Nr. 223 Jahrgang ^ ZM
Bremer Zeitung
Montag, den 15 . August 1938
Mit den dzemifliegern
km öesprüch
(Fortsetzung von Seite 1)
stuf dem Niickflug »ordentlich aufgedrelst"
„Die fliegerische Taktik beim Hinflug war eine ganz andere als beim Rückflug. Von Berlin nach Newyork sind wir, wie gesagt, äußerst sparsam auf Schonung der Reserven geflogen, während wir von Newyork nach Berlin ordentlich aufgedreht haben. Bei Bewältigung der Westostrichtung durften wir das unseren Motoren zumuten,'die uns auch nicht einen Augenblick im Stich gelassen haben.
So ist es zu erklären, daß die Durchschnittsgeschwindigkeit beim Hinflug 288 Kilometer in der Stunde war und beim Rückflug 335 Kilometer und wir viel weniger Zeit gebraucht haben, obwohl wir von Newyork nach Berlin wegen der windigen Reise «ine um rund 788 Kilometer längere Strecke gewählt haben."
Die „Condor"-Befatzrmg rühmt übereinstimmend den großartigen Empfang in Newyork und ist stolz über den ausgezeichneten Eindruck, den das deutsche Eroß- verkehrsflugzeug drüben in Fachkreisen gemacht hat. Das Flugzeug mußte von 50 Marinesoldäten und 308 Polizisten vor dem Ansturm des begeisterten Publikums geschützt werden. Für die Besatzung wurde in rührender Weise gesorgt. Nachhaltigen Eindruck scheint auf unsere Flieger die Fahrt durch Newyork ausgeübt zu haben, die in schnellstem Tempo mit großer Eskorte und voran- fahrenden Sirenen vor sich ging. Dieselbe Eskorte brachte die Flieger nach dem Flughafen Floyd Bennett zurück. Eigentlich sollte der Rückflug erst am Sonntag erfolgen, doch hatten die Newyorker Blätter berichtet, daß der Abflug am Sonnabend 9 Uhr Ortszeit erfolgen werde und kurz entschlossen startete die „Condor"- Maschine dann auch zu der von den Newyorker Blättern vorgesehenen Zeit.
Filmaufnahmen von der flnkunft in Newvoek mitgebracht
Für den Rückflug hatte die Standard Oil-Eesellschaft die Besatzung mit einem Proviant versehen, der, wie Flugkapitän Henke lachend erklärte, für mindestens zehn starke Männer für einen Weltflug ausgereicht hätte. Der „Condor" hat bereits die Filmaufnahmen, die vom Empfang der Flieger in Newyork gedreht worden sind, mit
nach Europa gebracht. Das ist eine Leistung, die einzigartig sein dürfte. Auf dem Rückflug kam die Maschine gegen 4 Uhr vor der irischen Küste in Höhe von 4000 Meter in eine Vereisungszone, so daß man auf 2008 Meter heruntergehen mutzte, wo die Temperatur nicht mehr so niedrig war.
Um S Uhr früh über Verben
Um 8 Uhr konnte bereits Holland überflogen werden und um 9 Uhr befand man sich über Verben aus deutschem Gebiet.
Immer wieder betonten die Flieger die ausgezeich-' neten Eigenschaften des Flugzeuges und der Motoren. An den Motoren brauchte nicht einmal eine Kerze ausgewechselt zu werden. Niemals kam auch nur ein Gefühl der Unsicherheit darüber auf, daß man in einem Landslugzeug den Ozean überquerte. Die Gewißheit des doppelten Gelingens des Ozeanfluges war so groß, daß man es nicht ernmal für erforderlich gehalten hatte, das Flugzeug zu versichern.
Der Condor hat auf jedem seiner beiden Flüge über den Nordatlantik 9800 Liter an Bord gehabt. Um diese große Vrennstoffmenge fachgerecht unterbringen zu können, mußte ein Teil der Kabine der sonst mit bequemen gepolsterten Plätzen ausgerüstet ist, zu beiden Seiten mit Reservetanks versehen werden. Das ist aber auch die einzige Aenderung, die vorgenommen wurde. Die Maschine war für die Kontrolle des Fluqrekordes plombiert und irgendwelche wesentlichen Veränderungen und Reparaturen hätten ohne Verletzung der Plomben nicht geschehen können.
Der „Condor" sollte gerade den Beweis erbringen, daß die modernen im Serienbau hergestellten Großverkehrs- slugzeuge zu derartigen Leistungen befähigt sind. Das ist den kühnen Luftfahrtpionieren in vollem Matze gelungen.
Sie stzeanflieger im Fernsehsender
Berlin, 15. August
Die deutschen Ozeanflieger statteten am Sonntagnach- , mittag der Fernsehbühne auf der Großen Deutschen. Rundfunkausstellung «inen Besuch ab. Unter dem Jubel der Berliner Bevölkerung fuhren die Flieger gegen 15 Uhr über die Ost-West-Achse nach Witzleben, wo sie sich sogleich auf die Fernsehbühne begaben. Sämt
liche Empfänger und Eroßbildproiektionsflächen übertrugen hier unmittelbar den Erlebnrsberlcht ben Flug- kapttän Henke, Hauptmann von Moreau Oberfunkermaschinist Dierberg und ObersluNeug>unker Kober vor der Fernsehkamera gaben. Diese aktuelle -endung wurde mitten in die laufende Revue „Endstation Berlin hineingestellt, deren Titel symbolisch für Besatzung des Condor ist, denn auch für st« war das Motto dxs Fluges „Endstation Berlin". Zahlreiche Volksgenossen 6^17«, 77 IN Blitz UNO -LON
Paris bewundert die „tondor' -Leistung
Paris, 15. August
Die Pariser Sonntagabendblätter widmen dem Atlantikflug der Focke-Wuls-,.Condor"-Maschine eingehende Aufmerksamkeit. In den Ueberschriften unterstreicht man besonders die hohe Geschwindigkeit auf dem Rllckfluge und hebt hervor, daß es sich nicht um eine Spezial- maschine, sondern um ein normales Verkehrsflugzeug der Focke-Wuls-Werke handele.
Der „Paris Soir" bringt auf der Titelseite ein großes Bild von der Ankunft des „Condor" auf dem Tempel- hofer Flughafen und schreibt, dieser sensationelle Flug der Deutschen reihe -sich ein' in den Rahmen der zahlreichen Probeflüge der Lufthansa über dem Nordatlantik. Diese neue Bekundung der Fortschritte der deutschen Verkehrsluftfahrt sei um so eindrucksvoller, als man über den Flug bis zur letzten Minute vollkommenes Stillschweigen bewahrt habe. Andere Blätter bezeichnen den Flug der Condor-Maschine als eine hervorragende Leistung'des deutschen Flugwesens und schreiben, die Deutsche Lufthansa, deren erfolgreche Flüge im Rahmen ihres großen Weltflugnetzes, deren Regelmäßigkeit auf dem Südatlantik und deren Exaktheit bei den Probeflügen über dem Nordatlantik seit Jahren bekannt sei, habe der Weltöffentlichkeit einen Beweis geliefert, daß sowohl ihr Material wie ihr Personal von außerordentlich hoher Qualität sind.
USfl.'Nunbfunk melde» die glückliche Landung
In ganz Amerika wurde von der National Broad- casting Company im Rundfunk die glückliche Landung der „Condor"-Maschine in Berlin gemeldet. Der begeisterte Empfang der Flieger wurde eingehend beschrieben und besonders hervorgehoben, daß der amerikanische Botschafter Wilson zur Begrüßung. der deutschen Rekordflieger auf dem Gelände des Tempelhofer Flughafens erschienen war.
wettere Ohne-Hatt-flüge
öeneral Milch: „Sie Zeit ist reif für einen planmäßigen ganstätzrigen poststugdienst
über den Nordatlantik"
Saldo wieder in Italien
München, 15. August
In Anschluß an seinen Besuch beim Führer und Reichskanzler Adolf Hitler auf dem Obersalzberg unternahm der italienische Luftmarschall Jtalo Valbo eine Fahrt an den Tegernsee und trat von hier aus mit dem Kraftwagen die Rückreise nach Italien an.
Nationaler Vormarsch an allen fronten
Bilbao, 15. August
Wie der nationalfpanische Heeresbericht meldet, griffen die nationalen Truppen an der Castellon-Front im Abschnitt Pavia in der Nacht zum Sonntag überraschend an und besetzten die feindlichen Gräben sowie das Widerstandszentrum La Rocesa. An der Teruel- Front im Abschnitt Albarracin säuberten die nationalen Truppen am Sonnabend das eingekreiste.Gebiet und vernichteten die feindlichen Widerstandsnester. Es wurden eine große Zahl von Gefangenen und reiche Beute an Kriegsgerät gemacht. An der Estremadura- Front wurde die nationale Offensive am Sonnabend erfolgreich und bedeutend vorgetragen. Die Zentral- armee unter Führung General Saliquets erreichte den Fluß Euadalupejo, rückte längs des Flusses vor und besetzte den Ort Valdecaballeros. Es wurden über 200 Gefangene gemacht. Die Roten ließen 450 Tote zurück. Darunter befindet sich der Vrigadechef, ein „Major", zwei „Hauptleute", ein „Leutnant", zwei Bataillone wurden vollkommen aufgerieben. In Bal'de- caballeros wurde ein vollständiges Feldlazarett erbeutet.
Im Abschnitt Cabeza de Vuey rückte die Südarmee General Queipos über 10 Kilometer vor. Der Feind erlitt über 500 Mann Verluste. Auch hier wurde ein Feldlazarett erbeutet. Die geflüchteten Einwohner Cabeza de Vueys strömten nach ihrer Heimat zurück und begrüßten begeistert die Befreier.
An der Ebro-Front dauert der nationale Vormarsch weiter an. Die nationale Luftwaffe bombardierte am Sonnabend militärische Ziele in'Barcelona und bewarf am Sonntag den Bahnhof Segorbe mit Bomben.
Sowjetverbrecker mit falange-flusweisen
Der nationale Sender in Calamanca enthüllt vor der Oeffentlichkeit ein neues heimtückisches Manöver der roten Barcelona-Regierung.' Die Barcelona-Regierung hat an eine Reihe von bolschewistischen Verbrechern Mitgliedsbücher der Falange verteilt und sie als Unruhestifter in Frankreich eingesetzt, um die Falange zu kompromittieren. So wurde in einem konkreten Fall erwiesen, daß ein in Frankreich befindlicher Kommunist im Besitz eines Falangeausweises ist, der auf den Namen Lasarte ausgestellt ist. Der wirkliche Lasarte ist in Barcelona erschossen worden.
Gedächtnisschau für Friedrich Wilhelm I. Im Großen Lichthos des Staatlichen Zeughauses vollzog sich am Sonntag- vormittag in Anwesenheit hoher Offiziere der drei Wehr- machtstcile die feierliche Eröffnung der Gedächtnisausstellung für Friedrich Wilhelm I., die auf Anregung des Oberkommandos der Wehrmacht aus Anlaß des 259. Geburtstages des großen Soldatenkönigs von dem Direktor des Zeughauses, Konteradmiral a. D. Loreh, gestaltet wurde.
Essen. 15. August
Wenige Stunden nach der Ankunft des Atlantik- flugzeuges in Berlin hatte ein Vertreter der „Natio- nalzeitung Essen" Gelegenheit, sich mit dem Staatssekretär des Reichsluftfahrtzninisteriums, General der Flieger Milch, über die Auswirkungen des deutschen Rekordfluges auf den Plan einer nordatlantijchen Fluglinie zu unterhalten.
„Die Erfahrungen", so äußerte General der Flieger Milch u. a., „die man in 514 Ueberquerungen des Nord- und Slldatlantiks machte sind so umfangreich und die Leistungen, technischer und fliegerischer Natur so großartig, daß Deutschland und die anderen Nationen heute die größten Chancen besitzen, eine zuverlässige und schnelle Nordatlantikfluglinie einzurichten, die das ganze Jahr hindurch beflogen wird. Die Zeit sei nun reif für einen planmäßigen Post- flugdienst über den-nördlichen Ozean.
Als ein durch die Leistung der „Condor"-Maschine nahegeriicktes Ziel sieht General Milch die Verwendung von Landflngzeugen im atlantischen Post- und Passagierverkehr. Deutschland werde den eingeschlagenen Weg mit der Durchführung weiterer Ohne-Halt-Flüge auch in der Zukunft fortsetzen. Es sei dabei keine Schwierigkeit, Maschinen zu verbessern und soweit zu entwickeln, daß sie in der Lage seien, für die Strecke Berlin—Newyork außer den großen Mengen Treibstoff auch zwei Tonnen Post mitzunehmen.
Im Augenblick sei für einen ganzjährigen Flugbetrieb über den Nordatlantik das Seeflugzeug vorzuziehen. Man habe zurzeit große Flugboote im Bau, die gegenüber dem Lanüflugzeug vorerst noch den Vorzug einer größeren Sicherheit böten. Dabei sei für die Beurteilung dieser Frage nach der Zuverlässigkeit nicht die Leistungsfähigkeit der Motoren ausschlaggebend, sondern allein die auch heute noch nicht überwundene Gefahr, die für die Maschinen auf dem Nordatlantik durch Vereisung während der winterlichen Monate bestehen. General Milch ist davon überzeugt, daß man in einigen Jahren dieses Feindes der i'uftfahrt ebenso Herr werden wird, wie man auch den Nebel besiegte. „Außerdem", so erklärte General Milch, „spricht für die Verwendung von Seeflugzeugen die Bewährung der deutschen Sicherungsschiffe, die dem Atlantikflugboot eine Hilfe zuteil werden lassen, die man nicht hoch genug einschätzen kann. Man wird also vorläufig die Seeflugzeuge sowie die schwimmenden Stützpunkte benutzen und die südliche Route über die Azoren wählen, falls sich in der nächsten Zeit die Errichtung einer regelmäßigen Postfluglinie über den Nordatlantik ermöglichen läßt."
Viele Erwägungen und nicht zuletzt der glänzende Flug der Focke-Wulf-„Condor" werden es nach Ansicht von Staatssekretär Milch bewirken, daß dieser Plan einer regelmäßigen Luftpostlinie über den nördlichen Ozean schon bald zur praktischen Ausführung gelangen wird.
„Das Verkehrsbedürfnis nach einem derartigen Dienst", so erklärte General Milch, „ist so groß, und die sich bietenden Möglichkeiten sind so vielfältig, daß die Teilnahme einer Seeflngstation notwendig erscheint."
Die Kameradschaft, die die Flieger aller Länder verbindet, wird die Lösung des Projektes erleichtern. Alle Nationen sollen und werden dabei zu ihrem Recht kommen, und das Bedürfnis wird nur wichtiger werden durch 'eine organisatorische, technische, fliegerische und kommerzielle Zusammenarbeit. Der Flug der Focke- Wulf-Maschine hat in dieser Richtung viel Gutes bewirkt. Die Oeffentlichkeit der Vereinigten Staaten und die Menschen vieler anderer Länder haben die Leistungen des deutschen Atlantik-Flugzeuges anerkannt. Man wird diesen Flug in Zukunft überall als Gradmesser für die Tüchtigkeit der deutschen Flieger und Maschinen berücksichtigen.
Im übrigen stehe in der Päst American Airways für die Deutsche Lufthansa ein glänzender Partner zur Verfügung, der das gleiche Können und eine große Erfahrung besitze. Es liege durchaus im Bereich der Möglichkeit, daß beim Zustandekommen der internationalen Abmachungen, die für den Beginn eines regelmäßigen Postflugdienstes zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland nötig seien, die amerikanischen Clipper gemeinsam mit den Seeflugzeügen der Deutschen Lufthansa die Strecke zwischen der Alten und der Neuen Welt planmäßig befliegen.
„Ich habe mich", so sagte General Milch zum Schluß seiner Unterredung, „sehr über den Empfang gefreut, der den deutschen Atlantikfliegern in Newyork bereitet wurde. Aus der her 'lichen Aufnahme, die unsere Leute drüben gefunden haben, glaube ich schließen zu können, daß die amerikanische Oeffentlichkeit und die amerikanischen Behörden die große Chance und die weitreichende Bedeutung einer Fluglinie über den Nordatlantik erkennen.
Ich hoffe, daß wir schon bald in kameradschaftlicher Zusammenarbeit mit den Luftfahrtgesellschaften anderer Nationen zur Erfüllung unserer Pläne gelangen werden. Hann wird zu aller Nutzen das Flugnetz, das heute d,e Welt umspannt, durch die Strecke' Europa — Nordamerika geschlossen und vollepdct sein."
Polen feiert den Sieg an der Weichsel
Warschau, 15. August
Der Sieg der polnischen Armee über die Bolschewisten am 15. August 1920 wird in ganz Polen in zweitägigen politischen Kundgebungen und militärischen Feiern begangen. Während heute am Staatsfeiertag auf dem flachen Lande Massenveranstaltungen der Bäuerlichen Volkspartei und der Nationalen Partei vorgesehen sind, bildet den Höhepunkt der Feiern in Warschau ein Vorbeimarsch der Jugend vor dem Marschall Rydz-Smig-ly.
Pas Vlaue Sand für „Yueen Marg"
Japan über den Sowjet-öroßeinsatz
Vas Urteil: „Sichtbare Schwächen in Führung und Kampfgeist"
Tokio, 15. August
Die diplomatischen Verhandlungen zwischen Tokio und Moskau zur endgültigen Beilegung des Schangfeng- Zwischenfalles werden sich, wie militärische und politische Kreise Tokios voraussagen, weiterhin friedlich entwickeln. Allerdings werden nach Ansicht dieser Kreise die Spannungen endgültig erst dann aus der Welt geschaffen sein, wenn die Grenzfrage befriedigend gelöst ist.
Hinsichtlich der Beurteilung der Schangseng-Kämpse wird von militärischen Kreisen Tokios unterstrichen, daß die Angriffe der Sowjettruppen trotz stärksten Einsatzes von Tanks, Artillerie und Flugzeugen erfolglos gewesen seien. Die Sowjets hätten schwere Verluste erlitten und seien vor den Schangfeng-Höhen liegengeblieben. Sie hätten deshalb die Aussichtslosigkeit weiterer Angriffe einsehen müssen trotz der bombastischen Erklärung Moskaus, daß die Feindseligkeiten erst dann eingestellt werden würden, wenn der letzte japanische Soldat gus dem „Sowjetgebiet" vertrieben sei.
Die Kämpfe bei Schangseng, so erklären die militärischen Kreise Tokios weiter, hätten sichtbare Schwächen in Führung und Kampfgeist der Sowjettruppen aufgedeckt.
Diese Schwächen seien besonders im taktischen Einsatz und beim Zusammenwirken gemischter Waffengattungen erkennbar gewesen. Völlig planlos sei der Einsatz der Tanks gewesen, die offensichtlich gar keine Fühlung mit den anderen Waffengattungen gehabt hätten. Welche Bedeutung die Sowjets dem Zwischenfall beigemessen
I hätten, sei aus der Anwesenheit des roten Generalstabschefs Blücher hervorgegangen und aus dem Großeinsatz der Truppen, die nach sowjetrussischen Aussagen und nach Beobachtungen einschließlich bereitgestellter Reserven etwa drei verstärkte Brigaden mit zahlreichen motorisierten Einheiten, Fliegern usw. betragen hätten.
Japan bleibt wachsam
In einer längeren, durch das japanische Nachrichtenbüro Domei veröffentlichten Erklärung, die offensichtlich auf Informationen des japanischen Nußenamts und des Krirgsministeriums führt, wird vor übereilten Erwartungen aufWiederherstellung der Ruhe an den Grenzen gewarnt.
Der Schangfeng-Fall habe die überaus enge Zusammenarbeit Moskaus mit Tschiangkaischek erkennen lassen, die schärfste Wachsamkeit Japans gegenüber Moskau, insbesondere der roten Fernostarmee, nötig mache.
Wenn auch der erste Versuch Moskaus, den japanischen Vormarsch auf Hankau zu stören, mißlungen sei, so müsse doch mit weiteren Aktionen der Sowjets gerechnet werden. Tschiangkaischek habe, wie „Domei" sogar erfahren haben will, Marschall Blücher aufgefordert, gegen Japan aktiv zu werden. Mit dem fortschreitenden Angriff der japanischen Truppen auf Hankau werde sich die sowjetrussisch-chinesische Zusammenarbeit stärker auswirken, womit zwangsläufig ein wachsender kommunistischer Einfluß auf das Tschiang- kaischek-Regime verbunden sein werdc
Auch in der Ost-West-Richtung
- London. 15. August
Auch auf der Heimfahrt von Newyork hat der britische Dampfer „Queen Mary" die Bestleistung der „Normandie" um 1 Stunde 25 Minuten unterboten und damit das Vlaue Band auch für die West-Ost-Atlantik- Ueberquerung zurückerobert. Die Bestzeit der Queen Mary betrug 3 Tage 20 Stunden 42 Minuten, die Durchschnittsgeschwindigkeit 31,69 Knoten.
Noch ein lodesopfer
der tschechischen Flugzeugkatastrophe
Osfenburg, 15. August
Die einzige Ueberlebende des furchtbaren Flugzeugunglücks bei Durbach wurde noch im Laufe des Sonnabends im Offenburger Krankenhaus einer Operation unterzogen wobei ihr beide Beine amputiert werden mußten. Die Verletzungen waren jedoch so schwer, daß auch sie am Sonntag verstarb. Damit stst die Zahl der Todesopfer bei dem tschecho-slowakischen Flugzeugun- glück auf 17 gestiegen. Die Todesopfer wurden in der Ofsenburger Leichenhalle aufgebahrt. Die Särge waren von der Bevölkerung reich mit Blumen geschmückt.
Duce cmpsmq am Sonnabend Direktor Preziosi von der stlirist „Sa Vita Jtaliana", die sich in den 25 Jahren Bestehens stets gegen den Kosmopolitismus und für die auf die jüdische International gesetzt hat. Mussolini sprach dem Direktor seine'Genua der Zeitschrift aus und e ihm Richtlinien sur ihre zukünsti-ae Entwickluna Weltrckordmann im Fallschirm-bsprung tödlich abae Bei einer Nngvcranstaltnng in Bcsancon stürzte James luvn, der im März 1938 den „Weltrekord" im Fallschi Iprnng aus einer Höhe pon 11215 Meter aiqstellte, tödli da sich bei einem Sprung der Fallschirm nicht geöffnet
kunck um üie Viel,
stuf der Hochzeitsreise verunglückt
München, 11 .
Don fröhlicher Tischgesellschaft weg war ein frisch ^ teter Metzgermeister aus Wassevtvüdmgen mit seiner j»V.' Frau aus die Hochzeitsreise geschren. Die gute Stimm,-', ließ chn die nötige Aufmerksam,keit am Steuer vergesien lpss r/iste der Woaen in voller Fabrt '
Auges,
vor Blünchen raste, der Wagen in voller Fahrt gegen ew' Baum. Mit schweren Bevletzungen wurde das hinge P«. : die Chirurgische Klinik in München eingeliefert.
Lin Fuchs macht sich unbeliebt
München, 11 . Aiigiiij
Der kleine Ort Dieteichosen bei Langquaid in der scken Ostmark hat in diesem Jahr besonders stark unter k- Raubzügen von Meister Reineke zu leiden. Den, '
Fuchs sind bereits über 300 Hühner und Ganze zum e^. gefallen. Allein der EeMgelbestand des ErbiMmuern Kh,'.
„m als 80 Sü-bner verringert. Trni, .m"
ger wurde um mehr als SO Hühner verringert. Trotz ch. Anstrengungen ist es bis jetzt nicht gelungen, des gejährt Räubers habhaft zu werden.
Z0 Kälber fielen auf zz Schweine
München, 11. Auguit In einem aus Vöcklabruck kommenden Lastkrastw»«.- waren 33 Schweine und 39 Kälber so untergebracht, d»tz unten die Schweine und darüber, durch eine Bretter»», getrennt, die Kälber besanden. Gerade schlug vom Turm-' Geisterstunde, als die Bretterwand aus der Fahrt durch ^ Reichenhall durchbrach und die Kälber mit unheimliche Gebrüll auf die nicht minder kräftig schreienden Borstentie stürzten. Mit Hilsc der Polizei und herbeigeeilter WehrmeG ungehöriger gelang es nach zwei Stunden, wieder Ordimn zu schaffen. Zahlreiche Schweine, die sich beim Abladen »r laufen hatten, wurden in einer regelrechten „Sauhatz- x- gefangen. -Der Transportführer ist wegen Tierquilr. angezeigt. ^
Lastwagen stürzte 80 Meter tief
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- München, 11. Aug»;
Ein schweres Autounglück ereignete sich in der Nähe t- Bad Reichenhall, wo der Lastkraftwagen eines Fuhru»,» nehmers über eine Felsenmauer 89 Meter tief abstürzte, i Lenker des Wagens, ein 29jähriger Mann aus Gröding; Salzburg wurde im Führerhaus erdrückt und aus der L getötet. Das Unglück ist um so tragischer, als der Der glückte sechs Jahre arbeitslos war und sich erst seit Tagen auf der neuen Stelle befindet. Da keinerlei Am zeugen vorhanden sind, ist der ganze. Hergang des surchtk Unglücks ungeklärt.
Zigeuner bauen Straßen
Wlcn, 14. August.
Auf Anordnung des Landeshauptmanns des Burgenlackt Dr. Portschh, werden jetzt die arbeitsfähigen Zigeuner Burgenland zu Straßenarbeiten eingesetzt. Die Arbeitsgu pen der Zigeuner sollen getrennt vov den übrigen Arbeit» verwendet und streng beaufsichtigt werden. Die Vermittle von Zigeunern erfolgt ausschließlich über die Arbeitsam:
Wien wird steiler
Wien, 14. Aug»!
Die Straßenbeleuchtung in Wien erfährt zur Zeit r großzügige Erweiterung. Zuerst wird davon die Schm straße der Donaustadt, „Der Ring", betroffen. An Stelle bisher üblichen Lampenreihe über der Mitte der Fahck wird künftighin das Licht zweier Lampenreihen zu bei Seiten die prächtige Straße erhellen. Diese Ausgcstall der Beleuchtung, die toilwiese bereits in Funktion ist, er> sich bei dem steigenden Verkehr als dringend nvüvn Sie wird sich für alle Verkehrsteilnehmer Vorteilhast wirken. -
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W Borst mein Leim Mntoilei M geleg M «ussul Hie Mau »kg-iizeD- pi herbem KiNngesch Amgen u M Lem? „dieser S hu Fensters Adliches tzkFolgen Mer in Mte im Mim« « Mt ve S er hie M ins
Leiste Lmksfastrinfel verschwinde/ W
Wien, 11. Augus
Auch die letzte LinkSfahrinsel im Reichsgebiet, Niederdoi» Wien und das nördliche Burgenland, wird bekanntlich 3. 'Oktober verschwinden -und zur Rechtssahrvrünung » gehen- Umfassende Vorbereitungen sind im Gange, dimit a Stichtag die Umstellung reibungslos vollzogen werden lar An den Grenzen zu den Nachbarstaaten mit Link-Mm! nung, also Tschechoslowakei und Ungarn, werden Mi!" sichtbare Taseln mit mehrsprachigen Aufschriften -m> d! Nechtssahrcn aufmerksam machen. Eine große Johl in Erinnerungsschildern begleitet die Fahrer durH das M Gebiet von Niederdonau und Burgenland. TelvstoerslM werden auch vor allem bei Gasthäusern, aui Parkplätze»», bei Tankstellen solche Schilder angebracht werden, I» 5» werden Fahrzeuge mit Plakaten, die die Inschrift ,HÜ fahren" tragen, zü sehen sein. Zur Erleichterung !>>' d Verkehrsteilnehmer sollen die Fahrbahnen soweit es »B ist, mit TeilungSsirichen und Richtpfeilen versetzen omk An einer großzügigen Propagandaaktion iür die EmiiÜMI der neuen Rechtsiahrordnung beteiligen sich Presse und sM Kraftfahrer, Kutscher, Radsahrer und Fußgänger Witz« schließlich durch Tausende von Broschüren über du Berkehrsordnung belehrt.
Nassenststande mit Zigeunermädchen
Freiburg i. Br., 11.
Wegen Rassenschande mit einem, 13 Jahre alten Zig»' Mädchen hatten sich vier Waldshuter Einwohner, dam'" drei Familienvätcr, vor dem dortigen Landgericht zu jv antworten. Die Verhandlung, die unter Ausschluß du 0' fentlichkeit stattfand, gab ein betrübliches Bild der M» des Zigeunerkindes und der Verantwortungslosigkcit denB klagten Männer. Schon mit 12 Jahren hatte das Zig>«>" Mädchen zu sieben, meist verheirateten Männern, Bczichurp unterhalten. Da es den Angeklagten gelang, glaubmrt darzulegen, daß das Mädchen ihnen gegenüber ihr Altn l 19 Jahren angegeben hatte, wurden sie zu den vcrlM mäßig geringen Gefängnisstrafen von zwei Monaten d» - einem Jahr vier Monaten verurteilt.
„fllte Schwaden" gesten um
Diisseldors/11, Aug»'
In deq letzten Tagen sind im Niederbergischcn in gwA Umfange Betrügereien mit schwedischen Zwcikronen»^ betrieben worden, die den deutschen Zweimarkstücken
lsttiora ksni tiskliiii-Ijelie
oeirieoen woroen, oie den deutschen Zweimarkstücken »»»- p, jedoch bei genauem Hinsehen als fremde Stück- zu er!-» sß, sind. Da der Wert der Schwedenkroncn nur ungefähr l»" ». beträgt, so verdient der Betrüger an jedem Stück 140
„kntartete Kunst" - jetzt in Salzburg
Salzburg, 11,
Nach Beendigung der Jestspielzeit wird am 1. S!>^ ni den Räumen des Festspielhauses die Ausstellung Kunst", feierlich erössnet. Diese Schau wurde im zum ersten MaOe in München mit größtem Erfolg ven'E Auch in Berlin, Leipzig und Düsseldors hatte sie n«M' Erfolg.
Ornelc uuä Verlag „Lromer Zeitung" US.-6-ovsrlA! Mng 6mbU., Lremsn. Verlagsäiroktor Uns" - 1 ll-uptsebriktlsiter: llobaan L violried Urlaub): Stellvertreter: IV! Ibeim L 9 I i o
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