberlegung, sowie Geschick im Kartcnlescn kvnnte man bald des Rätsels Lösung finden, jedoch wurden am Ziel manche mühsam zusammengesetzte und dennoch nicht richtige Verse abgegeben.
Die richtige Auslösung der gestellten Aufgabe hieß: „F ahrc mit Bedacht und g i b st e t s aus die Vorfahrt a ch t".
In der schönen und ablvechslnngsreichen Hügel-Landschaft der E a r l st c d t e r Heide liegt einsam das Segel slieger- lagcr. das der stets rührige und mit neuen Neberraschun- gcn aufwartende >-portwart Erwin Schumacher diesmal als Ziel auserschen hatte. Während die Fahrttcilnehmcr die gestellte Ausgabe zu lösen sich bemühten und viele schöne Wege kennenlernten, waren fleißige Frauenhände am Werk, um tm Obdach der Flieger die Bewirtung der ankommenden Gäste vor- mbereiten. Frau Schumacher und Frau Krnse leiteten die Küche, der aufrichtiges Lob gczvllt wurde.
Inzwischen hatte Klubkamerad Neutermann das Ergebnis der Rätsel-Lösungen, ermittelt und gab es noch während der Kaffeetafel bekannt Bei der Preisverteilnng wurde als erstes Ehepaar Krus e ausgezeichnet. Tann folgten R. F r cesema n n , Dr. Blume und D. Messerknecht.
Während sich am Himmel die langersehnten Regenwolken zusammenzogen, rüstete man zur Heimfahrt.
Besah«» von Eisenbahnllbergängen. Der Polizeipräsident teilt mit: Segen die gesetzlichen und oerordnungsmäßigen Bestimmungen über das Befahren von schicnengleichen Eisenbahnllbergängen wird in letzter Zeit häufig verstoßen. Es wirb daher aus die Befolgung folgender Vorschriften' hingewiesen: s Pflüge. Eggen und ähnliche Geräte sowie Baumstämme und andere schwere Gegenstände, durch die Beschädigungen der Bahnanlagen leichi heroorgerusen werden können, dürfen nur mit besonderer Vorsicht über die Bahn geschasst werden. - II, Dampfpslugc dürfen schiencngieichs Eisenbahn- übergänge nur unter Beachtung folgender Bestimmungen befahren: I Für jedes Befahren besteht die Änzeigepslich: an die Etscnbahn- oerwaltung. 2. Die Ansenge ist rechtzeitig bei . der zuständigen Bahnmeisterei zu erstatt'». Ist der Sitz der Bahnmeisterei nicht bekannt. so kann die Anzeige auch durch Vermittlung der nächstgelegencn Eisenbahnstation geschehen. Unter rechtzeitiger Meldung ist zu verstehen: a) für beschrankte Eisenbahnübergänge etwa drei Stunden und b) sür unbeschrankte Eisenbahnllbergänge etwa sechs Stunden vor der beabsichtigten Ilebcrsahrt. 5, In der Anzeige ist unter Mitteilung der Anschrift des Anzeigepflichtigen anzugeben, zu welcher Zeit, wie ost und in welchen Zwischenräumen der genau zu bezeichnende Eisen- bahnübergang befahren werden soll. 4. Don dem Transportsührer ist auf den Eisenbahnllbergängen durch hölzerne oder eiserne Unterlagen Vorkehrung zu tressen, Laß eins Beschädign»» del Eisenbahnanlagen oerhindert wird.
Der Juni-Appell der Kriegerkamcrndschast Horn, bei dem Kam. Schmidt in den St -Panli-Eaststätten, wurde von Kamerad- schastssührer Meister mit der Erinnerung an die Warte des Führers aus dem Reichskricgertag und der Aufforderung an jeden einzelnen Kameraden um vermehrte Mitarbeit eingeleitet Sodann überreichte er dem Kam. Chr. Jlscmanv sür 'eine anten Lei- stungcn im Ucbungs- und Wettschicßen die bronzene Ehrennadel des NS.-Rcichskriegcrbundes, Die richtige Ausstellung des dem Krcis- kriegerverbande „Bremen" und Ganvcrband ..Nordwest" einzureichenden Kameiadschasts-Stärlcnachweises ist nui möglich, wenn jedes Mitglied den erhaltene» Kartothekbogcn sorgfältig ausfüllt Die neuen Vorschriften über die Hoheitszeichen. Armbinden. Abzeichen am Dienst- anzug- sind genaueste»-- zu beachten. Während der nun beginnenden Sommerpause, in der keine regelmäßigen Appelle gehalten werden, müssen die Kameraden scdoch. sobald die Führung bet dringlichen Anlässen ruft. unbedingt vollzählig znt Stelle sein. Zum Schlüsse berichteten dann die Kameraden I o o st und Dunkel eingehend über die großen Tage in Kassel, an denen sie mit noch vier anderen Kameraden teilgenommen haben.
6eim Spülen und öeschirraufwaschen, kür Gläser, Töpfe, Pfannen, flaschen, Sei Schränken, Türen, Stuhlen, Tischen, vrmdt G> Sauberkeit und frische!